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2251 - Das Land unter dem Teich

Titel: 2251 - Das Land unter dem Teich
Autoren: Unbekannt
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erfahren", sagte Zephyda. „Aber ich bin nicht davon ausgegangen, dass sie zwangsläufig erfolgt, wenn man eine Asylkapsel öffnet."
    „Wir sind uns nicht ganz sicher", gab Rhodan zu. „Doch laut Lyressea sind alle Asyle in etwa gleich gesichert. Allerdings denke ich, dass es sehr wohl einen Unterschied bedeutet, ob ein völlig Fremder das Asyl öffnet oder jemand, der automatisch als Berechtigter anerkannt wird." Er wies zu Lyressea.
    Die blaue Schönheit machte eine grazile Bewegung mit den Fingern, deren Bedeutung ihm nicht vertraut war. „Versuchen will ich es - obwohl ich nicht dafür garantieren kann, dass die Umgebung schadlos bleibt, wenn ich Catiaane wecke."
    Kischmeide machte ein grimmiges Gesicht. „Um es noch einmal ganz deutlich zu sagen: Die Umgebung, das ist in diesem Fall das Blisterherz. Der Teich der Trideage."
    Zephyda sah Lyressea an. Lyressea zögerte nicht einmal anstandshalber. „So ist es."
    „Also mitten in der Stadt", sagte Zephyda betroffen. „Aus Sicherheitsgründen", unterstrich Rhodan seine Position, „müssen wir zunächst dringend von der Annahme ausgehen, dass ein Selbstzerstörungsmechanismus existiert und dass wir ihn nicht neutralisieren können. Wir sollten Kimte evakuieren."
    „Der Teich der Trideage ist vielleicht das wertvollste Kulturerbe des Planeten", mahnte Zephyda. „Eine Erinnerung, ein Relikt, eine Verbindung zu unserer Geschichte. So etwas gibt man nicht freiwillig auf."
    „Gut, dann lassen wir's." Rorkhete wackelte bedächtig mit seinem überdimensionierten Helm. Von seinem Gesicht war wie fast immer nichts zu sehen. „Wenn die Kybb kommen", grollte er, „werden sie das sicherlich genauso sehen."
    Zephyda musste sichtlich schlucken.
    Sie steckte in einem Dilemma: einerseits die Vergangenheit und die Erinnerung, hohe Moral und hoher Anspruch. Andererseits galt: ohne Schildwachen keine Schutzherren. Ohne Schutzherren keine Erfolg versprechende Front gegen die Kybb. Die Motana mussten an die Verhältnisse vor der Blutnacht von Barinx anknüpfen.
    Sie mussten sich der alten Legenden bedienen und sie in die Gegenwart zerren, sie durften nicht mehr länger im Dunkel der Geschichte verharren: Mit den Verfemten Gesängen hatten sie begonnen, mit den Bionischen Kreuzern und den Todbringern weitergemacht, und jetzt standen sie vor der nächsten unantastbaren Legende. Wenn sie davor zurückschreckten, waren sie verloren, weil sie ein gebrochenes Volk blieben. Ein atomisiertes Volk.
    Rhodan schwieg. Alle schwiegen.
    Zephyda kniff die Augen zusammen. „Wir werden", sagte sie, den Blick ins Leere gerichtet, „Kimte evakuieren."
    Kischmeide keuchte auf. „Majestät! Es muss doch andere Mittel und Wege geben ...
    Kimte ist das Herz Tom Karthays, der einzigen freien Motana-Welt. Das dürfen wir nicht opfern, ehe nicht alle anderen Schildwachen auch gefunden sind. Zwei alleine nützen uns nichts. Lasst uns doch wenigstens so lange warten, damit wir sicher sein können, Kimte nicht umsonst aufzugeben, wenn wir es denn tun müssen."
    „Es gibt keine Sicherheit", erklärte Lyressea, „und jeder Versuch, sie herzustellen, führt nur dazu, dass wir dem Feind in die Hände spielen. Wir haben bereits einmal zu lange gewartet, und der Effekt war, dass Gon-Orbhon sich als finstere Macht erhob. Catiaane wird unsere Erfolgsaussichten bei der Suche nach meiner zweiten Schwester und unseren drei Brüdern erhöhen."
    „Wir haben eine lebende Legende unter uns", unterstützte Rhodan die Schildwache. „Lasst uns ihrem Rat folgen. Schließlich können wir uns keine neuen Schutzherren schnitzen, Kischmeide. Wir müssen sie weihen. Dazu benötigen wir alle sechs Schildwachen. Keine darf fehlen."
    „Aber wenn wir zunächst die anderen Schildwachen befreien, vielleicht finden sie alle zusammen eine bessere Lösung als die Zerstörung unserer Heimat."
    „Kischmeide", sagte Zephyda. „Ich bin hier aufgewachsen! Ich habe mein Leben lang an der Stadt mitgebaut! Ich werde ganz bestimmt nicht zulassen, dass Kimte nun geopfert wird!"
    „Kischmeide", sagte Zephyda erneut. Ihre Stimme war sanft. „Es gibt Motana, die haben ihre Heimat längst verloren. Durch die Kybb."
    „Eben! Sollen wir denen die Arbeit jetzt auch noch abnehmen?"
    Zephyda tippte mit den Fingerspitzen ihren Stirnreif an. „Kischmeide, ich bin die Stellare Majestät aller Motana. Mein Wort steht über deinem. Und du hast mir neulich sogar die Gewalt über Tom Karthay abtreten wollen, erinnerst du dich noch?"
    „Das war
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