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2251 - Das Land unter dem Teich

Titel: 2251 - Das Land unter dem Teich
Autoren: Unbekannt
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hinter ihr, Lyressea an der Hand, da plätscherte es laut über ihnen im dichten Geäst. Rhodan machte, Lyressea mit sich reißend, einen Satz nach vorn und fuhr herum.
    Rorkhete hatte sich auch beeilt, aber er war zu weit hinten gewesen. Für einen Moment stand er starr da, während trübe Flüssigkeit an seinem Helm hinunterlief; dann begann es durchdringend nach altem Urin zu riechen.
    Der Shozide riss schnarr, klack das Strahlergewehr hoch, sein Stummelkopf unter dem Helm wie der Stiel eines Pilzes, und gab zwei blitzende Schüsse ab.
    Oben kreischte jemand auf. „Rorkhete!", rief Rhodan. „War nur kaltes Licht", knarzte der Shozide und schüttelte den Kopf, dass Tropfen vom Helmrand flogen. Er starrte die Motana an aus seinen pupillenlosen Augen. „Lasst uns weitergehen."
    „Gut. Lagebesprechung", sagte Rhodan vielleicht zwanzig Minuten später. „Und ausruhen sollten wir uns auch mal."
    Sie befanden sich vier Ebenen höher in einer kleinen lichten Höhlung. Rhodan kam sich vor wie in einem tropischen Gewächshaus. Die Luft war übermäßig warm und schwer von Blütenduft. Manchmal knackte ein Ast, putschte ein Wassertropfen, löste sich raschelnd ein Blatt. Vereinzelte Geräusche, die umso lauter klangen. „Wo sind wir?", fragte er die Motana. „Schon im Stummen Gürtel?"
    Sie verneinte. „Das kommt einem nur so vor. Voll ist es in dieser Gegend nie. Aber normalerweise würde man überall Leute hören."
    Er sah auf sein Ortungsgerät, klickte im Bereich Wärmestrahlung verschiedene Maßstäbe und Perspektiven durch. „Für den Moment sind wir hier sicher vor Entdeckung.
    Rorkhete?"
    Der Shozide, der auf seiner Helminnenseite Ortungsanzeigen ablas, saß mit hochgezogenen Knien da, auf die er die Unterarme abgelegt hatte. Der Flodder trocknete bereits ein, bildete Risse und Krusten aus. „Ein kleiner Cluster. Drei, vier Leute vielleicht." Er zeigte die Richtung an, flach unter ihnen. „Weit genug weg."
    Rhodan nickte. „Die hab ich auch." Die Motana holte eine Trinkflasche aus ihrer Umhängetasche und gab sie Lyressea.
    Die Schildwache trank. Auf ihrem nackten Schädel standen Schweißperlen; sie hoben sich von der blauen Haut deutlich ab. Lyressas Schlauchkleid war nicht mehr grün, sondern blauschwarz wie eh und je; seine Selbstreinigungsfunktion hatte mittlerweile gegriffen.
    Lyressea reichte die Flasche an Rhodan weiter. Sie wackelte mit den Beinen. Die darum geschnürten Felle waren ein Stück hinuntergerutscht und hatten schmutzig blaue Haut entblößt. „Ich mache sie jetzt ab. Sie behindern mich nur."
    Sie zerriss die Stoffstreifen mit den silbernen Fingerkrallen und nahm die Fellstücke ab.
    Sie waren steif vom Flodderbrei. Darunter kamen ihre prächtigen blauen Beine zum Vorschein, schlank und perfekt wie die einer Skulptur, eines anatomischen Ideals, jedoch mit einigen schmutzig grünen Streifen versehen.
    Rhodan hielt Rorkhete die Flasche hin. Der Shozide lehnte ab. Rhodan gab sie der Motana zurück. „Danke. Nun erzähl mal. Was hat Kischmeide mit uns vor?
     
    3.
     
    Im Blisterherzen, drei Tage zuvor
     
    „Irre ich mich, Lyressea", sagte Kischmeide, „oder könnte die Erweckung deiner Schwester für Kimte den Untergang bedeuten?"
    Kerzengerade saß die mächtigste Frau des Planeten da, füllig, groß, mit nüchternem Blick. Sie befanden sich in einem Nebengelass des Blisterherzens, hinter dem Rat der Frauen. „Respekt, Majestät", sagte Rhodan rasch, um irgendetwas zu sagen. „Du hast gute Quellen."
    Irgendjemand muss uns belauscht haben neulich beim Teich. „Was ist das für eine Gefahr?", fragte Zephyda. „Und warum erfahre ich davon erst jetzt?"
    Gegen die brauntönige Kischmeide nahm sie sich schon farblich wie das blühende Leben aus: rot die Haare, grün .die Augen, voll und dunkelrot der Mund. Rhodan konnte durchaus nachvollziehen, was Atlan an ihr fand. „Ich weiß nicht, warum du erst jetzt davon erfährst, Stellare Majestät", sagte Kischmeide.
    Rhodan las Misstrauen in ihrem Blick. Sie glaubt Zephyda nicht, dachte er. „Weil deine Herrschaft sich noch auf kein Netzwerk stützt vielleicht. Aber als er", Kischmeide nickte mit dem Kopf zu ihm, „Lyressea aus ihrem Asyl befreite, wurde zugleich ein Selbstzerstörungsmechanismus ausgelöst. Das Asyl zerschmolz. Die Hitzeentwicklung muss verheerend gewesen sein. Von ganz Kimte würde nichts übrig bleiben als ein gewaltiger Komposthaufen mit einem Kern aus Asche."
    „Von dieser Hitzeentwicklung habe ich durchaus
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