Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

Titel: 223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M
Autoren: Diane Gaston
Vom Netzwerk:
sie ihn ansah, regte sich in ihrem Körper wieder dieses unerwünschte Verlangen. Normalerweise vermied sie es, die Männer zu betrachten, wenn sie entblößt vor ihr standen. Als Farley sie zum ersten Mal verführt hatte, war sie noch zu schüchtern gewesen, um einen Blick zu wagen, aber bei diesem Soldaten konnte sie sich nicht zurückhalten. Er sah noch viel schöner aus als die Zeichnungen griechischer Statuen in den Büchern ihres Vaters. Überrascht, wie viel Vergnügen es ihr bereitete, diesen Mann zu betrachten, weiteten sich ihre Augen.
      „Mein Gott, Miss England“, rief er aus und trat zu ihr. Er legte die Hände auf ihre Schultern und drehte Madeleine so, dass sie mit dem Rücken zu ihm stand, dann versuchte er, die Schnürbänder ihres Kleides aufzuziehen, was ihm aber nur mit Mühe gelang.
      „Ich bin entsetzlich aus der Übung“, meinte er lachend.
      Die Lippen entschlossen geschürzt, drehte sie sich zu ihm um und machte mit den Schnürbändern kurzen Prozess. Das Kleid sank zu Boden, während sie sich ihrem Korsett widmete. Als sie dann auch ihr Hemd vom Körper gleiten ließ, war sein Blick so gebannt wie der ihre, und Madeleines Entschlossenheit, einfach nur ihre Arbeit zu erledigen, geriet ins Wanken.
      Ihre Blicke trafen sich. „Endlich fühle ich mich wieder zu Hause.“
      Mit einer Hand strich er über ihre Brust, so sanft jedoch, dass seine Finger kaum ihre Haut zu berühren schienen. Sie verspürte ein Ziehen in ihren Brüsten, doch wie war das möglich, wenn er sie kaum angefasst hatte?
      „Wo waren Sie denn?“ Sie wollte sich ablenken, da diese Empfindungen einfach zu beunruhigend waren. „Auf der Pyrenäenhalbinsel?“
      „Zuletzt in Maguilla.“ Er wurde ernst, und das Funkeln in seinen Augen verlor an Glanz.
      Maguilla. Welch ein exotischer Name, fast wie der eines magischen Königreichs. Nur was war dort geschehen, dass sich seine Stimmung so abrupt wandelte?
      Sein Blick hatte etwas Trauriges an sich, aber dann lächelte der Mann sie an. „Ich war zu lange in der Schlacht, und ich bin noch nicht lange genug zurück, um das zu sehen, was mir am meisten fehlte.“
      „Ich verstehe nicht, Mylord.“ Sie biss sich auf die Lippe. „Was hat Ihnen denn am meisten gefehlt?“
      Er sah sie von oben bis unten an. „England“, antwortete er ehrfürchtig. „Jeder Hügel, jede Rundung, jedes Dickicht. Üppige Schönheiten und jedes Labsal.“
      Madeleine merkte, dass sie errötete, unterdrückte aber den plötzlichen Wunsch, ihre intimsten weiblichen Körperpartien zu bedecken. „Nun“, entgegnete sie, „sollen wir fortfahren, Mylord?“
      Rasch legte sie sich aufs Bett und machte eine entschlossene Miene. Er folgte ihr, jedoch deutlich langsamer als erwartet. Dass er nicht darauf versessen war, sein Verlangen zu befriedigen, irritierte sie, änderte jedoch nichts an der Sehnsucht, die sie selbst verspürte. Als er sich endlich zu ihr aufs Bett sinken ließ und sich über ihr in Position brachte, hielt sie es vor lauter Vorfreude kaum noch aus. Es fühlte sich viel zu sehr an wie bei jenem Mal, das ihren Untergang ausgelöst hatte, dennoch wollte sie diesen Soldaten so sehr.
      Auf einmal versteifte sie sich, Panik ergriff von ihr Besitz.
      Sofort hielt er inne und betrachtete sie fragend. „Stimmt etwas nicht?“
      Ihr Herz klopfte wild. „Nein, es ist alles in Ordnung.“
      „Sie sind verängstigt“, meinte er, während er skeptisch den Kopf schräg legte. „Ich verstehe das nicht. Wovor ängstigen Sie sich? Habe ich Ihnen wehgetan?“ Er wich zurück und legte sich neben sie aufs Bett.
      Sie wich seinem verwirrten Blick aus. „Nein, Sie haben mir nicht wehgetan, Mylord. Ich bin nicht verängstigt, Sie können ruhig fortfahren.“
      „Ich werde nicht fortfahren , wie Sie es ausdrücken, solange Sie nicht erklären, was mit Ihnen los ist.“ Er legte eine Hand um ihr Kinn und drehte ihren Kopf, bis ihr Gesicht dicht an seinem war.
      Wie sollte sie ihm etwas erklären, das sie selbst nicht verstand? Als Farley sie seinerzeit verführt und ihr Körper so verantwortungslos darauf reagiert hatte, hatte sie nicht so empfunden. So … so aufgeregt und atemlos.
      Waren das die Gefühle, die junge Frauen verspürten, wenn sie mit dem Mann das Bett teilten, den sie liebten? Waren das die Empfindungen, die sie niemals haben durfte und die sie auch nicht verdiente?
      Eine einzelne Träne lief ihr über die Wange. Als sie unter der Maske zum
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher