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21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)

21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)

Titel: 21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)
Autoren: Andreas Schlüter
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konnte wiederum alles Mögliche heißen. Entweder sie wollten nicht auf sein Angebot eingehen, weil sie ihm nicht trauten oder weil sie nicht zugeben wollten, dass sie ihn abhörten. Oder – sie hörten ihn gar nicht ab.
    Sie! Wer waren sie ?
    Ob wirklich der BND dahintersteckte? Das konnte schließlich jeder behaupten. Andererseits: Wer dachte sich ausgerechnet eine Bundesbehörde als Decknamen aus? Das war doch total hirnrissig. Um ihn irgendwo hinzulocken, hätten sie – wer auch immer es war – sich als sonst wer ausgeben können. Als Kinski zum Beispiel, der sich wegen der Mathearbeit meldete. Als Schuldirektor. Als sein Zahnarzt. Oder als Benni oder Lukas, vielleicht sogar als Laura. Tausend Möglichkeiten. Aber ausgerechnet als Bundesnachrichtendienst? Das war doch total bescheuert!
    Nun ja, und wenn aber doch …?
    Christoph ging wieder zum Fenster, schob die Gardine ein wenig zur Seite, schaute durch den Spalt hinunter auf die Straße, dann auf die Fenster der Häuser gegenüber. Saß da irgendwo jemand, der ihn gerade im Visier hatte? Beschäftigte der BND Leute, die sich heimlich hinter Büschen oder Fenstern verschanzten, um unbescholtene Jugendliche zu beobachten? Das war doch ebenso bescheuert.
    Aber die E-Mail existierte. An ihn gerichtet: Christoph! Absender: der Bundesnachrichtendienst. Eine einfache Junkmail konnte es n icht sein, weil sein Name genannt wurde – Ansonsten hätte da „Hallo Sebastian“ gestanden oder „Lieber Freund“ oder sonst etwas.
    Da meinte jemand gezielt ihn. Und deshalb blieb ihm keine Wahl. Zumindest fiel ihm keine Alternative ein. Er griff nach dem Telefon, wobei er bemerkte, dass ihm plötzlich die Finger zitterten vor Aufregung und auch vor Angst. Zögernd wog er den Hörer in der Hand – und legte ihn zurück. Er entschied sich doch lieber für sein Handy – einem Gefühl folgend, das er nicht genau benennen konnte. Vorsorglich schaltete er die Nummernweitergabe aus und rief anonym die angegebene Mobilnummer an.
    Der Typ hatte offenbar mit seinem Anruf gerechnet. Er war sofort dran. Und meldete sich, ohne vorher seinen eigenen Namen zu erwähnen oder gar nachzufragen, wer da anrief, prompt mit: „Hallo, Christoph!“
    „Wer ist da?“, fragte Christoph.
    „Gut, dass du anrufst“, überging die tiefe männliche Stimme die Frage. „Du hast ein schönes Erbe gemacht.“
    „Nein, habe ich nicht.“ Christoph war gespannt, wie der Mann mit der Lüge umgehen würde. Was wusste der wirklich von ihm?
    Zur Antwort erntete er Gelächter: „Das war gar nicht mal so dumm.“
    Der Mistkerl hatte ihn durchschaut! Und wurde sofort wieder ernst: „Hör zu, es hat keinen Zweck, mich an der Nase herumführen zu wollen. Wir machen dir ein gutes Angebot. Im eigenen Interesse solltest du es schnell und unkompliziert annehmen.“
    „Angebot?“ Wovon sprach der Typ? „Was denn für ein Angebot? Wofür?“
    „ Nicht am Telefon“, bestimmte der Mann. „Wir treffen uns.“
    „Was? Wieso? Ich …“ Christoph fiel so schnell nicht ein, was er hätte sagen können. „Wieso sollte ich …“, begann er unbeholfen, doch sofort fuhr der andere ihm über den Mund.
    „… weil es sonst sehr unangenehm für dich werden könnte“, drohte er.
    Christoph schluckte.
    Der Mann wartete keine weitere Reaktion ab. „Zwölf Uhr. McDonald’s.“
    Hastig schaute Christoph auf die Uhr. „Das ist in einer halben Stunde!“
    „Du brauchst nur fünf Minuten zu Fuß.“ Klick. Aufgelegt.
    Christoph war geschockt. Er hatte keine Ahnung, wie viele Filialen von Donald’s es in Hamburg gab, aber der Typ wusste auf Anhieb, in welcher Christoph für gewöhnlich verkehrte. Dorthin brauchte er tatsächlich nur fünf Minuten. Es stimmte. Verflucht, seit wann beobachteten die ihn schon? Oder war es nur ein Zufall? Schließlich lag die nächste McDonald’s-Filiale geradezu vor seiner Haustür, dass anzunehmen war, sodass er die bevorzugte.
    Sollte er hingehen?
    Ich muss! , dachte Christoph und hatte die Stimme des anderen noch im Ohr: Weil es sonst sehr unangenehm für dich werden könnte … Wer auch immer der Mann war, für wen auch immer er arbeitete, so, wie der sich mit seinem, Christophs, Leben auskannte, waren das keine leeren Drohungen. Besser, er erschien am Treffpunkt, als dass der Typ zu ihm kam.
    McDonald’s ist ein öffentlicher Ort. Eigentlich kann mir da nichts p assieren!, versuchte Christoph sich zu beruhigen, als er in die Fuhlsbüttler Straße einbog. Eine der ältesten
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