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2192 - Wider den Seelenvampir

Titel: 2192 - Wider den Seelenvampir
Autoren: Unbekannt
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Vaianische Ingenieur, und ebenso meine terranischen Spitzenwissenschaftler." Er stand auf. „Sie wechseln im Verlauf der nächsten halben Stunde mit ihrer Ausrüstung an Bord deines Schiffes."
    „Das ist ja fast das Schlimmste an deinem Plan." Ascari da Vivo erhob sich ebenfalls. „Wenn sich dieser Humphrey Parrot und dieser Sackx Prakma nicht zu benehmen wissen und mir auf die Nerven gehen, können sie Auge-B ohne Schutzanzug untersuchen. Sei sicher, Terraner, dass ich nicht zögern werde!
     
    3.
     
    KATAPULT-Hort 15.Mail312NGZ Postal Evvy beendete seine letzten Vorbereitungen. Kurz verneigte er sich vor der holografischen Darstellung, die an einer Wand schwebte - der Spender seines Vaters als dreidimensionale Nachbildung -, bevor er sich vom Eingangsbereich seiner Kabine zurückzog. Mittlerweile konnte der 6-D-Mathematiker nur noch abwarten.
    Postal seufzte schwer. Die Verzweiflung, die auf ihm lastete, empfand er als immer schlimmer. Es gab nur einen Weg, sich dieses deprimierenden Gefühls zu entledigen ...
    Er musste nicht lange warten. Schon nach kurzer Zeit meldeten die Außensensoren die Annäherung der ersten Person, die er erwartete. Postal Evvy öffnete und ließ den Wissenschaftler ein. In kurzen Abständen folgten die anderen drei Dhyraba'Katabe.
    Schließlich hatten sich vier seiner engsten Mitarbeiter eingefunden. Niemand blickte in die Seele eines Dhyraba'Katabe, nicht einmal die eigenen Artgenossen, aber den jetzt Anwesenden hier brachte Postal Ewy das meiste Vertrauen entgegen. „Scharon Makee", lud er sie mit diesen uralten Begrüßungsworten feierlich ein, Platz am bereits eingerichteten runden Tisch zu nehmen.
    Alle vier gehorchten sichtlich nervös, verteilten sich auf die vorhandenen Sitzgelegenheiten. Nach alter Tradition stand vor jedem ein Schälchen. Sie folgten derselben Tradition, indem sie mit den Fingern der rechten Hand in das Schälchen griffen, ein wenig von der öligen Flüssigkeit aufgriffen und auf die Flächen der beiden Hände verteilten.
    Dann neigten die vier Wissenschaftler ihre Köpfe und murmelten gemeinsam: „Wir danken dir für dein Zuuy." Es war die uralte Zeremonie der Dhyraba'Katabe - damit ließen sie sich auf seine Gastfreundschaft ein und versprachen, nie gegen ihn zu handeln.
    Nach kurzen Begrüßungsworten ließ Postal Ewy den Servo die Schälchen abräumen.
    Erfrischungsgetränke wurden auf den Tisch gestellt. Gespannt beobachteten seine Besucher die Vorbereitungen. „Es gibt sicher einen Grund, warum du uns hierher bestellt hast", sagte Sterak Tikanath. Der Hyperphysiker schaute den 6-D-Mathematiker auffordernd an. „Um was geht es dir?"
    „Natürlich habt ihr euch schon gefragt, warum ich euch zu mir bat", sagte Postal Evvy. „Aber vorab ein paar Worte, die mein Verhältnis zu euch betreffen: Ihr genießt mein uneingeschränktes Vertrauen, alle, wie ihr hier vor mir sitzt."
    Nicht alle, dachte er, und vor allem nicht uneingeschränkt.
    Aber er gab durch nichts zu erkennen, dass dies nicht die reine Wahrheit war. Ein solches Bekenntnis hätte alles verdorben, denn seine Besucher waren intelligent und sensibel - und so voller Furcht, Misstrauen und Wachsamkeit wie er selbst. „Und genau deshalb ..." Er legte eine bewusste Pause ein, ehe er das Wort sagte, das allein bereits Gefahr in sich barg; das Eingeständnis von Schwäche barg immer Gefahren.- „Deshalb wage ich es, mich euch zu offenbaren. Ich weiß, was ich euch damit antue, in welchen Konflikt ich euch stürze, aber - und ich hoffe, dass ihr mit mir darin übereinstimmt - es ist nötig. Es ist nicht länger zu umgehen, dass einer aus unserem Volk eine Entscheidung trifft und ..." Wieder ein Stocken. „... Verantwortung übernimmt. Initiative ergreift. Endlich handelt."
    Die Furcht legte sich auf einmal wie eine Maske über ihre Gesichter. Mit allem schienen sie gerechnet zu haben, mit Unbehagen waren sie bereits seiner Einladung gefolgt - aber das war nichts gegen das Entsetzen, das sie schon nach wenigen Sätzen packte.
    Es trieb ihnen jede Farbe aus den Gesichtern. Sie sahen aus, als wollten sie sterben, hier und jetzt, auf der Stelle ...
    Dabei war es gerade das Sterben, was sie.am wenigsten riskieren mochten. Sie hingen an ihrem Dasein. Niemand hatte dafür mehr Verständnis als Postal Evvy, dem es nicht anders ging. Woher er die Kraft nahm, ein Netz der Verschwörung stricken zu wollen, war ihm selbst nicht ganz klar. Es musste die Verzweiflung sein, die ihn in den letzten Stunden nach
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