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2181 - Die Liebenden der Zeit

Titel: 2181 - Die Liebenden der Zeit
Autoren: Unbekannt
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sein Blut in Wallung geraten. Ein Walzenraumschiff. Kobaltblau. Vor der Kulisse der Galaxis Mahagoul und des Mahlstroms.
    Dazu die Hiobsbotschaft, dass starke Kampfflotten der Ordnungsmächte in Mahagoul aufmarschierten. THOREGON hatte ebenfalls alarmiert reagiert. Die Superintelligenz befürchtete, dass die Kosmokraten den Evakuierungsplan durchschaut hatten. Was sonst sollte ihre Präsenz bedeuten? Mehrere blaue Walzen sammelten sich im Bereich von Mahagoul. Eine der wenigen tausend Sonnen, für die der Transport noch nicht begonnen hatte, war der Doppelstern Thoregon-Cencha, die Geburtsstätte und zugleich das Nervenzentrum der Superintelligenz. Ihre Überführung in den PULS war als Abschluss geplant gewesen: THOREGON hatte die Wahrnehmungsmöglichkeiten der Hohen Mächte durch die eigene Anwesenheit im Normalraum bis zuletzt täuschen wollen. „Die gesamte Restplanung ist hinfällig", fluchte Varantir. „Wir müssen Thoregon-Cencha in Sicherheit bringen. Besser gestern als morgen." Schnelligkeit würde vermutlich der entscheidende Faktor sein. Noch verhielten sich die Kampfflotten abwartend. Aber das konnte sich von einem Moment zum nächsten ändern. Und wenn sie erst einmal ein Ziel anflogen ... Die Erinnerung, welch fürchterliche Schlagkraft allein einer der kobaltblauen Walzen innewohnte, brach in den Liebenden der Zeit von neuem auf. Wochen vergingen, bis eine Projektorstadt im Orbit des roten Riesensterns von Thoregon-Cencha verankert werden konnte.
    Währenddessen hatten Varantir und Anyante mit Hilfe silberner Helioten eine Verteidigungsstrategie entwickelt und die Mehrzahl der monströsen Sonnenschlepper aus dem PULS abgezogen. Und zum ersten Mal zog THOREGON die Flotten seiner Hilfsvölker zusammen. In drei Galaxien sammelten sie sich, bereit, selbst einem übermächtigen Gegner die Stirn zu bieten. Die Entscheidungsschlacht brach aus, als die zweite Projektorstadt im Hauptsystem der Superintelligenz eintraf und ihre Bereitschaft meldete, über dem weißen Stern in Position zu gehen. Erst waren es nur Hunderte, dann Tausende von Raumschiffen der unterschiedlichsten Völker, die im Bereich von Thoregon-Cencha materialisierten. Die Hilfstruppen der Kosmokraten trafen auf erbitterten Widerstand, den ihnen die von Algorrian bemannten Sonnenschlepper entgegensetzten.
    Vergeblich versuchten die THOREGON-Völker, das System abzuriegeln, um den Projektorstädten die Möglichkeit zu verschaffen, ihre Tätigkeit aufzunehmen. Aber immer wieder durchbrachen gegnerische Verbände die Sperrriegel, nahmen die Verteidiger in die Zange oder versuchten, sich auf die Projektorstädte zu stürzen. Einzelne Verbände schafften es 'zudem, alle Sperren zu überwinden, und drangen im Überlichtflug bis unmittelbar zwischen die Planeten vor. Tagelang wogte die Schlacht, deren Auswirkungen das Sonnensystem an den Rand des Zusammenbruchs trieben. Energetische Stürme tobten durch das Gebiet, Schwerkraftfronten verursachten auf den Planeten heftige tektonische Beben, deren Schäden wohl unabsehbar waren.
    Für Anyante und Varantir wurde die Entscheidungsschlacht die verstörendste Erfahrung, die sie trotz ihres langen Lebens jemals gemacht hatten. Die Verluste auf bei den Seiten überstiegen ihr Vorstellungsvermögen bei weitem, dieser blutige Krieg forderte Milliarden Opfer. Und viele, die ihr Leben ließen, wussten wahrscheinlich nicht einmal, um was es wirklich ging. Als die kobaltblauen Walzenraumer in das Geschehen eingriffen, war die Entscheidung unausweichlich. Die letzten Sonnenschlepper verglühten in unbeschreiblichen Explosionen. THOREGONS Flotten, die bis dahin massiv Widerstand leisteten, wurden von den Angreifern in alle Richtungen verstreut und unbarmherzig gejagt.
    Die Schlacht schien unausweichlich verloren, der Tod so sinnlos wie nie zuvor, da lösten sich aus der Doppelsonne Schwärme grüner Helioten. Es mussten Millionen von ihnen sein, das letzte Aufgebot der Superintelligenz und vielleicht ein Stück ihrer eigenen Substanz. In Schwärmen stürzten sich die Grünen auf die Schiffe der Ordnungsmächte, perforierten und zerfetzten sie und hinterließen ausglühende Wracks. Allein den Walzenraumern vermochten sie nichts anzuhaben, aber diese Kommandoschiffe zogen sich am Ende mit einem kläglichen Pulk bunt zusammengewürfelter Raumer zurück. Zu einer Zeit, als die Projektorstädte endlich arbeiteten und Thoregon-Cencha in einer Raum-Zeit-Falte verschwand. Offensichtlich bot sich den Kosmokraten keine
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