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218 - Nefertari

218 - Nefertari

Titel: 218 - Nefertari
Autoren: Christian Schwarz
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sie zum ersten Mal beim anmutigen Baden im Nil beobachtet hatte. Und heute gedachte die Hydritin den nächsten Schritt zur Macht zu tun. In ihr brannte die Erregung, nach all den Jahren der Enthaltsamkeit nun endlich wieder die körperliche Liebe genießen zu können.
    Nefertari stieg hinunter zum Nil an die königliche Anlegestelle. Neben der mächtigen Sonnenbarke Sethos’ lagen rund zwei Dutzend kleinerer, nicht ganz so prächtig ausgestatteter Schiffe. Sie bestieg eines und ließ sich von den Sklaven ein Stück flussaufwärts rudern. Dort schaukelte im Nilschilf bereits Ramses’ Boot. Eigentlich war es eher ein flacher, breiter, etwa fünf Fuß langer Holzkahn, in dessen Mitte ein kleines Zelt in den Farben Gold und Blau im Wind knatterte.
    Der Herzschlag der Prinzessin beschleunigte sich ein wenig, als sie Ramses sah. Der Prinz stand am Heck des Bootes und hielt ungeduldig nach ihr Ausschau. Für einen Fünfzehnjährigen war er erstaunlich muskulös und groß. Zudem hatten ihn die Götter mit einem blendenden Aussehen beschenkt. Ramses trug lediglich ein kurzes Hüfttuch, das von einem breiten Ledergürtel mit Elfenbeinschnalle gehalten wurde. Sein kurzes rötliches Haar bedeckte der Nemes, das gestreifte Kopftuch. Darüber prangte die königliche Uräusschlange. Das Boot der Prinzessin ging längsseits. »Endlich«, begrüßte Ramses sie, während er ihr ins Boot half. »Ich dachte schon, du würdest mich ein weiteres Mal versetzen, du Wunderbare. Nun bin ich froh, dass ich mich getäuscht habe.«
    Nefertari bewunderte die geschmeidigen Bewegungen des Prinzen. Das Charisma, das er verstrahlte, ließ ihre Knie weich werden, obwohl sie eine seit Jahrhunderten erfahrene Frau war. Sie genoss es und fühlte sich mehr denn je zu ihm hingezogen.
    Als er ihr an Bord half, spürte sie, über welch immense Körperkraft er verfügte. Und erst seine Ausdünstung! Edelste Salböle vermischten sich mit leichtem Schweißgeruch. Das machte sie verrückt. Sie fühlte, wie sich das Zentrum ihrer Lenden zusammenzog und dass sie es kaum noch erwarten konnte, in den Armen des jungen Mannes zu stöhnen und die Augen zu verdrehen. Trotzdem war Nefertari weit davon entfernt, sich ihm einfach zu ergeben.
    Die Prinzessin lächelte ihn betörend an. »Ich gebe zu, ich habe mit dem Gedanken gespielt, mich dir wieder zu entziehen, du mächtiger Stier, geliebt von Maat. Du bist so schön von Gestalt, dass du mich sicher für eine hässliche Nilkröte hältst, die du nur aus lauter Mitleid auf dein Schiff einlädst. Ich soll dir beiwohnen, während du mit anderen der Liebe pflegst, damit ich wenigstens ein Mal im Leben dergleichen zu sehen bekomme. Das ist der Grund, weswegen ich erneut absagen wollte, denn ich bin deines Mitleids überdrüssig.«
    Ramses schaute sichtlich verwirrt drein, während die beiden nubischen Sklaven, die die Stakstangen hielten, unverschämt grinsten. Allerdings nur, weil Ramses ihnen den Rücken zudrehte. »Was redest du da? Keine Frau im oberen und unteren Land kann es an Schönheit mit dir aufnehmen. Deswegen wollte ich keine anderen Frauen auf meinem Boot haben, während ich die Zeit mit dir verbringe. Sie alle würden vor deiner Schönheit verblassen.«
    »Das sagst du nur, um mich zu trösten. Wahrscheinlich ist in Wirklichkeit das ganze Zelt voller Sklavinnen, die nur darauf warten, dir Lust zu bereiten«, hauchte Nefertari und strich mit ihrer Hand wie unbeabsichtigt über sein Hüfttuch, unter dem sich eine beachtliche Beule abzeichnete. Ramses zuckte zusammen. Er keuchte einen Moment lang. Am liebsten hätte er sich auf sie gestürzt, aber er beherrschte sich noch,
    Er packte sie an den Oberarmen und schob sie vor sich her. Dann riss er den Zeltstoff am Eingang auf. »Und? Siehst du hier irgendwelche anderen Frauen, die auf mich warten?«
    Nefertari drückte ihr Hinterteil an seinen Schoß und seufzte leicht. »Nein, ich sehe keine anderen Frauen, mein starker Stier. Langsam beginne ich tatsächlich zu glauben, dass du mich begehrenswert finden könntest, auch wenn ich es noch immer nicht zu begreifen vermag.«
    »Du sagst Worte, die die Dinge entstellen und die Zunge verrenken und die ich nicht zu begreifen vermag. Geh ins Zelt, meine Schöne, und mach es dir bequem.«
    In der Zwischenzeit begannen die Sklaven, das Boot durch das Schilf zu staken. Dabei geriet es leicht ins Schaukeln und verursachte angenehme Gefühle in Nefertaris Bauch. Sie setzte sich auf die weichen Kissen rund um den kleinen Tisch
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