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2172 - Projekt Finsternis

Titel: 2172 - Projekt Finsternis
Autoren: Unbekannt
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jahrtausendelang diskutieren, ohne zu einem Ende zu kommen, denn jede Antwort wirft wieder neue Fragen auf. Hat sich nun das Schicksal erfüllt, weil wir in der Vergangenheit sind? Geschieht alles so, weil der Zeitsprung tatsächlich eintrat? Kann die Zukunft - oder relative Gegenwart dann überhaupt noch verändert werden? Hätte es etwas bewirkt, wenn wir die Eltanen daran gehindert hätten? Und so weiter...
    Es war nun geschehen und nicht mehr zu ändern. Den kindlichen Eltanen konnte ich nicht verantwortlich machen, er hatte davon keine Ahnung gehabt. Was hätte es auch genutzt? Wir konnten nur noch das Beste daraus machen. Wir mussten einen Weg suchen, wieder in unsere Gegenwart zu gelangen. Und das so schnell wie möglich, bevor weitere Katastrophen passierten. Ich verdrängte vor allem den Gedanken daran, was nach unserem Verschwinden aus dem Krieg gegen Tradom wurde. Gab es überhaupt noch eine Gegenwart, die ich kannte, in die ich zurückkehren konnte?
    Zeige Haltung, Perry Rhodan! Du bist der Resident. Wenn deine Leute merken, dass du zweifelst, werden sie verzweifeln. Sie brauchen dich jetzt, deine Entschlossenheit, deinen Mut und deine Stärke. Gib ihnen einen Halt! Zeige nicht, dass du ein Mensch bist, nicht anders als sie, denn für sie bist du das nicht.
    Als sie geboren wurden, warst du schon viele Jahrtausende alt. Du stehst auf dem Podest, ob du es willst oder nicht. Also verhalte dich danach! Zeig ihnen nie, was du denkst. Und noch weniger, was du fühlst, Du darfst niemals schwach sein. Denk daran, wie es dem Rudelführer der Wölfe ergeht, wenn sie merken, dass er ihnen nicht mehr überlegen ist. Im besten Fall jagen sie ihn davon. Immerhin waren wir noch am Leben. Wir durften nicht untätig bleiben, auch wenn das Konsequenzen nach sich zog. Aber nach allem, was ich wusste, hatten wir ohnehin keine andere Wahl.
    Die Besatzung war noch wie betäubt. Ich musste den Leuten ein wenig Zeit geben, sich zurechtzufinden. Julian Tifflor kümmerte sich darum, dass die Bewusstlosen und Verletzten zur Krankenstation gebracht und versorgt wurden; es hatte uns ordentlich durchgeschüttelt. Blueboy Kramanlocky, Double-A Cordable, Critta Lohffeld, Cerxtro und Lauter Broch't waren dabei, die Schäden festzustellen. Reparatureinheiten schwärmten bereits überall im Schiff aus.
    Leider gab es auch ein paar Todesfälle. Zwei von ihnen hatten allerdings nichts mit dem Kampfgeschehen oder dem Zeitsprung zu tun, sondern mit dem Dron Qertan, der Spionage bei uns betrieben hatte. Darüber wollte ich noch ein Wort mit Ascari sprechen, aber nicht sofort. Später, wenn wir wieder zu Hause waren.
    Die Wissenschaftler der KARRIBO hatten festgestellt, dass die Zeitreise uns etwa 159.980 Jahre in die Vergangenheit geführt hatte, bei einer Ungenauigkeit von plus/minus fünf Jahren, was aber unerheblich war. Wie es aussah, waren wir genau in jener Zeit gelandet, in der die Thatrix-Zivilisation, das so genannte Reich der Güte, ihre Blütezeit erlebte, bevor sie von der mörderischen Inquisition der Vernunft abgelöst wurde. Von der Thatrix-Zivilisation wussten wir seit unseren ersten Expeditionen in die Weiten der Galaxis Tradom. Die Trümmerscouts des so genannten Trümmerimperiums hatten dazu über Jahrtausende hinweg Informationen gesammelt. Jetzt stellte sich für uns die Frage, was wir in der Vergangenheit wirklich tun konnten. Den Plan der Eltanen konnte ich nur als wahnwitzig bezeichnen.
    Hätte ich nur zuvor mit den Eltanen sprechen können, um sie auf die fatalen Folgen ihres Vorhabens aufmerksam zu machen! Sicher hatten sie nur Gutes im Sinn, wollten die Vernichtung der Thatrix-Zivilisation ungeschehen machen. Aber damit opferten sie im entscheidenden Fall die Gegenwart durch das heraufbeschworene Zeitparadoxon. Was bedeutete, dass genau deswegen alles so kommen würde, wie wir es bereits erlebt hatten, weil die Eltanen in die Vergangenheit gereist waren ... und wir mit. Die daraus zu erwartenden Folgen raubten mir fast den Atem.
    Pearl Ten Wafer, die epsalische Kommandantin meines Flaggschiffs, versuchte ununterbrochen, Kontakt zu dem Würfelschiff aufzunehmen. Immer noch keine Reaktion. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass in dem Würfelraumer alle tot waren. Irgendjemand musste das Projekt Finsternis aktiviert haben; sicher konnte es nicht einfach automatisch ablaufen. Vielleicht waren die Besatzungsmitglieder lediglich bewusstlos. Oder ihr Funk war schlicht und ergreifend defekt, und sie hatten keine
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