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2157 - Die Wurmreiter

Titel: 2157 - Die Wurmreiter
Autoren: Unbekannt
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gegenüber - wie etwa Reginald Bull-, dem die Beweggründe gewiss nicht so ganz klar waren.
    Vielleicht war der wirkliche Grund ein ganz anderer, den jeder der beiden Aktivatorträger allein mit sich selbst ausmachen musste.
    Die Herreach waren in Sicherheit, sie hatten Trokan verlassen. Die Terraner mussten jetzt herausfinden, was es mit ihren seltsamen Visionen auf sich gehabt hatte, und sich womöglich auf eine neue Bedrohung einstellen. Aber sie konnten sich um Trokan, den zweiten Mars, kümmern, während die Herreach als die eigentlichen Bewohner eine neue Zukunft aufbauten.
    Dies alles lag derzeit weder in Monkeys noch in Alaskas Interesse. Sie waren entbehrlich; selbst dem Chef der USO war das bewusst. Seine Organisation war so strukturiert, dass sie weiterhin funktionierte, und in der Führungsriege gab es genügend fähige Leute - allen voran Perry Rhodans Sohn Michael Rhodan alias Roi Danton -, die ohne den Oxtorner auskommen konnten.
    Die Aktivatorträger hatten den unwiderstehlichen Lockruf des Zeitbrunnens empfangen und waren ihm gefolgt. Obwohl sie charakterlich völlig konträr waren, stimmten sie mit ihrem unstillbaren Wissensdurst, ihrer Neugier überein. Sie waren beide Suchende, ob nach sich selbst oder einem Sinn, vielleicht auch nur nach den Hintergründen der Thoregons oder des PULSES.
    Die Zeit hatte gedrängt, weswegen die Ausrüstung mehr als dürftig war. Aber Monkey war ein ausgebildeter Kämpfer, aufgrund seiner Konstitution nahezu unverwundbar, und agierte kompromisslos, wenn es notwendig war. Alaska hatte schon sehr viele Reisen dieser Art unternommen. Es gab stets einen Weg. Das wussten beide.
    Unausgesprochen blieb zwischen ihnen, wie lange sie gemeinsam reisen würden. Jetzt zu Beginn war dies keine Frage. Aber irgendwann würden sie vor die Entscheidung gestellt werden, sich zu trennen.
    Alaska sah zum Himmel hoch. Dort kreisten riesenhafte Wesen, eine Mischung aus Vogel und Schlange. Monkey konnte sie mit seinen künstlichen Kameraaugen mühelos heranzoomen. „Ihre Länge beträgt bis zu fünfzehn Meter", stellte er fest, „die Spannweite erreicht mehr als zwanzig Meter." Seine Augen zeigten ihm ein prachtvolles, in den verschiedensten Farben leuchtendes Gefieder, mit Ausnahme des „Ohrgefieders" an den Seiten des Kopfes, das bei allen eine tiefblaue Färbung aufwies. Sie wirkten wie eine Mischung aus Vogel und Schlange, den Drachen der terranischen Mythen nicht unähnlich.
    Diese Reptilwesen umkreisten den riesigen künstlichen Berg in einer durchschnittlichen Höhe zwischen vier und sechstausend Metern. An dessen Spitze waren in regelmäßigen Abständen kurze Lichtblitze zu sehen, die auch Alaska mit bloßen Augen erkennen konnte, wenn er sich darauf konzentrierte. „Dies", sagte Monkey, „ist unser erstes Ziel." Alaska Saedelaere nickte nur. Ohne ein weiteres Wort machten sie sich auf den Weg.
     
    3.
     
    Angriff auf Azzati-Tribo „Alarm!" Die Stimme des abgerichteten Schrillvogels holte jeden augenblicklich aus dem tiefsten Schlaf. „Alarm! Angriff! Alarm!", kreischten dann alle Wachvögel im Chor. Halbnackte Männer und Frauen taumelten schlaftrunken aus den Hütten und griffen zu den stets bereitgelegten Waffen: Speere, Schwerter, Wurfpfeile, Netze und Morgensterne. In diesem Augenblick fielen bereits die ersten Steinbomben auf Azzati-Tribo herab.
    Laute Schmerzensschreie vermischten sich mit dem Schrillen der Vögel und dem Krachen und Bersten zusammenbrechender Hütten. Kinder und Jugendliche liefen kopflos herum, während die Stammesmütter und der Ältestenrat versuchten, Ordnung zu bewahren.
    Rani Kecko, die Hauptmutter, erteilte mit kraftvoller Stimme weithin hörbare Befehle. Auf dem Arm trug sie einen schreienden Säugling, Emboy Wogelkems ersten Sohn. „Auf die Flugwürmer, Männer! Kriegerinnen, auf die Bäume! Löst die Schleudern! Holt sie aus der Luft, zwingt sie zu Boden!"
    „Ich werde uns verteidigen, Rani!", rief Emboy Wogelkem und wollte an ihr vorbeistürmen. Sie hielt ihn abrupt auf. „Nein, Emboy, du nicht", sagte die Hauptmutter streng. „Aber ich muss zu meinem Wurm!", rief der junge Permine entgeistert. „Ich muss die Orichi bekämpfen!"
    „Du wirst kämpfen, wenn wir sie angreifen, aber hier und jetzt bleibst du unten", sagte Rani scharf. Er wagte nicht, sich gegen sie aufzulehnen. Diese Frau war fast so groß wie Rupe Cormaron, und ihre Muskeln bewegten sich kraftvoll unter der bronzefarbenen Haut. Emboy war ihr körperlich unterlegen -
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