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2130 - Der Wurm der Aarus

Titel: 2130 - Der Wurm der Aarus
Autoren: Unbekannt
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Aber es wird ein sehr harter, trockener Weg werden."
    „Das macht nichts", meinte Cheplin. „Ich habe meinen ersten Wunsch erfüllt bekommen. Und vor Vaikiri habe ich keine Angst. Er kann doch nur das Maul aufreißen und drohen."
    „Er entstammt einer sehr mächtigen Familie, Cheplin. Sie werden nicht vergessen, dass du ihn gedemütigt hast."
    „Auch Unmarkierte haben Rechte, und die Vika bestimmen nicht allein. Ich habe keine Angst."
    „Das befürchte ich eben. Sei nicht zu sorglos." Firancas Kiemen gaben ein schnalzendes Geräusch von sich. „Ein Talent wie deines darf einfach nicht vergeudet werden, das kommt uns doch allen zugute.
    Es spielt daher keine Rolle, dass du keiner Genetischen Linie entstammst. Dieser Ansicht werden die meisten sein - dennoch hast du dir mächtige Feinde gemacht."
    „Damit werde ich fertig", behauptete der Jüngling zuversichtlich.
     
    2.
     
    Ein Stück Glück An Susas Seite verließ Cheplin die Schule. Nach dem anstrengenden Flug watschelte er mühsam über den Gang, aber das tat seinem Hochgefühl keinen Abbruch.
    Ein Schwerefeld beförderte sie mit sanfter Beschleunigung in die Sphäre hinaus, und sie aktivierten die Portensoren.
    Und welch eine Welt tat sich vor ihnen auf! Selbst die alten Aarus gerieten immer noch aufs Neue in Begeisterung über das Innere des riesigen Wurms. Langeweile war ein Fremdwort und Zufriedenheit kein ewiger Wunschgedanke.
    Eine Menge Lieder besangen den Wurm, obwohl er künstlich war und kein Bewusstsein besaß, aber er war allgegenwärtig, Heimat, Beschützer, Bewahrer des Wohlstands. Sein Inneres, war voller Wunder, obwohl einst von den Aarus selbst geschaffen. Das war lange her, und es existierten keine Baupläne mehr.
    Der Wurm war eine Art dienender Gott, ohne ihn waren die Aarus nichts, vielleicht sogar zum Tode verurteilt, denn er war ihre Lebensgrundlage. Wie ein Nomade zog der Wurm unablässig durch das Reich Tradom und bot seine Dienste feil. Auf vielen Welten wurde ehrfürchtig von ihm gesprochen, seine Ankunft war häufig ein festlicher Anlass; vor allem für ein Fest des Friedens.
    Denn so, wie die Aarus den Wurm brauchten, brauchten die Bewohner Tradoms die Aarus. Es gab nichts, was die Techniker nicht zuwege brachten - natürlich im Rahmen dessen, was die Inquisition zuließ -, nichts, was die Kundschafter nicht an begehrten und seltenen Waren auftreiben und zu den zahlungskräftigen Kunden bringen konnten. Der Wurm besaß im Reich einen ganz besonderen Status, er galt als unantastbar.
    Die Aarus fühlten sich nicht als besonders auserwählt, dafür waren sie viel zu bodenständig. Sie interessierten sich auch nicht weiter für andere Kulturen; sie verrichteten ihre Aufträge und Aufgaben gern und gut und galten als angenehme Geschäfts- und Verhandlungspartner. Ansonsten blieben sie unter sich. In der Historie war kein einziger Aarus verzeichnet, der jemals den Wunsch geäußert hätte, den Schwarm und seine Heimat zu verlassen. Es konnte nirgends schöner sein, und unter zwei Millionen Schwarmangehörigen fanden sich genügend Freunde, mit denen man sein halbes oder sogar ganzes Leben verbrachte. Platz gab es wirklich genug - und alles, was einem Aarus das Leben angenehm machte.
    Im Schwebeflug brauchte man Stunden, um von einem Ende des Wurms zum anderen zu gelangen.
    Der gewaltige Durchmesser verlor sich im hellen, milchigen Schimmern des alles umgebenden wolkenartigen Wurmschirms. Vereinzelt waren die leichten Einschnürungen der wie eine Perlenschnur aneinander gereihten Wurmschirmsphären zu erkennen - in jeder einzelnen hätte ein halbes Gebirge Platz gefunden. Die Einschnürungen bildeten umlaufende Ringformen, die an Balkone oder Galerien aus Watte erinnerten. Manchmal waren sie in zerfaserte Wolken eingehüllt, die sich in der zirkulierenden Luft bildeten, die sich zu weißlich grauen Knäueln verdichteten und umherwaberten, bis sie sich, wie von Wetterleuchten durchzogen, wieder auflösten.
    Die Luft war stets leicht dunstig, von hoher Luftfeuchtigkeit; die konstante Temperatur entsprach dem Meer auf Aar. Die Entfernungen verloren sich bald im milchigen Dunst; nur wenn der Wurm sich gerade leicht krümmte, gab es eine scheinbare Grenze; dann konnte man vom richtigen Platz aus durch die Wolkenfetzen hindurch einen kurzen Blick durch drei bis vier Einzelsphären bis zur Krümmung erhaschen.
    Zwischen Wolken und Licht eingebettet, schwebte im Wurm eine Weltraumstadt, aufgeteilt in etwa hundert Stationen, Gebäude und
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