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2128 - Der Plan der Mascantin

Titel: 2128 - Der Plan der Mascantin
Autoren: Unbekannt
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sich kaum veränderten und nahezu ausdruckslos blieben.
    „Und du meinst, wir müssen uns mit den Mächten des Reiches Tradom auseinander setzen, weil sie uns früher oder später entdecken und aus unserer Isolation reißen werden?"
    „Ich bin sicher, dass sie uns längst entdeckt haben", sagte der Schreiber kühl. „Aber bislang waren wir nicht von Interesse für sie. Das kann sich jedoch ändern, wenn sich die Fremden aus den Kugelraumern und die Herrscher von Tradom in die Quere kommen. Dann stehen wir zwischen den Fronten, und dann müssen wir uns fragen, ob es besser ist, sich auf die Seite jener zu schlagen, die gerade mal über zwei Raumschiffe verfügen, oder auf jene des Reiches mit einer schier unbegrenzten Zahl von Raumschiffen und einer gigantischen Macht."
    Magon wich seinen Blicken aus. Er drehte den Kopf zur Seite und spähte durch ein Fenster hinaus zur Stadt hinüber.
    „Wenn wir vor der Alternative stehen, die Fremden oder wir, werde ich handeln. Unser Weg ist der einzige, unser Volk und unseren Planeten vor dem Untergang zu bewahren."
    „Das kann dich das Leben kosten!"
    „Auch dessen bin ich mir bewusst", antwortete der Denker, „aber ich bin bereit, es zu opfern, wenn ich dadurch mein Volk retten kann. Überlege dir also genau, ob du bei mir bleibst oder nicht."
    „Ich bleibe", beschloss der Assistent. Langsam und genussvoll schlürfte er den Tee. „Wir werden in die Geschichte eingehen. Vielleicht wird diese Generation uns als Verräter bezeichnen. Spätere Generationen werden aber erkennen, dass wir es nicht sind und dass sie ihre Existenz einzig und allein uns zu verdanken haben."
     
    2.
     
    Als Ascari da Vivo die Hauptleitzentrale der KARRIBO betrat, verstummten alle Gespräche, und die Blicke wandten sich ihr zu. Die Arkonidin war die beherrschende Persönlichkeit an Bord. Von ihren Entscheidungen hingen Erfolg und Misserfolg der Expedition und damit auch das Schicksal aller ab.
    Selbstbewusst und in der Gewissheit, von allen anerkannt zu werden, begab sie sich zu ihrem Kommandostand. Sie war nicht nur eine Frau von auffallender Schönheit, sondern auch eine überragende Persönlichkeit, die nicht nur aufgrund ihres militärischen Ranges hohes Ansehen genoss, sondern vor allem wegen ihrer Leistungen.
    Für die Männer und Frauen in der Zentrale kam überraschend, dass die Mascantin ihre Pläne geändert hatte.
    „Wir setzen den Flug nach Jankar nicht fort, wie es eigentlich vorgesehen war und wie es meinen öffentlichen Ankündigungen nach gewissen Turbulenzen entsprechen würde", verkündete sie. „Ich habe mich für ein anderes Ziel entschieden. Ein Ziel, das für uns Arkoniden wichtiger ist. Wir berechnen den Kurs neu und fliegen in Richtung Roanna."
    Ihr Stabs- und Planungschef Tirako da Goshuran blickte sie forschend an. Die Anweisung traf ihn unvorbereitet. Bisher war nicht vorgesehen, dass sie sich in Richtung des Sternenfensters bewegen sollten, dessen Region auf Tradom-Seite Roanna genannt wurde.
    „Ich möchte darauf hinweisen, dass uns die LEIF ERIKSSON entsprechend unserer Absprache auf dem Planeten Jankar erwartet", wandte er ein.
    Die Mascantin blickte ihn kühl an. In ihrem gut geschnittenen Gesicht bewegte sich kein Muskel.
    „Dann möchte ich darauf aufmerksam machen, dass eine arkonidische Admiralin einem Barbaren von Larsaf III keine Rechenschaft schuldig ist", erwiderte sie so kalt und abweisend, wie er sie selten zuvor erlebt hatte.
    „Noch Fragen?"
    „Nein, natürlich nicht, Mascantin", beugte er sich. „Wir lassen den Kurs neu berechnen und fliegen in Richtung Sektor Roanna."
     
    *
     
    Trah Zebuck bewegte sich in seinem schwarzen, mit abgewetztem Leder bespannten, fliegenden Kommandostand durch die Hauptleitzentrale seines Flaggschiffes. Der Sessel war etwa zwei Meter breit und ebenso hoch. Er war mit einer Unzahl von Bedienungs- und Kontrollinstrumenten überzogen.
    Die einzige sichtbare Zierde stellte ein annähernd fünfzig Zentimeter hohes Tradom-Symbol dar, ein von innen heraus leuchtendes Hologramm. Es war an der Rückseite der Lehne angebracht.
    An der linken Armlehne fielen vorn gesicherte Holster für mehrere Handfeuerwaffen auf. Die größte dieser Energiestrahlwaffen war klobig und hatte ein Gewicht von mehr als zwanzig Kilogramm. Ein Mensch wäre kaum in der Lage gewesen, sie zu handhaben, ohne sich und die Waffe irgendwo aufzustützen.
    An der rechten Armlehne befanden sich die Scheiden für drei unterschiedlich lange Degen.
    Seit
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