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2127 - Kampf der Titanen

Titel: 2127 - Kampf der Titanen
Autoren: Unbekannt
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Bereitschaft.
    Bully nickte Jani Keitz zu. Die Kommandantin senkte kurz die Augenlider zum Zeichen, dass sie ihn verstanden hatte. Sie schickte den vorbereiteten Funkspruch mit der Order hinaus.
    Die ersten ENTDECKER verließen ihre Positionen. Vier hatten insgesamt auf einem der Ponton-Tender Platz. Drei der Riesenplattformen flogen auf dieser Seite des Sternenfensters, die anderen beiden auf der Rückseite.
    Bully warf einen flüchtigen Blick auf die Kennungen, die in das Hologramm eingeblendet wurden.
    CHRISTOPHER COLON, FERNAO MAGALHAES, EDMUND HILLARY... Ohne Ausnahme handelte es sich um Namen bekannter terranischer Entdecker und Forscher.
    Wie riesige Leuchtkäfer schwebten die 1800-Meter-Kugeln davon. Jede führte im „Kielwasser" einen Schwarm kleinerer Einheiten mit sich, Schiffe der CORDOBA- und NOVA-Klasse, VESTA-Kreuzer, 60-Meter-Korvetten. Im Abstand von ein paar Lichtminuten folgten ihnen Schiffe der WÄCHTER-Klasse.
    Das große Umrüsten begann. Bully quittierte es mit einem besorgten Blick auf das Sternenfenster-Hologramm. Die energetischen Leuchterscheinungen wiederholten sich nicht. Die Wissenschaftler hatten den Vorgang als Anzeichen dafür genommen, dass Reparaturtrupps in Tradom versuchten, die einseitige Blockade aufzuheben. Die Nervosität bei den Besatzungen der galaktischen Wachflotte nahm zu.
    Die Tender trafen nach Meinung des Aktivatorträgers fast schon zu spät ein. Ob Zeit blieb, die auf Merkur geleisteten Vorarbeiten in die Tat umzusetzen, vermochte niemand zu sagen. Sie konnten es nur hoffen oder sich wünschen.
    Bully rief sich die Worte des Ersten Terraners in Erinnerung, die Maurenzi Curtiz anlässlich seiner erneuten Wiederwahl vor neun Tagen gesprochen hatte. „Wünschen wir uns, dass es uns gelingt, dieser Sterneninsel ein paar Jahrzehnte des Friedens zu bescheren. Diese Zeit würde reichen, die Rückschläge der vergangenen Jahrhunderte zu verkraften und den Schatten der MonosÄra endgültig hinter uns zu lassen. Wir sollten dabei aber nicht an die äußeren Werte denken, sondern an die inneren.
    Die Aktivierung der Chronofossilien vor langer Zeit gab allen Völkern einen Schub, nicht nur denen, die unmittelbar einen Evolutionssprung erlebten. An diese Zeit sollten wir anknüpfen. Schaffen wir es, können wir dem Jahrtausend der Kriege ruhig und gefasst ins Auge blicken."
    Es klang verheißungsvoll, aber Bully hielt es für Zukunftsmusik. Gegen die 22.000 Katamare auf der anderen Seite würden sie vermutlich nichts ausrichten, egal, wie sehr sie sich anstrengten. Die Fortschritte, die sie bisher erzielt hatten, reichten vielleicht gegen die sieben Doppelrumpfschiffe in der Milchstraße. Aber selbst da blieb Bully skeptisch. Frühestens in wenigen Tagen würde es sich weisen.
    Er beobachtete, wie die zwölf ENTDECKER auf dieser Seite des Sternenfensters ihre Positionen auf den Ponton-Tendern erreichten und andockten. Die kleineren Einheiten gruppierten sich um sie herum oder gingen auf einen parallel verlaufenden Kurs.
    Ein Stück weiter außerhalb der Flugbahnen der terranischen Wachschiffe materialisierten weitere Einheiten. Sie kamen aus dem Solsystem, von Boscyks Stern, von Wega, von Kreit und anderen Standorten. Es handelte sich um kleinere Tender und Nachschubeinheiten der so genannten NACHSCHUB/LOGTRANS-Klasse. Innerhalb einer Stunde wuchs ihre Zahl auf zweihundert an. Drei Stunden später waren es siebenhundert. Bis Mitternacht zählte der Syntron tausend Einheiten. Sie nahmen unverzüglich ihre Arbeit auf.
    Zehntausend Einheiten der terranischen Flotte wollten umgerüstet sein.
    Reginald Bull gähnte verhalten. Das Bad hatte ihn ein wenig erfrischt, das Eintreffen der Tender bei Laune gehalten. Jetzt war er hundemüde vom Zusehen, Dasitzen und Nichtstun.
    „Weckt mich, sobald sich etwas tut", sagte er zu Jani Keitz.
    Die auf Titan geborene Terranerin warf ihm einen verständnisvollen Blick zu. „Gute Nacht."
    Bully sah zu, dass er in das Abstrahlfeld kam. Das Empfangsgerät entließ ihn in seine Kabine. Er blieb stehen, runzelte die Stirn und dachte nach. Etwas in ihm arbeitete. Es machte ihn unruhig, aber auch unzufrieden. Nach einer Weile fiel es ihm ein.
    „Jani, wie lange, sagtest du, dauert die Umrüstung aller zehntausend Einheiten? Fünf Tage?"
    „Das ist richtig", klang es aus dem Akustikfeld.
    Angesichts der permanent vorhandenen Drohung auf der anderen Seite des Sternenfensters hielt Bully das für zu viel.
    „Ändere das Programm. Es muss in
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