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2124 - In der Zwielichtzone

Titel: 2124 - In der Zwielichtzone
Autoren: Unbekannt
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ersichtlich, dass 20 der 500 Einheiten der Wachflotte Kurs auf die ZHAURITTER nahmen und sie ein Stück des Weges begleiteten. Das Schiff des Haluters wurde dabei permanent von Impulsen abgetastet.
    Die Sicherheitsvorkehrungen waren extrem scharf. Der ersten Überprüfung des Schiffes folgte offensichtlich eine zweite. Der Grund dafür war klar: Sollte es 'auch nur einem einzigen Katamar gelingen, ins Solsystem vorzustoßen, war das Schicksal der Erde so gut wie besiegelt.
    Auf den Holos wurde der Merkur größer. Bre konnte nun erste Einzelheiten von der Oberfläche ausmachen, schroffe Felsformationen, steinübersäte Ebenen und dickflüssige Seen aus undefinierbaren Substanzen unter einer grellen, gleißenden Sonne.
    Die ZHAURITTER hielt exakt auf den Nordpol zu, die Zwielichtzone, in der zwar noch immer absolut lebensfeindliche, aber wesentlich'„erträglichere" Bedingungen als auf dem Rest des ersten Planeten des Solsystems herrschten. Bei einem Perihel von 45,9 Millionen Kilometern und einem Aphel von 69,7 betrug der mittlere Sonnenabstand 58 Millionen Kilometer. Für eine Umkreisung der Sonne benötigte der Merkur knapp 88 Erdtage,seine Eigenrotation betrug 58,65 Erdtage, was zwei Dritteln der Umlaufperiode entsprach, so dass der Planet sich während zweier Umläufe um die Sonne nur dreimal um die eigene Achse drehte. Da die Achsneigung null Grad betrug, wurde der Nordpol von den heftigsten Folgen der Sonnennähe verschont, zum Bei spiel von den Temperaturschwankungen, die maximal etwa 600 Grad ausmachen konnten.
    Während auf der Nachtseite eine Temperatur von etwa minus 173 Grad herrschte, wurden auf der Tagseite Werte von bis zu 427 Grad gemessen. Dort war es die Regel, dass sich im Gestein vorhandene Blei-, Zink- und Schwefelvorkommen verflüssigten. Aber auch die mittlere Temperatur von etwa 130 Grad, die in der Zwielichtzone herrschte, war natürlich alles andere als angenehm.
    Auch sonst bot der Merkur Menschen nicht gerade eine ideale Heimat. Infolge seiner geringen Masse von einem Achtzehntel der Erdmasse herrschte bei einem Äquatordurchmesser von 4878 Kilometern auf der Kraterübersäten Oberfläche eine Schwerkraft von 0,38 Gravos. Dieser noch verhältnismäßig hohe Wert ließ sich durch den stark eisenhaltigen Kern erklären, der auch das Magnetfeld des Planeten erzeugte. Die äußerst dünne Atmosphäre bestand zum überwiegenden Teil aus Helium und vermochte die Sonnenstrahlung weder zu streuen noch Anteile davon zu absorbieren.
    Nun konnte Bre einige Kuppeln erkennen, die trotz des Dämmers der Zwielichtzone von einem unnatürlichen Flimmern umgeben zu sein schienen. Erst als die ZHAURITTER noch tiefer ging, stellte sie fest, dass dieses Flackern von Energieschirmen hervorgerufen wurde.
    Der Syntron blendete - automatisch oder auf Geheiß Rakanes Daten ein. Exakt am Nordpol befand sich die zwei Kilometer durchmessende Kuppel der Aagenfelt-Festung. Eine zweite war am Südpol, vier weitere waren jeweils 90 Grad voneinander entfernt entlang des Äquators errichtet worden. 25 Kilometer vom Nordpol entfernt erstreckte sich das Forschungszentrum, ein Komplex aus insgesamt zehn Kuppelbauten von je 1000 Metern Basisdurchmesser und 300 Metern Höhe. Direkt ,daneben lag der Raumhafen mit einem Durchmesser von 10 Kilometern. Auch er wurde von einem Energieschirm überspannt.
    Eine Strukturlücke öffnete sich, und die ZHAURITTER senkte sich langsam, während die Eskorte hoch über ihr im All zurückblieb.
    Sowohl die Aagenfelt-Festung als auch Merkur-Alpha waren: im Gebiet des ehemaligen Haupt-Gezeitenwandlers des solaren Antitemporalen Gezeitenfeldes errichtet worden, dem von Geoffry Abel Waringer erheblich verbesserten Zeitfeld, dessen Geheimnis die Terraner von den so genannten Bestien erbeutet hatten. Vom 10. November 3430 alter Zeitrechnung an hatte das ATG-Feld einige Jahre lang das gesamte Solsystem umhüllt und durch entsprechende Schaltungen um fünf Minuten in die Zukunft versetzt. Dadurch hatte es die solaren Planeten vor einem Großangriff der aus den drei menschlichen Sternenreichen Carsualscher Bund, Imperium Dabrifa und Zentralgalaktische Union bestehenden „Antisolaren Koalition" geschützt und damit einen verheerenden Bruderkrieg zwischen Menschen verhindert.
    Letztmals war das solare ATG vom 30. April 1289 bis 10. Juni 1289 NGZ aktiviert worden. Während der Hypertron-Zapfer zur Aufnahme der von der Sonne emittierten Hyperenergien erhalten geblieben war, war der Großteil der übrigen
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