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2123 - Wahnzeit

Titel: 2123 - Wahnzeit
Autoren: Unbekannt
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heraus, dass die SHAYNONA in unwegsamem Gelände von Kjordene zwischengelandet war, bevor sie auf dem Raumhafen von Kjordene-Akum eintraf, um die Ladung löschen zu lassen.
    Als man daraufhin das Gelände absuchte, in dem die SHAYNONA zwischengelandet war, fand man die teilweise verkohlten Kadaver einer Rinderart, wie sie auf einigen Welten der Ukkhar-Maér gezüchtet wurden. Und diese notgeschlachteten Tiere waren Träger dieser mörderischen Seuche.
    Damit war bewiesen, dass die SHAYNONA die Kadaver von rund hundert verseuchten Tieren heimlich auf Kjordene abgeladen hatte, ohne sie sorgfältig zu entsorgen.
    Prinzenkrieger Soner stand nun ein schwerer Gang in die Ukkhar-Maér bevor, um Jargath, dem Herrn des Göttlichen Glücks, von diesem Verbrechen zu berichten, das Händler seiner Ukkhar in Kaza begangen hatten. Diese Mission erforderte einiges diplomatisches Fingerspitzengefühl, denn Soner konnte dem greisen Jargath nicht einfach die nackten Fakten unterbreiten. Dies hätte der Prinzenkrieger von Maér als Verstoß gegen die guten Sitten angesehen.
    Soner zog für diese Mission jenes kostbare Festtagsgewand an, das Jargath ihm zu seiner Initiierung, als ihm der Saltan gesetzt worden war, zum Geschenk gemacht hatte. So begab sich Soner zur Residenzwelt Ramy, um dem Herrn des Göttlichen Glücks seine Aufwartung zu machen.
    Doch zu seinem Unglück fand er Jargath bereits auf dem Totenbett vor, flankiert von seinen beiden Töchtern, die jede älter als Soner waren, und dem vierjährigen Prinzen und Thronerben Diffotus.
    Jargath hatte nicht mehr die Kraft zum Sprechen; die Töchter Nilide und Arbiole behaupteten jedoch, über Gedankenverstärker mit dem Prinzenkrieger Kontakt zu haben und sein Sprachrohr zu sein.
    Diese Umstände erschwerten Soners Mission zusätzlich, und er entschloss sich, sein Anliegen nicht als Anklage vorzubringen, sondern als Warnung. Er bediente sich dabei der Ehrensprache, wie in solchen Fällen üblich.
    Er warnte den sterbenden Herrn des Göttlichen Glücks vor einer heimtückischen Tierseuche, die in seiner Ukkhar offensichtlich grassierte und die sogar schon auf die Speiche Kaza übergegriffen hatte. Soner ersparte sich Details und wünschte Jargath baldige Gesundheit und ein langes Leben.
    Doch seine Wünsche blieben ungehört, der Herr des Göttlichen Glücks starb kurz nach diesem Satz.
    „Dein Ansinnen, Prinzenkrieger Soner, wird ganz im Sinne von Prinzenkrieger Jargath erledigt", sagten Nilide und Arbiole, nachdem sich die angeblichen Dolmetscherinnen beraten hatten. Mit dieser Aussage entlarvten sie sich selbst, nämlich, dass sie erstens nicht Jargaths Gedanken empfangen hatten und zweitens der Ehrensprache nicht mächtig waren.
    Doch dachte Soner nicht daran, die Frauen bloßzustellen. Wie es aussah, würden sie in den nächsten Jahren die Geschicke der Ukkhar-Maér lenken, wohl so lange, bis der kleine Prinz Diffotus seine Initiierung erfuhr.
    Darum sprach er eigentlich zu den beiden Prinzessinnen, als er vor dem vierjährigen Diffotus niederkniete und ihm noch einmal die Sachlage in verständlichem Diamal und im Detail erklärte.
    Abschließend gab Soner den Rat, das Handelsschiff SHAYNONA aus dem Verkehr zu ziehen, es genauestens zu untersuchen und die Eintragungen im Logbuch gewissenhaft zu prüfen, damit der Weg zum Ursprung der Seuche zurückverfolgt werden konnte.
    Soner verabschiedete sich von Diffotus, als wäre der junge Prinz ein Prinzenkrieger.
    Zurück auf Kjordene, erwartete ihn die gute Nachricht, dass die Serologen ein Serum entwickelt hatten, mit dem man der Seuche beikommen konnte - allerdings nur insofern, als man lediglich unbefallene Tiere immunisieren konnte. Doch war dies als Erfolg zu bewerten: So konnte man immerhin 68 Prozent des Tierbestandes von Kjordene retten und den Schaden in Grenzen halten. Auf den anderen betroffenen Planeten wurden sogar Quoten bis zu 87 Prozent erreicht. Damit war die Katastrophe von diesen Entwicklungswelten abgewendet.
    Inzwischen hatte sich die Aufmerksamkeit der gesamten Ukkhar-Kaza auf diesen einst unbedeutenden Raumsektor gerichtet.
    Und als die Seuche besiegt war, wurde Prinzenkrieger Soner im Volk als Held gefeiert. Die Pfauchonen dankten es ihm, dass er sich so selbstlos für das Wohl einiger Randplaneten eingesetzt und sie vor dem Untergang bewahrt hatte. Gab es einen besseren Beweis dafür, dass Soner ein Prinzenkrieger war, der dem Volk zugetan war?
     
    *
     
    Prinzenkrieger Soner ließ durch einen Kurier die
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