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2107 - Im Fabrikraumer

Titel: 2107 - Im Fabrikraumer
Autoren: Unbekannt
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Seite, so dass sie ihm nicht im Wege war und er sich die Falle ansehen konnte. Keyzer Han schob sich neben ihn. Benjameen griff nach dem Arm der jungen Frau und zog sie sanft zu sich herüber. Die beiden Ertruser konnten in diesem Fall mehr ausrichten als sie beide zusammen.
    Zu ihren Spezialgebieten gehörten Positronik und Informationstechnik in weitestem Sinne.
    Filk und Keyzer harrten minutenlang bewegungslos vor dem Schott aus und sahen sich das Hindernis Detail für Detail ein. Benjameen zog ein dünnes Kabel aus einem winzigen Fach an seinem Schutzhelm und stöpselte das andere Ende an den Helm des Ertrusers Zimber. Auf diese Weise war er mit Zimber verbunden, ohne dass sie abgehört werden konnten oder sich durch Funkimpulse verrieten.
    „Wie sieht es aus?", fragte er.
    „Schlecht", antwortete der Positroniker. „Das Ding ist genial. Aber ich werde es schaffen."
    Er löste das Kabel und verband sich nun auf gleiche Weise mit seinem Freund Keyzer, um mit ihm zu diskutieren und die Möglichkeiten durchzusprechen, die sie hatten.
    Benjameen da Jacinta wartete ab. Das war typisch für Filk Zimber. Der Ertruser hatte einen hintergründigen Humor, redete aber nicht viel. Problemen nahm er sich stets ebenso konsequent wie konzentriert an.
    Keyzer Han war sein kongenialer Partner, mit dem er sich glänzend verstand und der fachlich mindestens so qualifiziert war wie er. Wenn die beiden sich über ein technisches Problem unterhielten, benutzten sie so viele Fachausdrücke, dass ein Laie nicht die Spur einer Chance hatte, sie auch nur annähernd zu verstehen. Doch das taten sie nicht, um andere auszuschließen, sondern um die Dinge in für sie unmissverständlicher Form dazustellen - und damit viel Zeit zu sparen.
    Benjameen da Jacinta fiel auf, dass die Menge des herumwirbelnden Staubes mittlerweile beträchtlich abgenommen hatte. Er errechnete überschlägig, dass ihnen noch etwa acht bis zehn Minuten blieben, bis alles Erz in dem Trichter verschwunden war. Danach befand sich nichts mehr außer ihnen in der Halle, und damit näherte sich die Wahrscheinlichkeit, entdeckt zu werden, dem Faktor 100.
     
    2.
     
    „Ich habe es gewusst", sagte Pamas Kaquant.
    Er hielt sich allein in der Kabine auf, die ihm als Stellvertretendem Kommandanten der COLLECT 90.40 zugewiesen worden war und von der aus er nahezu alle Bereiche des Fabrikschiffes überwachen konnte. So ermöglichten ihm die Rechner Einblicke sowohl in alle technischen Abläufe des Raumschiffs wie auch in alle Verarbeitungsprozesse an Bord.
    Die COLLECT 90.40 war nicht nur ein einfacher Sammler, wie es bei vielen Raumschiffen dieses Typs der Fall war, sondern eine mit modernster Technik ausgerüstete Fabrik. Sie war nicht nur in der Lage, Erze und andere Rohstoffe zu verarbeiten, um daraus die wirklich wertvollen Grundstoffe zu gewinnen.
    Sie vermochte diese Stoffe auch in weitere Produktionsprozesse einzuleiten, um auf vollautomatischem Weg Halbfertigprodukte herzustellen.
    So lagerten mittlerweile viele hochwertige Mineralien in reinster Form in den riesigen Hallen der COLLECT 90.40 und darüber hinaus eine Reihe von Produkten, die an einem bestimmten Punkt des weiteren Weges des Fabrikschiffes an spezielle Anlagen auf einem Planeten übergeben werden sollten.
    Dort sollten sie entweder weiterveredelt oder zu Fertigprodukten zusammengesetzt werden.
    Die Halbfertigprodukte der COLLECT 90.40 waren in keinem Fall Maschinen, sondern vor allem Chemikalien, die sich in dieser Form nur unter speziellen Weltraumbedingungen herstellen ließen.
    Vermutlich durch sie gab es unerwartete Schwierigkeiten mit der Sauerstoffversorgung an Bord.
    Irgendwo verschwand Sauerstoff. Spezialisten waren bereits auf der Suche nach dem Leck. Bisher erfolglos. Möglicherweise war der Verlust des Gases allerdings auch ein Anzeichen dafür, dass sich feindliche Kräfte an Bord befanden.
    Pamas Kaquant konnte sich sehr gut vorstellen, dass Informationen über die produktionstechnischen Leistungen der Fabrikschiffe durchgesickert waren und Elemente angelockt hatten, denen es nicht um Widerstand und Rebellion, sondern um Profit ging. Die überaus wertvollen Produkte, die in den Hallen lagerten, stellten für viele Völker Tradoms einen geradezu unvorstellbaren Reichtum dar - ebenso für kriminelle Elemente.
    Wollte man den offiziellen Verlautbarungen des Reichs glauben, gab es zwar keine gravierende Kriminalität mehr. Pamas Kaquant aber wusste, dass die Realität anders aussah und
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