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2105 - Zuflucht auf Jankar

Titel: 2105 - Zuflucht auf Jankar
Autoren: Unbekannt
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Gedanken auf. Er wandte den Kopf. Neben ihm stand Gucky. Der Ilt entblößte seinen Nagezahn.
    „Ich überlege die ganze Zeit, ob es nicht ein Fehler war, einfach abzuhauen", fuhr Gucky fort. „Wir hätten warten sollen, bis die Katamare weg sind, und dann nach Überlebenden suchen."
    „Du denkst an ein eltanisches Rettungsboot, dem unbemerkt die Flucht gelungen ist?"
    „Wäre es nicht möglich? Trotz der fehlenden Gedankenimpulse? Ich meine, wir wissen noch nichts über die Beschaffenheit der Splitter, die Rudo K'Renzers Leute eingefangen haben. Wenn das Material Psi-Impulse absorbiert..."
    „Wir werden es bald wissen, Kleiner. Du solltest dir jedoch nicht zu große Hoffnungen machen."
    „Ich meine ja nur." Gucky wechselte das Thema. „Die Jankaron möchten dich sprechen. Deshalb komme ich zu dir."
    Rhodan zwinkerte. „Aber zu Fuß." Als Gucky protestieren wollte, fügte er hinzu: „Wir haben Zeit und Bewegung tut dir gut."
    Die beiden ungleichen Wesen machten sich auf den Weg. Als sie in den Korridor traten, leitete der Hybridrechner gerade die zweite Metagrav-Etappe ein.
     
    *
     
    Jankaron besaßen humanoide Körper. Ihre Köpfe ähnelten denen von terranischen Adlern. Mit 1,70 bis 1,80 Metern Körpergröße lagen sie im Mittelmaß. Ihre Bewegungen wirkten elegant. Wenn es sein musste, entwickelten sie enorme Schnelligkeit und Reaktionsfähigkeit.
    Jetzt allerdings wirkten sie eher wie lahme Hühner. Mit gesträubtem Gefieder erwarteten sie ihn in der Kabinenflucht, die sie vor Antritt der Reise bezogen hatten.
    Irgendwie hatte Rhodan den Eindruck, dass sie sich mitschuldig am Schicksal der beiden Schiffe aus der Milchstraße fühlten. Immerhin hatten sie die Terraner mit Versprechungen nach Tradom und Virginox gelockt, die sie jetzt nicht mehr erfüllen konnten.
    Katamare des Reiches hatten das Eltanen-Schiff vernichtet. Damit war Arkoniden und Terranern der Rückweg versperrt. Nur die Eltanen konnten die einseitige Polung des Sternenfensters wieder aufheben.
    Vielleicht noch die Wissenschaftler Tradoms. Aber zu beiden konnte man keinen Kontakt aufnehmen.
    Der einzige Lichtblick in der augenblicklichen Situation bestand darin, dass der Armada aus 22.000 Katamaren nach wie vor der Einflug in die Milchstraße verwehrt blieb.
    „Da ist etwas, worüber wir mit dir sprechen wollten", sagte Roxo Quatron. „Die Position unserer Heimat ist streng geheim. Wir alle haben geschworen, dass wir sie nie an Fremde weitergeben werden."
    „Willst du damit sagen, dass ihr uns auf Jankar keine Hilfe seid?", fragte Gucky. „Wird man euch verhaften?"
    „Möglich. Es gibt die Möglichkeit, uns vor ein Schnellgericht zu stellen und das Urteil noch am selben Tag zu vollstrecken. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass der Ghadbuul zusammentritt, darüber berät und dann ein Urteil fällt."
    „Wir werden für euch sprechen und verhindern, dass ihr Schwierigkeiten bekommt", versprach Perry. „Das ist selbstverständlich."
    „Begrüße das." Quatrons laute Stimme wirkte wie immer keck, doch das Zucken des gefiederten Vogelkopfes wirkte wie eine Verlegenheitsgeste. Rhodan vermutete, dass Quatron noch mehr sagen wollte, aber mit Rücksicht auf die Terraner schwieg.
    „Darüber hinaus überlegen wir uns, wie wir eurem Volk helfen können", fuhr der Terraner fort. „Ihr lebt versteckt aus Furcht, dass die Red Chy oder andere euch angreifen und eure Heimat zerstören. Irgendwann entdecken sie euch. Was geschieht dann?"
    „Wir wehren uns, solange wir können", antwortete Roxo Quatron sofort. „Unsere Flotte ist denen der anderen raumfahrenden Völker des Kugelhaufens unterlegen. Mehr als ein großes Schiff in zwei Jahren vermag unsere Volkswirtschaft nicht zu leisten. Uns bleiben Zuversicht und ein altes Sprichwort der Küstenbewohner: Nur der Tüchtige fängt die Glücksfeder, die aus dem Himmel fällt. Wir haben es uns als Leitmotiv gewählt."
    Quatron trat zur Wand und aktivierte durch Zuruf die Projektionskonsole. Ein Hologramm baute sich auf.
    Es zeigte das Vier-Planeten-System mit seiner roten Sonne, das er schon einige Male vorgeführt hatte.
    Perry Rhodan erinnerte sich nicht daran, über ein unbekanntes Sonnensystem jemals vorab so gut informiert geworden zu sein. Und wenn alles so war, wie die vier Jankaron es geschildert hatten, warteten im Jan-System keine unüberwindbaren Hürden auf sie.
    Ein friedlicher Kontakt mit Fremden - im Jahrtausend der Kriege schien er noch seltener zu sein als früher.
    Perry Rhodan
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