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2100 - Das Sternenfenster

Titel: 2100 - Das Sternenfenster
Autoren: Unbekannt
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sich nicht um einen Modegag handelte: Ihr Gewand bestand aus einem Material, das wie veredeltes Latex aussah.- Es umgab den Körper der Adeligen hauteng. Jede Nuance ihres arkonidisch hochgewachsenen Körperbaus ließ sich daran ablesen; Ascaris Trainingszustand war exzellent. Rhodan konnte auf dem Fest keine Frau entdecken, die ihr nahe kam. Die Latexhülle wies eine organische Musterung in Blau und Hellblau auf, wie die Schuppenhaut eines exotischen Reptils, und war mit passenden Applikationen an Schultern und Hüfte besetzt.
    Ein an sich schlichtes Tiga-Ranton-Symbol - die drei Arkon-Welten auf einer Kreisbahn - verzierte das Kleidungsstück kurz oberhalb des Solarplexus. Mit den zwei kaum gestützten Brüsten ordnete es sich zu einem Blicke fangenden, atemberaubenden Dreieck. „Nun?", fragte sie nach einer Weile von oben herab. „Die Frage der Kleiderordnung löst sich nicht durch Schweigen."
    Rhodan entging nicht das hintergründige Funkeln in ihren Augen. Ascari da Vivo besaß Klasse und das war etwas, das sie vom Durchschnittsbesucher der Gesellschaft himmelweit unterschied. Er war sich darüber im Klaren, dass die junge Arkonidin sie zu provozieren versuchte. „Die Details der Kleiderordnung entgingen uns tatsächlich. Bedauerlicherweise glaubten wir einen Empfang zu besuchen. Füreinen Maskenball fehlen uns die Kleidungsstücke."
    Reginald Bull grinste für einen Augenblick schadenfroh, als er die Worte hörte, beherrschte sich aber vorbildlich. Rhodans Aufmerksamkeit galt jedoch nicht dem Dicken, sondern` allein der jungen Arkonidin - aus rein politischen Motiven. Sie musste einen Grund haben; die drei Terraner anzusprechen. Dies war Imperator Bostichs Fest, und Rhodan stellte mit seinen Begleitern so etwas wie das i-Tüpfelchen dar.
    Der Terranische Resident in der Höhle des Löwen ... Die schöne Arkonidin wusste das zweifellos. Wenn sie dennoch bei ihnen stand, so bedeutete dies, es geschah mit Bostichs Billigung. „Also gut. Sehen wir einfach über das Kleiderproblem hinweg. Auch der Begam wird sich vermutlich dazu entschließen."
    Bull sagte: „Wir sind schwer erleichtert."
    Ascari da Vivo lächelte in einer bemerkenswert überheblichen Weise. Es war unverkennbar, wem ihr Interesse galt. Und das war keineswegs Reginald Bull. „Nehmen wir ein Getränk auf Seine millionenäugige Erhabenheit, Imperator Bostich", schlug sie unbeeindruckt vor. „Welcher der Herren ..."
    „Wie wäre es mit vier Tolhitos?", erbot sich Tifflor höflich.
    Ascari da Vivo verkündete mit frostigem Gesichtsausdruck: „Die Tolhitos taugen nichts."
    „Was ich die ganze Zeit sage", feixte Bull. „Komm, Tiff, wir trinken ein Bier an der Bar."
    „Es gibt hier keine Bar."
    „... und es gibt kein Bier ..."
    „Egal was und wo, wir trinken es!" Ascari da Vivo verfolgte den Abgang der zwei Terraner, immerhin Unsterbliche, mit unbewegter Miene. Einen Moment lang legte sie den Kopf schief, als lausche sie auf eine innere Stimme. Rhodan wunderte sich über die Geste; für einen aktivierten Extrasinn schien ihm die Arkonidin eine Spur zu jung zu sein. Dann erst schenkte sie Rhodan ein sprödes Lächeln. „Rhodan - mich interessiert die Meinung des Terranischen Residenten zum Hayok-Sternenarchipel. „Ich habe die Absicht, zu diesem Thema morgen vor der Großen Versammlung des Galaktikums zu sprechen. „Wenn mich aber deine private Ansieht interessiert?"
    In diesem Fall besorge ich zwei Getränke." Rhodan lachte innerlich, als er den irritierten Gesichtsausdruck der jungen Adligen bemerkte. „Damit wir zuvor auf den Imperator anstoßen können", setzte er hinzu. „Wäre Mineralwasser genehm ...?"
    „Habt ihr den Hintern dieser Göttin gesehen?"; kommentierte Reginald Bull. „Eine Frechheit."
    Rhodan blickte nachdenklich Ascari da Vivo hinterher, die soeben im Getümmel untertauchte.
    Der Auftritt der Arkonidin hinterließ einen seltsamen Beigeschmack. „Was wollte sie eigentlich?"
    „Seltsam, aber ... ich habe es nicht herausbekommen. Politischer Smalltalk. Hayok und das Verhältnis zwischen Terra und Arkon."
    „Ich würde ihr nicht trauen, Perry." Julian Tifflor sprach eindringlich, während er professionell in die Kulisse strahlte. „Sie ist schön, aber sie ist mehr als das. Ganz sicher keine Puppe."
    „Natürlich nicht, Tiff Weißt du nicht mehr über sie? Kein Dossier?" Rhodan spürte mit einem Mal eine Veränderung im Geräuschpegel, Tiff konnte nicht antworten. Das Murmeln und Schnattern von links und rechts
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