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2078 - Die Pforten von Zentapher

Titel: 2078 - Die Pforten von Zentapher
Autoren: Unbekannt
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Oberfläche.
    Die Kugel stieß auf ihrer Fahrt gegen seine Hand und schob sie beiseite. Startac stemmte sich dagegen, aber das Objekt war nicht aufzuhalten, sosehr er auch dagegen drückte. Als sich ein kleineres Objekt von anderer Färbung dem Fenster näherte, wiederholte Startac den Versuch.
    Die Kugel war nur apfelgroß, und er konnte sie mit einer Hand umfassen. Aber auch dieses kleinere Objekt war nicht aus seiner Bahn zu bringen, zog beharrlich auf seiner vorgegebenen Bahn dahin.
    Startac mußte es loslassen, sonst wäre er womöglich durch das Fenster gezogen worden. Und was dann? Er wollte es gar nicht wissen.
    Ein nettes Spielzeug, mehr vermutlich nicht. Startac konnte sich nicht vorstellen, daß es für irgend jemand von praktischem Nutzen war.
    Er wandte sich nun der nächstliegenden Pforte zu, blieb jedoch in einem gewissen Sicherheitsabstand. Er wollte die Station ja nicht verlassen - das auf keinen Fall! -, sondern nur einen Blick hinauswerfen.
    Als er dann vor dem mächtigen Oval stand, raubte ihm der Ausblick schier den Atem. Er sah auf eine unerwartet phantastische und aufregend schöne Landschaft hinaus, wie man sie angesichts der schlichten Entree-Station und der. feindseligen Androidin nicht erwartet hätte.
     
    2.
     
    Ich schreibe diesen Bericht nieder, um späteren Generationen zu vermitteln, was sich zu meiner Zeit zugetragen hat. Ich tue das nicht aus Eitelkeit, nicht mir zu Gefallen, sondern um Rechenschaft darüber abzulegen, wie es zu diesen schlimmen Verwüstungen und zu tausendfachem Tod gekommen ist.
    Die genauen Ursachen für dieses verheerende Phänomen kenne ich selbst nicht, ich kann nicht einmal sagen, was wirklich passiert ist. Aber ich habe miterlebt, wie das unsichtbare Feuer über das Kabinett Saraogh gekommen ist und große Teile verbrannt hat. Und ich habe das Wirken der unsichtbaren Faust mit ansehen müssen, die ganze Bibliotheken zertrümmert und annähernd 2000 Bibliothekare das Leben gekostet hat.
    Ich will Bericht darüber ablegen, wie es dazu gekommen ist, daß ich praktisch wieder bei Null beginnen muß.
    Mein Name ist Grim Oyschkavary. Ich bin der Herr über die Bücher dieser Welt. Mein Einfluß reicht zwar nicht über das Kabinett Saraogh hinaus, aber das macht nichts, denn in Saraogh sind alle Bücher von ZENTAPHER vereint.
    Das Kabinett Saraogh ist mit zwölf Kilometern im Quadrat nicht sehr groß. Es mag größere Kabinette geben, aber Saraogh bietet in vielen Bibliotheken den Millionen Büchern ausreichend Platz und besitzt das Fassungsvermögen für die doppelte Anzahl ... besaß müßte es eigentlich heißen. Es wäre die Vergangenheitsform angebracht, denn im Kabinett Saraogh ist nichts mehr so, wie es einst war.
    Es liegt schon einige Jahre zurück, als das Unheil über das Kabinett Saraogh kam. Es war ein Tag wie jeder andere. Ich arbeitete damals an der Archivierung jener Werke, die über kosmische Phänomene in einem fremden Universum berichten und sie zu deuten versuchen.
    Solche Archive existierten bereits längst, Generationen von Bibliothekaren hatten daran gearbeitet, sie aber nie vollenden können. Meine Aufgabe war nun, nach Querverbindungen solcher Phänomene untereinander zu forschen und die entsprechenden Hyperlinks herzustellen.
    Man glaubt als Außenstehender nicht, wie kompliziert diese Materie ist. Und wie sehr alle diese kosmischen Erscheinungen miteinander in Verbindung stehen, wie umfassend das Räderwerk der hyperphysikalischen Gegebenheiten ineinandergreift. Wohlgemerkt, ich spreche nicht über ZENTAPHER. Denn ZENTAPHER ist bloß ein vergleichsweise winziges Haus. Über ZENTAPHER gibt es zudem kaum Unterlagen. Ich habe jedenfalls bisher keine gefunden. Aber eigentlich auch nicht danach geforscht.
    Ich meine vielmehr dieses fremde Universum, das unendlich scheint und doch in sich geschlossen ist. Es hat so komplexe Strukturen, daß mein Leben wohl nicht ausreichen würde, um alle Zusammenhänge und Querverbindungen aufzuzeigen und in Hyperlinks miteinander zu verknoten. Das ist nun nachdem die Woge der Zerstörung über uns gekommen ist, ohnehin nicht mehr möglich.
    Aber an dem Tag, mit dem ich meinen Bericht beginne, war im Kabinett Saraogh, der Welt der Bibliothekare, noch alles in Ordnung. Oberster Bibliothekar war Sayn Voukumaja. Er verfügte über 2000 Helfer wie mich, die er nach seinem Willen dirigieren konnte. Ich war der älteste Bibliothekar und Sayn Voukumaja hatte große Achtung vor meinen Fähigkeiten. Darum beauftragte
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