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2056 - Invasion der Legion

Titel: 2056 - Invasion der Legion
Autoren: Unbekannt
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heftig auf, daß er mit dem Horn gegen die Decke prallte. Erneut stieß er einen Schrei aus, und dann flüchtete er wie gehetzt aus dem Raum.
    Trim Marath spürte, wie ihm ein eiskalter Schauder der Furcht über den Rücken lief. Die Worte des seltsamen Fremden waren an ihm vorbeigerauscht, ohne daß er ihren Sinn erfaßt hatte, doch sein Verhalten war unmißverständlich. Der Fremde hatte erkannt, daß nicht mehr viel Zeit bis zur Explosion der Bombe blieb, und deshalb hatte er in höchster Eile das Weite gesucht.
    Verzweifelt rüttelte Trim Marath den Freund an den Schultern. „Komm endlich zu dir!" rief er. „Wir müssen hier weg. Begreifst du denn nicht? Wenn wir nicht sofort verschwinden, bringt uns die Bombe um. Wir müssen teleportieren."
    Eben noch hatte er an den Tod gedacht und ihn als Erlösung empfunden. Doch nun hatte er sich erholt, und er kämpfte, ohne nachzudenken, um sein Leben.
    Startac Schroeder gab einige unartikulierte Laute von sich. Trim umklammerte ihn und zog ihn hoch, um ihn Schritt für Schritt zur Tür zu schleifen und in den Regen zu schleppen. Er riß eine weitere Folie ab, nahm sie auf und wickelte sie um den Freund, wobei er nur das Gesicht frei ließ.
    Dann schob er ihn weiter, bis ihm die kühlen Tropfen ins Gesicht trommelten. Er selbst nahm sich eine zweite der mit fremdartigen Symbolen versehenen, transparenten Bahnen, um sich damit gegen den Regen zu schützen. „Reiß dich zusammen!" bedrängte er den Teleporter. „Wo ... wo si... sind wir?" stammelte der Terraner. „Dies ist nicht ParaCity."
    „Nein, verdammt, nein!" erwiderte Trim. „Wir sind auf einem anderen Planeten oder in einem Simulationstank oder auf einer Parallelwelt der Erde. Was weiß ich! Tatsache aber ist, daß hinter uns eine Bombe tickt, die jeden Moment explodieren kann."
    Ein eigenartiges Geschrei ließ ihn aufhorchen. Er sah eine kleine, kaum einen Meter hohe Gestalt aus den Büschen kommen. Sie war humanoid und hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit jenem Wesen, das kurz zuvor bei ihnen gewesen war und die Bombe entdeckt hatte. Es hatte einen klobig wirkenden Kopf mit kräftigen Augenwülsten, auf denen sich winzige Federn abzeichneten. Von den Wangen erhoben sich Höcker und Beulen, die jedoch keine Stacheln hatten, und vom Kinn hingen zwei dünne, kurze Tentakel herab. Das Wesen hatte weder ein Horn, das sich vom Nacken her über den Kopf wölbte, noch Haare im Gesicht.
    Es war ein Kind. Daran zweifelte Trim keine Sekunde lang. Es weinte. Das Geschrei waren Klagelaute, und die Tränen auf seinen Wagen waren eindeutige Zeichen seiner Verzweiflung.
    So schrie nur ein Kind, das den Kontakt zu seiner Mutter verloren hatte und sich allein gelassen sah.
    Mit einem ohrenbetäubenden Heulen rasten etwa fünfzig fliegende Roboter über die Industrieanlage hinweg. Sie wurden von Kampfmaschinen verfolgt, die in schneller Folge mit Thermostrahlern auf sie feuerten. Jeder Schuß saß im Ziel, aber nur wenige Thermostrahlen konnten die Abwehrsysteme der Roboter durchbrechen. Immerhin explodierten einige der attackierten Ziele.
    Die krachenden Detonationen jagten Trümmerstücke und Druckwellen zu den beiden jungen Terranern herüber und ließen sie zurückfahren. Die sich ausbreitende Hitze verdampfte das Regenwasser, so daß sich innerhalb weniger Sekunden Nebel ausbreitete und die Sicht bis auf weniger als hundert Meter verringerte.
    Trim Marath zog den Teleporter fest an sich, so daß er mit seinen Lippen ganz nah bei seinem Ohr war. „Hör zu!" rief er. „Wir haben vorerst überlebt. Wir sind Para-City und dem ganzen Chaos dort entkommen. Weiß der Teufel, was passiert ist. Das alles ist jetzt nicht wichtig.
    Entscheidend ist die Bombe. Wir müssen teleportieren. Egal wohin und wie weit. Wir müssen nur verschwinden. Sofort!"
    Dieses Mal verfehlten seine beschwörenden Worte ihre Wirkung nicht. Trim fühlte, wie der Terraner sich anspannte, und beobachtete, wie sich seine Augen belebten. „Nein - warte!" schrie er. Einem spontanen Entschluß folgend, packte er das Kind mit einer freien Hand, zog es an sich heran und preßte es an sich.
    Plötzlich wechselte die Szene. Mit einem Seufzer sackte der Teleporter in seinen Armen zusammen und glitt kraftlos auf den Boden. Vergeblich versuchte er, ihn zu halten. Die Muskulatur Schroeders war derart schlaff geworden, daß er ihm nirgendwo Halt bot.
    Das Kind riß sich schreiend los und lief weg. Dabei verlor es eine kleine Puppe.
    Trim lachte, hob sie auf und sah,
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