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2035 - Exodus der Herzen

Titel: 2035 - Exodus der Herzen
Autoren: Unbekannt
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zu weit entfernt, als daß die Inzaila selbst mit ihren paranormalen Sinnen präzisen Aussagen darüber treffen könnten.
    Aber die Zeit verging, und was für andere Ewigkeiten waren, waren für die Inzaila nur Augenblicke. Beim Warten darauf, endlich zu Inzaila Ondas zu werden, geriet dies zum Segen, beim Versuch, auf den Anflug der Mundänen zu reagieren, hingegen zum Fluch.
    Schließlich befand das fremde Schiff sich so tief in der Innenzone der Dunkelwolke, daß die Inzaila sich ein Bild machen konnten.
    Es ist eine Hantel. Sniknu. Solch ein Objekt haben wir noch nie gesehen.
    Aber es handelt es sich nicht um eine feindliche Einheit! Nirro. Das spüre ich ganz deutlich.
    Ihm haftet eine freundliche Aura an, bestätigte Paumyr. Eine psionische Ausstrahlung ... Sie steht in Zusammenhang mit dem Thoregon, das ESTARTU in Segafrendo geschaffen hat.
    Dies könnte eine unverhoffte Chance bedeuten! Rauten. Das fremde Schiff wird sich zweifellos auf unsere Seite stellen, falls es uns gelingt, es rechtzeitig nach Auroch-Maxo-55 zu locken. Es muß die fremde Walze für uns vernichten!
    Paumyr zögerte. Die suggestiven und telepathischen Kräfte der neunzehn Inzaila reichten nicht weit genug, sich auf direkte Weise bemerkbar zu machen. Die Hantel war zwar ein wenig näher gekommen, kreuzte aber noch immer im Randbereich der Dunkelwolke.
    Vielleicht gab es aber doch eine Möglichkeit ...
    Ich bin die älteste und stärkste der Inzaila, teilte Paumyr ihren achtzehn Artgenossen mit. Ich werde versuchen, zum frühestmöglichen Zeitpunkt einen Boten in die Hantel zu schicken ...
     
    1.
     
    Die Botin
     
    Neun Stunden, dachte ich. Die verbleibende Frist beträgt gerade noch neun Stunden.
    Neun Stunden, um einen Kym-Jorier von Auroch-Maxo-55 zu bergen. So lautete der Auftrag von ES.
    Und sollte es ihnen nicht gelingen ...
    Der Logiksektor wiederholte die Worte, die mein gesamtes Handeln bestimmten, seit die SOL in der NACHT materialisiert war. „Sollte es euch nicht gelingen, die im Kokon enthaltenen Anweisungen im Zielgebiet Segafrendo umzusetzen, wird dies das unwiderrufliche Ende der Menschheit und der Koalition Thoregon zur Folge haben." Eine kurze Pause. Dann: Und jetzt reiß dich endlich zusammen und befasse dich mit der aktuellen Entwicklung!
    Die aktuelle Entwicklung war einsfünfundsiebzig groß, schlank, wohlproportioniert und dunkelhäutig. Das dunkelbraune Haar trug sie zu seitlichen Knoten geflochten, die mich unwillkürlich an Widderhörner erinnerten. Sie trug eine bodenlange, silbrige Robe mit weitfallenden Raglanärmeln.
    Sie war vor wenigen Sekunden nach einem ersten, gescheiterten Versuch bislang dauerhaft in der Zentrale der SOL manifestiert. „Ich wurde als Bote geschickt!"
    Andere Worte waren bislang noch nicht über die Lippen des kleinen Mundes gekommen, der allerdings nicht ihr ausdrucksvolles Gesicht beherrschte, genausowenig wie die zierliche Nase. Diese Ehre gebührte eindeutig den rauchblauen Augen, die mich im einen Moment an einen Bergsee erinnerten, im nächsten wieder an den Pazifik der Erde, so tief und unergründlich waren sie.
    Sentimentaler Narr! Der Lästersektor. Irgendein Scherzbold mit einem seltsamen Sinn für Humor hatte diesen Begriff geprägt, und er war hängengeblieben. Ich war nicht übel geneigt, das betreffende Besatzungsmitglied der SOL zum Chefbibliothekar zu befördern und sämtliche Bibliotheksdateien einzeln abstauben zu lassen. An wen genau erinnert sie dich?
    Darum geht es nicht! Ihre Augen bergen ein Geheimnis. Sie weiß etwas, das wir uns nicht einmal vorstellen können. Etwas über Leben und Tod, Schein und Wirklichkeit. Außerdem ist sie ein Rautak!
    Unmöglich! Wenn schon, eine Rautak. Das ist dir doch nicht entgangen, oder?
    Ich lachte leise auf, so leise, daß niemand sonst es hören konnte, weder Tek noch Tangens der Falke, Fee Kellind oder Myles Kantor. Lene Jeffer und Viena Zakata waren zu konzentriert mit ihren jeweiligen Tätigkeiten beschäftigt, um auf mich zu achten, der Emotionaut Roman Muel-Chen sowieso.
    Außerdem geht aus allen uns vorliegenden Daten eindeutig hervor, daß keine Rautak mehr existieren. Das Volk ist untergegangen. Die Rautak, die nicht auf ihren Planeten gestorben sind, wurden in dem Generationensschiff getötet, das wir entdeckt haben. Sie waren die Letzten ihres Volkes.
    Ich weiß. Aber ich sage dir, das ist ein Rautak. Eine Rautak, in dieser Hinsicht hast du recht.
    Aber nicht nur in dieser. Die ... Erscheinung faszinierte mich. Die
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