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2014 - Eine Bestie fÃŒr Arkon

Titel: 2014 - Eine Bestie fÃŒr Arkon
Autoren: Unbekannt
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herauf."
    „Gefahr als Endprodukt von Wahrscheinlichkeitsberechnungen? Pah!"
    Innerlich war sie alles andere als ruhig. Der Überfall auf das Pocahon-Tres-Anwesens ging ihr nicht aus dem Sinn. Wenn es doch einen Verräter gab ...
    Sie betrat das dunkle Haus durch den Hintereingang und vergewisserte sich mit Hilfe eines Leuchtstäbchens, daß die beiden dünnen Haare an Ort und Stelle waren. Jedesmal, wenn sie das Gebäude verließ, spannte sie sie in Bodennähe quer durch den Korridor. „Auf der Vorderseite findet eine Annäherung statt", zischte Pinocchio ihr ins Ohr. „Die vorhergesagte Gefahr tritt in Kürze ein. Dein Bett ist übrigens vorgewärmt."
    Im Dunkeln huschte Edina Varling die Treppe hinauf und entfernte die Wärmepuppe. Sie setzte sich auf das Bett, zerzauste' dort ihr halblanges Haar. Der Winzling betätigte sich als Stiefelzieher.
    Er sorgte dafür, daß ihre Fußbekleidung in Sekundenschnelle von allen mikrobiellen Hinweisen auf den nächtlichen Ausflug befreit wurde. Molekular neutralisiert, wie er zu sagen pflegte.
    Aus dem Bodenversteck nahm die Zaliterin den Einsatzgürtel mit dem Mikrodeflektor und schob ihn sich unter das Kopfkissen. Danach legte sie sich auf das Bett und tat, als schliefe sie.
    Minute um Minute verstrich. Edina lauschte mit angestrengten Sinnen.
    Kein Geräusch durchbrach die nächtliche Stille.
    Sie drehte sich auf die andere Seite. Es war nicht das erste Mal, daß Pinocchio mit seinen Warnungen übertrieb. „Sie haben einen elektronischen Nachschlüssel verwendet und sind jetzt im Haus", verstand sie die gehauchten Worte am unteren Bettrand. „Ich setze mich nun auf die Treppe."
    Wieder vergingen mehrere Minuten. Noch immer hörte sie nichts: Bei den Eindringlingen - sofern sie tatsächlich existierten - handelte es sich nicht um schwerfällige Naats.
    Aber auch die kolonialarkonidischen Soldaten des Gouverneurs hatten keinen Grund, sich heimlich in ihre Behausung zu schleichen.
    Etwas war faul an der Sache. Sie saß hier auf Cormitto II, und draußen in Thantur-Lok oder außerhalb des Kugelsternhaufens hatten sich möglicherweise Dinge ereignet, die ihr Leben in Gefahr brachten.
    Ein dumpfes Poltern erklang, gefolgt von einem metallischen Scheppern. Mit einem Satz stand Edina Varling neben dem Bett und griff nach der Stablampe.
    Flüche erklangen - arkonidische Flüche. Die gewählte Aussprache und der Tonfall deuteten auf das Zentralsystem. „Das kommt davon, wenn man die Augen nicht aufmacht", schimpfte Pinocchio von der Treppe her. „Wischt die Sauerei bloß auf! Habgieriges Pack! Zuckerfresser!"
    Mit raschen Schritten verließ Edina ihr Schlafzimmer und eilte zur Treppe. „Licht an!" sagte sie laut.
    Im Schein der Deckenlampen bot sich ihr ein seltsames Bild.
    Auf halber Höhe stand der Winzling in der ganzen Größe seiner Erscheinung. Er warf den Kopf hin und her und. blies das Bajazzo-Kostüm auf, daß es ihn doppelt so dick machte, wie er in Wirklichkeit war.
    Am unteren Ende der Treppe lagen drei Arkoniden - oder wahrscheinlich eher Kolonialarkoniden - in einer riesigen Pfütze aus Sirup. Einer von ihnen hatte die Wanne mit dem klebrigen Zeug noch über dem Kopf. „In Namen des Tatos!" schrie sein Nachbar und versuchte, den verklebten Mund freizubekommen. „Ergebt euch, oder wir machen von der Waffe Gebrauch."
    Daß er mindestens eine halbe Minute brauchte, um seinen Strahler zu ziehen und schußfertig zu machen, schien ihm nicht bewußt zu sein. „Pinocchio", sagte Edina mit scharfer Stimme. „Du Tölpel. Mußt du die Wanne ausgerechnet die Treppe hinuntertragen, wenn wir Besuch bekommen?"
    „Diese Leute sind ganz plötzlich aufgetaucht, Herrin. Meine Automatik funktionierte in diesem Augenblick nicht richtig, war überlastet. Und deshalb habe ich alles fallen lassen."
    Der Winzling hüpfte die Treppe hinab und über die Arkoniden hinweg. Augenblicke später kehrte er mit. einem Sprühgerät zurück. Das Lösungsmittel verwandelte den Sirup in eine rosarote, dünnflüssige Substanz, die an den Uniformen der Männer abglitt und sich am Boden in weißes Pulver verwandelte.
    Die Arkoniden erhoben sich und starrten Edina finster an. „Zaliterin, das wirst du uns büßen", drohte einer von ihnen. „Dein Roboter ist schließlich nicht blind. Er wußte genau, daß wir am Fuß der Treppe standen. Wir nehmen den Schrotthaufen mit und zerstören ihn."
    Wie leicht sie doch aus der Fassung zu bringen sind, dachte Edina. Sie dimmte die Treppenbeleuchtung auf
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