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2011 - Das Fluut von Yuna

Titel: 2011 - Das Fluut von Yuna
Autoren: Unbekannt
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erinnerte sie sich. Sie war jetzt 43 Jahre alt und überall als Koryphäe anerkannt. Nicht umsonst arbeitete sie unmittelbar für den Terranischen Residenten. Trotzdem hatte sie immer noch hin und wieder das Gefühl, als wäre alles zu schnell gegangen. „Es ist eine ganz neue Herausforderung", gestand sie. „Ich habe wirklich keine Ahnung, wie ich es anstellen soll. Es gibt so viele Hindernisse. Der erste Schritt ist der wichtigste und entscheidendste. Wenn ich da einen Fehler mache, kann ich das nie wiedergutmachen."
    „Verlaß dich einfach auf deine Intuition", riet Rhodan ihr.
    Sie lachte skeptisch. „Mit dem PsIsoNetz auf dem Kopf? Ich bin zwar kein Mutant, aber dennoch sensibler als die meisten. Es ist gerade so, als ob ich taub wäre! Ich kann überhaupt nichts spüren, und das regt mich über alle Maßen auf."
    „Dann verlaß dich auf deine Erfahrung", setzte er fort. „Deine Erkenntnisse füllen immerhin schon Unterrichtseinheiten für Studenten, und du hast deinen eigenen Forschungslehrstuhl an der Universität Terrania erhalten."
    „Um so schlimmer. Ich muß immer höher geschraubten Anforderungen gerecht werden."
    „Diese Anforderungen stellst nur du dir selbst."
    „Erwartest du nicht das Beste von mir?" Die blonde Frau funkelte den Aktivatorträger an. „Selbstverständlich. Aber worin das besteht, weißt nur du. Uns allen sind Grenzen gesetzt, die kein Außenstehender beurteilen kann."
    Sie blickte ihn gequält an. „Wird man das Lampenfieber je los?"
    Er schmunzelte. „Nach ein paar hundert Jahren wird es besser, Bré. Aber ganz aufhören wird es nie. Denn nichts wird je wirklich zur Routine."
    Ihr lag eine spitze Bemerkung auf der Zunge, aber sie verbiß sie lieber. So vertraut war sie mit dem unsterblichen Terraner denn doch nicht. Zwischen ihnen bestand zudem keineswegs eine Affinität, wie sie beispielsweise zwischen ihr und Atlan existiert hatte.
    Aber Atlan ist verschollen, und du weißt nicht, ob du ihn je wiedersiehst. Darüber nachzudenken bringt nichts.
    Wichtig ist jedoch: Er hat dir all das ermöglicht. Also reiß dich am Riemen, Frau Professor, und bring die Kraverker zum Sprechen!
     
    *
     
    Sämtliche Rüssel reckten sich steil in die Höhe, und ein schrilles Trompeten zerriß die Luft. „Er fällt! Er fällt!"
    In heller Panik stürzten einige Kraverker zurück Richtung Dschungel. Kravven grölten und stiegen, sie waren kaum mehr zu halten. Die panische Stimmung ihrer Beschützer machte sie halb verrückt. „Bleibt hier!" brüllte Kellmi, so laut er konnte. „Das ist nicht der schwarze Stern, sondern ein Teil von ihm! Er fällt nicht, er fliegt, seht ihr das nicht?"
    Es fiel dem Hochschamaken selbst schwer, standhaft zu bleiben. Aber er hatte das doch schon einmal erlebt... Ein Stern sank auf die Erde hernieder und verschwand im Sumpf. Bestimmt würde es jetzt wieder so sein.
    Ein riesiges, rundes, schimmerndes Gebilde hatte sich von dem noch größeren schwarzen Stern gelöst und kam langsam auf sie zu. „Wir müssen zusammenbleiben!" befahl Kellmi. „Nur so können wir es schaffen!"
    „Und wenn es direkt auf uns herabstürzt?" quäkte jemand. „Das wird es nicht!" behauptete der Hochschamake zuversichtlich, obwohl er sich überhaupt nicht so fühlte. „Das wird es ganz sicher nicht!"
    Etwas Ungeheuerliches geschah, obwohl sie gedacht hatten, daß es keine Steigerung mehr geben könnte. Kellmi begriff natürlich nicht, was nun wieder vorging, aber er ahnte, daß Weglaufen überhaupt nichts nutzen würde.
    Morkheros Zorn hatte ihn das gelehrt.
    Er als Hochschamake mußte sich dem stellen, was auf sein Volk zukam egal, was dann aus ihm wurde. Und was machte es schon aus? Ohne das Fluut waren sie ohnehin alle zum Tode verurteilt.
    Kellmi wollte lieber wissend sterben als feige auf der Flucht.
    Der Hochschamake hatte in seinem Leben schon vieles durchgemacht und alle Gefahren lebend überstanden. Nicht umsonst war er nun Hochschamake. Er als einziger war in der Lage gewesen, gegen Morkhero Widerstand zu leisten wenngleich nur mit Worten. Also konnte er das hier auch irgendwie durchstehen.
    Es gab keinen Wald aus YollBäumen in der Nähe, der das gesamte Volk weit genug forttransportieren könnte. Und auf ihren eigenen Beinen konnten sie diesen rasendschnellen Himmelsfliegern niemals entkommen. „Bleibt zusammen!" wiederholte er.
    Seine Rüssel bogen sich am oberen Ende, und die Hautlappen flatterten heftig. Das war ein deutliches Zeichen seiner Überlegenheit. Es
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