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2008 - Blockade um SOL

Titel: 2008 - Blockade um SOL
Autoren: Unbekannt
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die sie bereits geordert hatten, die aber noch im Solsystem festhängen. Hier!"
    Curtiz fischte eine Folie aus der Jacke und hielt sie Rhodan unter die Nase. „Das sind die Waren-Termingeschäfte dieser Woche, getrennt in West- und Eastside. Das Volumen beträgt über fünfhundert Milliarden Galax. Neunzig Prozent können wir abschreiben. Von den Schadenersatzforderungen und Konventionalstrafen will ich gar nicht reden."
    Rhodan hatte nicht damit gerechnet, daß Maurenzi Curtiz mit derart schwerem Geschütz auffuhr. Er verstand es so, wie es gemeint war, nämlich als Ausdruck der Sorge des Ersten Terraners um das Gemeinwohl. Curtiz war der Politiker, der „primus inter pares". Er mußte den Menschen die aktuellen Anordnungen und die daraus resultierenden Rückschläge begreiflich machen und sie vor dem Parlament rechtfertigen. „Gib wenigstens den Unterlichtflug frei, damit die Handelsschiffe das Solsystem verlassen können", bat der Erste Terraner. „Das nimmt nur wenige Stunden in Anspruch. Für die Betroffenen ist es unangenehm, aber noch vertretbar; ein brauchbarer Kompromiß."
    „Ich stimme dir zu", rief Gucky schrill, „Aber ich sage dir gleich, daß Perry damit nicht einverstanden ist."
    „Es ist zwingend erforderlich, die Funktionsweise der Aagenfelt-Barriere geheimzuhalten", bestätigte der Resident. „Niemand darf erfahren, daß sie sich durch Unterlichtflug umgehen läßt.
    Aber da ist noch etwas."
    Maurenzi Curtiz kannte das neu aufgetretene Problem noch nicht, aber jetzt erfuhr er es aus seinem Mund.
    Durch die extrem starke Konzentration von 5-D-Erzeugern im Solsystem betrug der Wirkungsgrad der Aagenfelt-Barriere statt der gewohnten 80 Prozent nur 72.
    Das konnte gegen eine Flotte aus mehreren hunderttausend Einheiten von entscheidender Bedeutung sein.
    Die Spezialisten rechneten mit drei Tagen, bis sie die Barriere optimiert hatten.
    Rhodan machte eine einfache Rechnung auf. Die Heimatflotte innerhalb des Solsystems bestand derzeit aus 15.000 Kampfschiffen. Diese arbeiteten im Ernstfall einer Konfrontation im Positronikmodus, um sich vor dem Einsatz KorraVirs durch den Gegner zu schützen.
    Um den Geschwindigkeitsnachteil zu kompensieren, standen sie über spezielle Überlichtfrequenzen mit der nächsten Großsyntronik in Verbindung. Im Fall Terras war das NATHAN hinter seinem K-Damm. Er übernahm einen wesentlichen Teil der Rechenleistung, so daß das einzelne Schiff auf eine vergleichbare Gefechtsleistung wie unter syntronischen Voraussetzungen kam, Ein solcher Kampfraumer war seinem ebenfalls positronisch arbeitenden Gegner um den Faktor 3 überlegen.
    Schickte Bostich eine Flotte, mußte er 45.000 Einheiten durchbringen, um innerhalb der Barriere wenigstens ein Patt zu erreichen. Bei der aktuellen Leistung der Aagenfelt-Barriere von 72 Prozent brauchte er dazu 160.714 Schiffe.
    Weitaus günstiger sah das Verhältnis aus, wenn man die planetaren Wachforts, robotischen Geschützplattformen sowie jene 46.000 terranischen Raumschiffe hinzurechnete, die sich nicht weiter als 44.000 Lichtjahre entfernt befanden und innerhalb der 5,5-Stunden-Frist eintreffen konnten, die eine gegnerische Flotte im Unterlichtflug benötigte, um in das Solsystem einzudringen. Weitere 120.000 Schiffe konnten die zur LFT gehörenden Sonnensysteme sowie die assoziierten Welten aufbringen.
    Im Idealfall standen dem Solsystem also rund 200.000 flug- und kampffähige Einheiten zur Verfügung. Bostich mußte 600.000 Schiffe dagegensetzen, was bei 72 Prozent Wirkungsgrad nur dann funktionierte, wenn er über zwei Millionen Kampfraumer gegen die Aagenfelt-Barriere schickte.
    Selbst für Arkon war das eine Größenordnung, bei der es sich der Imperator besser zehnmal überlegte, ehe er den Einsatzbefehl gab.
    Bei einem Wirkungsgrad der Barriere von 80 Prozent sah das Verhältnis noch ungünstiger für die Arkoniden aus. Aber das war wirklich Zukunftsmusik.
    An den derzeitigen Umständen änderten solche Aussichten nichts, und der Erste Terraner wußte das. Er schwieg lange und versuchte erst gar nicht, die Enttäuschung zu verbergen. „Ich kenne dich zu gut, Perry", antwortete er schließlich. „Du bist kein Militarist. Deine harte Haltung entspricht nicht deinem Charakter."
    „Natürlich nicht!" rief Gucky mit gespielter Empörung. „Sie entspricht seiner Erfahrung. Jetzt Abstriche zu machen hieße, die Bewohner des Solsystems unnötig in Gefahr zu bringen. Dasselbe gilt für Olymp und Nosmo. Deutlich schlechter stehen
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