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2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

Titel: 2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer
Autoren: Lucy Gordon
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Bevollmächtigten der Geschäftsleitung hielt, so zu behandeln? „Olympia, ich meine, Sie sollten …“, begann er.
    „Ich respektiere Ihre Entscheidung, Miss Lincoln“, mischte Primo sich freundlich ein. „Vielleicht klappt es ein andermal. Lassen Sie uns gehen, Cedric.“
    Was habe ich da nur angerichtet? überlegte Olympia, nachdem die beiden weg waren. Sie war zornig auf sich selbst und auf Jack. Eigentlich war alles nur seine Schuld.

Ehe Olympia am späten Nachmittag das Büro verließ, schaute sie bei Cedric vorbei und erfuhr, dass Jack Cayman schon vor einer Stunde gegangen war. Dass er nicht noch einmal mit ihr geredet hatte, konnte nur eins bedeuten: Sie hatte es sich gründlich mit ihm verdorben.
    Ärgerlich lief sie über den Parkplatz zu ihrem fabrikneuen Wagen, bei dessen Anblick sich ihre Stimmung normalerweise aufhellte. Sie betrachtete ihn kurz und wartete darauf, dass die übliche Freude aufkam. Aber an diesem Tag war alles anders. Sie empfand nichts außer Zorn darüber, dass alles schiefgelaufen war, obwohl sie sich so gut auf die Begegnung mit den neuen Besitzern vorbereitet hatte. Sie hatte sich vorgenommen, besser informiert zu sein als Primo Rinucci und sich von ihm nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Was hatte sie stattdessen getan? Sie hatte sich dazu hinreißen lassen, mit Jack Cayman, dem Abgesandten der Geschäftsleitung, über ihre Gefühle zu reden. Das war ihr noch nie passiert. So etwas durfte man sich nicht erlauben, wenn man ganz nach oben kommen wollte.
    Jetzt wusste er, was sie wirklich dachte, und er würde den neuen Besitzern nicht nur berichten, wie feindselig sie ihnen gegenüberstand, sondern auch, welchen Fehler sie hinsichtlich seiner Identität gemacht hatte.
    Während sie vom Parkplatz fuhr, bemerkte sie den Wagen, der hinter ihr in die Hauptstraße einbog. Sie konnte ihn trotz des dichten Feierabendverkehrs nicht abschütteln. Schließlich erkannte sie im Rückspiegel Jack Cayman.
    Eigentlich müsste ich freundlich zu ihm sein und versuchen, den angerichteten Schaden
    wiedergutzumachen, doch andererseits würde ich ihm liebsten wer weiß was antun, sagte sie sich. Sie lenkte den Wagen in eine Parkbucht, hielt an und stieg aus.
    „Verfolgen Sie mich?“, fragte sie ihn, als er hinter ihr angehalten hatte.
    „Ja“, gab er zu, während er auch ausstieg. „Ich wollte schon auf dem Parkplatz mit Ihnen reden, habe Sie jedoch knapp verpasst. Wir sollten uns in Ruhe unterhalten.“
    „Hätten Sie mir das nicht im Büro vorschlagen können?“
    „Nur um von Ihnen eine Abfuhr zu erhalten? Das wäre zu viel gewesen für einen Tag.“
    „Du liebe Zeit, so sensibel sind Sie doch nicht!“, brachte sie wütend hervor. „Sie haben mich arglistig getäuscht …“
    „Nein, das stimmt nicht“, unterbrach er sie. „Es war dumm, dass ich mich nicht zu erkennen gegeben habe, aber als Sie mich für den neuen Sekretär hielten, konnte ich der Versuchung nicht widerstehen mitzuspielen. Wollen Sie mir das vorwerfen?“
    „Ja, Sie haben sich unprofessionell verhalten“, erklärte sie bestimmt.
    „Aber dass Sie sich nicht vergewissert haben, wer ich wirklich bin, war Ihrer Meinung nach sehr professionell, oder?“, entgegnete er leicht ironisch. „Entschuldigen Sie die Bemerkung. Ich möchte nicht mit Ihnen streiten.“
    „Das hätten Sie sich früher überlegen müssen. In dem Moment, als Sie mich dazu brachten, Dinge zu sagen, die …“ Sie verstummte und dachte mit Schaudern daran, zu welchen Äußerungen sie sich hatte hinreißen lassen.
    „Ich habe Sie nicht gezwungen, mir zu verraten, was Sie von Primo Rinucci halten. Vielmehr hatte ich den Eindruck, Sie wären froh, mit jemandem darüber reden zu können.“
    Das stimmte, wie sie sich insgeheim eingestand. „Mir ist klar, dass ich mir damit jede Aussicht auf Beförderung verbaut habe.“
    „Ich habe nichts dergleichen gesagt.“
    „Das brauchen Sie auch nicht extra zu erwähnen. Früher oder später werden Sie es berichten, um Ihrer eigenen Karriere nicht zu schaden.“
    „Machen Sie sich keine Sorgen um meine Karriere“, entgegnete er kühl. „Anders als Sie habe ich die Angewohnheit, erst nachzudenken und dann zu reden. Das ist außerordentlich hilfreich. Eine ehrgeizige Frau wie Sie sollte die Zunge besser im Zaum halten.“
    „Woher hätte ich wissen sollen, dass Sie …?“ Den Rest schenkte sie sich.
    „Dass ich keiner Ihrer Untergebenen bin? Wenn ich der unbedeutende Mitarbeiter, für den Sie mich
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