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2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

Titel: 2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer
Autoren: Lucy Gordon
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mich so sehr für die Firma eingesetzt habe“, verkündete Olympia Lincoln.
    „Es ist wirklich schade, dass das Unternehmen ausgerechnet jetzt verkauft worden ist“, stimmte ihre Sekretärin Sara ihr zu. „Mr. Tandy hätte sich sowieso bald zur Ruhe gesetzt, und du wärst seine Nachfolgerin geworden. Schade, dass niemand weiß, wann einer der neuen Besitzer hier aufkreuzt.“ „Noch nicht einmal Mr. Tandy konnte es mir sagen.“
    „Heute lässt er sich bestimmt nicht mehr blicken.“
    „Ich bin mir da nicht so sicher, sondern rechne mit allem. Vielleicht will er uns überraschen“, entgegnete Olympia.
    „Vergiss nicht, wir haben Freitag, den Dreizehnten, und das bringt Unglück“, gab Sara zu bedenken. „So ein Unsinn. Bist du etwa abergläubisch?“, fragte Olympia lachend. „Für Primo Rinucci wäre es allerdings Pech, wenn er mir heute über den Weg laufen würde, insofern hast du recht. Aber ich mache uns einen Tee. Du siehst sehr mitgenommen aus.“
    „Mir geht es gut“, behauptete Sara. „Du solltest den Tee nicht selbst machen, immerhin bist du meine Chefin.“
    „Und du bist schwanger.“ Olympia lächelte, was sie im Büro nur selten tat. Normalerweise versuchte sie, ihr freundliches, aufgeschlossenes Wesen hinter einer ernsten Miene zu verbergen. Sara hingegen kannte Olympia auch anders, war jedoch zur Verschwiegenheit verpflichtet.
    „Das tut gut.“ Sara seufzte erleichtert, nachdem sie einige Schlucke Tee getrunken hatte. „Möchtest du eigentlich keine Kinder haben?“
    „Als ich David geheiratet habe, war es mein größter Wunsch, Hausfrau und Mutter zu sein, was moderne junge Frauen kaum verstehen können. Doch ich war erst achtzehn und sehr naiv und unerfahren.“
    „Hat er es zu schätzen gewusst?“
    „Du liebe Zeit, nein! Er brauchte eine Frau, die Geld verdiente, damit er sich eine Karriere aufbauen konnte. Nachdem er es geschafft hatte und befördert worden war, war ich nicht mehr gut genug. Er suchte sich eine andere Frau, und ich blieb mit leeren Händen zurück. Deshalb habe ich wie eine Besessene gearbeitet und mir selbst eine Karriere aufgebaut.“
    „Du weißt, dass nicht alle Männer so sind, oder?“
    „Die ehrgeizigen sind so. Sie benutzen uns Frauen nur – es sei denn, wir benutzen sie zuerst.“ „Und das tust du jetzt, oder?“ Sara erinnerte sich an einige Ereignisse der letzten zwei Jahre, die nachträglich einen Sinn ergaben. „Bist du dabei glücklich?“

„Glücklich? Was heißt das schon? Ich bin jedenfalls nicht unglücklich. Niemals werde ich vergessen, wie sehr ich gelitten habe, als David mich verlassen hat. So etwas passiert mir nicht noch einmal. Wichtig ist für mich, dass ich Tandys Stelle bekomme. Ich werde es schaffen, egal, wer da aus Italien ankommt.“
    „Sprichst du gut Italienisch?“
    „Ziemlich gut. Ich habe einen Intensivkurs gemacht, aber da bin ich nicht die Einzige.“
    „Keiner hat sich in jeder Hinsicht so gut auf die neue Situation vorbereitet wie du.“ Sara sah ihre Chefin bewundernd an.
    Olympia musste lachen. Es stimmte, sie legte nicht nur größten Wert auf Professionalität, sondern auch auf ihre äußere Erscheinung. In dem blauen Leinenkostüm wirkte sie elegant und unnahbar. Sie war schlank, groß, hatte lange Beine, einen schönen Hals und ein fein geschnittenes Gesicht. Das lange schwarze Haar hatte sie zu einem dicken Zopf geflochten, der ihr über den Rücken fiel. Obwohl ihr klar war, dass eine modische Kurzhaarfrisur besser zu einer Karrierefrau gepasst hätte, erlaubte sie sich diese Extravaganz.
    In ihren strahlenden dunklen Augen leuchtete es zuweilen humorvoll auf, was sie jedoch zu verbergen versuchte. Dass sie trotz allem noch dieselbe Frau war wie damals, als sie David geheiratet hatte, gestand sie sich nur ungern ein. Sie hatte ihren Mann sehr geliebt, ihm vertraut und ihn geradezu angebetet. Jede Falschheit, jede Berechnung waren ihr fremd. Außerdem war sie sehr temperamentvoll und hatte sich in der Vergangenheit zu unüberlegten Äußerungen und Handlungen hinreißen lassen.
    Es war ihr jedoch durch harte Arbeit an sich gelungen, ihr Temperament und ihre Spontaneität zu zügeln und zu beherrschen. Nur manchmal, wenn sie sich ärgerte, ertappte sie sich dabei, dass sie sich vergaß. Aber auch daran arbeitete sie.
    „Hast du eine Ahnung, wer von den neuen Besitzern kommen wird, um mit uns zu reden?“, fragte Sara.
    „Wahrscheinlich Primo Rinucci. Ich habe versucht, im Internet irgendetwas über
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