Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
199 - Das Monster aus dem Stein

199 - Das Monster aus dem Stein

Titel: 199 - Das Monster aus dem Stein
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Vertrag nicht. Es handelte sich um einen Standardvertrag ohne irgendwelche Fußangeln, das sah ich auf einen Blick. Außerdem war mir die Leihwagenfirma als weltweit seriöses Unternehmen bekannt.
    Ich unterschrieb.
    »Hier sind die Fahrzeugpapiere und die Wagenschlüssel«, sagte der Mann. »Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Aufenthalt in den Rockies.«
    »Danke.«
    Ich verließ das Büro und begab mich zu unserem Geländewagen. Wenn ich ihn nicht so zurückbrachte, wie er jetzt dastand - von tolerierbarem Dreck abgesehen -, würde ich tief in die Tasche greifen müssen, sobald ich das Fahrzeug zurückbrachte. Nun, mal sehen, wie die Fahrt verlief und was der Ausflug in die herrlichen Rocky Mountains brachte.
    Als ich den Landrover erreichte, tauchte plötzlich der Alu-Mann hinter mir auf. Ich sah ihn im spiegelnden Glas des Seitenfensters.
    Sein Gesicht war haßverzerrt. Ich kannte ihn nicht, und er sah mich garantiert auch zum ersten Mal, trotzdem haßte er mich so sehr, daß er mich umbringen wollte.
    Mit einem Messer.
    Es hatte eine verdammt lange Klinge, und sie blinkte gefährlich im Sonnenlicht. Meine Kopfhaut spannte sich. Ich fuhr herum und duckte mich in der Drehung. Der Kerl, der wie ein silbernes Wesen von einem anderen Stern aussah, stach zu. Mit wem verwechselte er mich? Es war keine Zeit, ihn danach zu fragen. Die Messerspitze traf die Seitenscheibe des Landrovers und rutschte mit einem schrillen Geräusch darüber.
    Irrtum oder nicht, ich mußte mich wehren, wenn ich am Leben bleiben wollte. Meine Faust schoß vor. Der Mann stöhnte auf. Ich packte seinen Messerarm und verdrehte ihn, aber der Kerl ließ die Waffe nicht fallen. Er schlug mir den Handrücken ins Gesicht, und einen Augenblick später war seine Hand mit dem Messer wieder frei.
    Ich warf mich ihm entgegen. Er wollte mich mit dem hochschnellenden Knie treffen. Wenn ihm das gelungen wäre, hätte ich die Engel singen gehört und wäre zusammengesackt. Dann hätte er leichtes Spiel gehabt. Aber ich konnte dem gemeinen Treffer ausweichen, versenkte meine Linke in der Magengrube des Mannes, und als sein Oberkörper - und damit auch sein Kopf - nach vorn kam, zog ich einen Aufwärtshaken hoch.
    Der Alu-Typ fiel gegen einen japanischen Kleinwagen, und ich bekam erneut seinen Messerarm zu fassen. Ich schlug die Hand, die das Heft des Messers umklammerte, so oft auf das Dach des Japaners, bis sie sich öffnete und das Messer über das Dach davonkreiselte. Es fiel auf der anderen Seite des Wagens zu Boden, und nun wollte der Kerl um jeden Preis abhauen. Er riß sich los und hetzte davon.
    Ich folgte ihm. Er rannte in die Waschstraße hinein. Soeben bearbeiteten die Bürsten einen Buick, um den der Mann sich nicht gekümmert hatte. Weiße Shampooflocken klatschten gegen den wasserdichten Overall. Aus irgendeiner Düse spritzte Heißwachs. Ein Höllenlärm herrschte in dem Waschtunnel, durch den der Bursche zu entkommen versuchte. Ich war gegen die Nässe nicht so gut geschützt wie der Angestellte der Waschanlage. Mich trafen die Shampooflocken ebenfalls. Ein dichter Sprühregen näßte mich bis auf die Haut. Hinter der nächsten Bürste erwartete mich der Kerl mit einem dünnsträhnigen Mop.
    Er schlug mir die langen Fransen um die Ohren. Ich fiel gegen die rotierende Bürste, und sie zog mich zurück. Inzwischen setzte der Mann seine Flucht fort. Ich verlor ihn aus den Augen. Vor mir heulten die Windmaschinen, die die Fahrzeuge vor dem Verlassen der Waschstraße trockneten. Ein Orkan stemmte sich gegen mich, aber ich war nicht trocken, als ich aus dem Waschtunnel kam.
    Von dem Irren, der mich umbringen wollte, fehlte jede Spur. Es hatte den Anschein, als habe er sich in Luft aufgelöst. Ich suchte ihn, strich mir das nasse Haar aus der Stirn, lief bis zur nächsten Querstraße. Nichts. Wütend kickte ich eine zerbeulte Cola-Dose unter einen parkenden Wagen und kehrte um, aber ich nahm nicht wieder den kürzeren Weg durch den Tunnel, sondern ging daran vorbei.
    Mr. Silver erwartete mich auf dem Parkplatz. »Wie siehst du denn aus?«
    »Du würdest nach einem Gang durch die Waschstraße genauso aussehen.«
    »Was um alles in der Welt hattest du denn da drinnen zu suchen?«
    »Ich fühlte mich schmutzig. Jetzt bin ich sauber.«
    »Was ist passiert, Tony?«
    Ich holte das Messer und zeigte es dem Ex-Dämon. »Damit wollte mich jemand kitzeln, aber über so etwas kann ich nicht lachen.« Ich erzählte dem Hünen, was sich ereignet hatte, und Mr.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher