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199 - Das Monster aus dem Stein

199 - Das Monster aus dem Stein

Titel: 199 - Das Monster aus dem Stein
Autoren: A.F.Morland
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cool bleiben, Jungs Wer immer sich da draußen herumtreibt wir kriegen ihn«
    »Und dann lockern wir ihm die Schneidezähne, damit er’s nie wieder tut«, sagte Joe.
    »Hört euch unseren Benjamin an.« Murray lachte.
    Der »Benjamin« war genauso breitschultrig und kräftig wie er. Joe war nur drei Jahre jünger.
    Die Quayles verließen ihr Blockhaus. Auf der dunklen Veranda blieben sie stehen und sahen sich mißtrauisch um. Das Wasser des nahen Flußes, auf dem sie die gefällten Bäume, zu Flößen zusammengebunden, zum Holzmarkt brachten, glänzte wie poliertes schwarzes Glas.
    Eine Grille zirpte, und irgendwo im Wald gackerte ein Nachtvogel. Was mochte Murray gehört haben? Einen Bären? Wölfe? Tiere kamen selten so nahe an ihre Behausung heran. Menschen waren da schon unverschämter.
    »Ob das Blake Grimes mit seinen Komplizen ist?« fragte Geoff und ballte die Hände zu Fäusten.
    Grimes war ein unangenehmer Typ, der auf der anderen Seite des Flusses wohnte. Er machte immer wieder Ärger. War ständig auf Streit aus. Letztens waren er und Lambert Quayle im Dorf aneinandergeraten.
    Murray, Geoff und Joe hatten sich sofort hinter ihren Alten gestellt, und Grimes war gezwungen gewesen, den Schwanz einzuklemmen und zu verduften, sonst hätte er die Hucke vollgekriegt.
    Nichts konnte Blake Grimes weniger vertragen, als ausgelacht zu werden. Der Spitzbube konnte sich für heute abend irgendeine Gemeinheit ausgedacht haben.
    »Wenn es Grimes ist, kriegt er von uns einen Denkzettel, den er nicht so bald vergißt«, knurrte Lambert Quayle »Ich hab’ was gegen diesen Bastard«
    Die Quayles verließen die Veranda und tauchten ein in die schwarze Dunkelheit. Jeder ging auf eigene Faust vor. Sie schlichen sternförmig vom Blockhaus weg.
    Murray blieb nach einigen Metern stehen und lauschte mit angehaltenem Atem. Er hörte seinen Bruder Joe durch die Finsternis pirschen.
    Und von links kamen die Geräusche, die Geoff trotz aller Vorsicht verursachte, doch darum kümmerte sich Murray nicht. Er wußte haargenau, auf welche Geräusche er sich konzentrieren mußte. Da war ein kaum wahrnehmbares Schleifen, dem das leise Knacken eines dürren Ästchens folgte.
    Murray preßte die Kiefer zusammen, und seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Geduckt huschte er an einem Baum vorbei, und er hörte, wie jemand über eine Wurzel stolperte. Junge, du gehörst mir! dachte Murray. Und ich werde mich nicht erst mit Fragen aufhalten, sondern gleich zum gemütlichen Teil übergehen. Ein richtig schönes Tänzchen werden wir beide veranstalten.
    Er verschmolz mit der Dunkelheit, bewegte sich mit der Schnelligkeit und der Geschmeidigkeit, die man einst den Indianern nachgesagt hatte, ehe man sie in Reservate steckte und mit Whisky verdarb.
    Ganz kurz nahm er die Umrisse eines Mannes wahr. Sie hoben sich vom glänzenden Wasser des Flusses ab, verschwanden gleich wieder, doch Murray wußte, wie er nun vorzugehen hatte. Er machte einen Bogen und legte sich hinter dem breiten Stamm eines Baumriesen auf die Lauer.
    Der andere kam, und Murray spannte seine Muskeln. Sie wurden hart wie Stein. Dann federte er hinter dem Baum hervor und schlug mit ganzer Kraft zu.
    Unter seiner Faust kam ein knackendes Geräusch hervor, und dann fiel der andere um.
    ***
    Die Überraschung war nicht so sehr Yora als vielmehr das, was sie Roxane und Mr. Silver bereits erzählt hatte. Der Ex-Dämon bat sie, es für mich zu wiederholen.
    Ich setzte mich und schüttelte ein Lakritzenbonbon aus der Packung. Yora war eine rothaarige Schönheit, die uns in all den Jahren einige Schwierigkeiten bereitet hatte. Es war reichlich ungewohnt, daß wir uns vor ihr nicht mehr in acht zu nehmen brauchten.
    Sie war jetzt eine weiße Dämonin, stand auf unserer Seite. Sie war in mein Haus gekommen, nachdem sie mit Lance Selby und Oda über das Höllenschwert gesprochen hatte.
    Lance hatte gesagt, daß wir die starke, manchmal recht eigensinnige Waffe gern umgedreht, »weißgewaschen« hätten, um sie für schwarze Feinde unbrauchbar zu machen. Farrac, der Höllenschmied, hatte Shavenaar einst auf dem Amboß des Grauens für Loxagon, den kriegerischen Teufelssohn, geschmiedet, doch Loxagon hatte das Schwert nicht behalten können. Es war durch viele Hände gegangen und befand sich nun in Mr. Silvers Besitz, aber das mußte nicht das Ende der Kette sein.
    Es konnte jederzeit ein Schwarzblütler auftauchen und sich Shavenaar hinter unserem Rücken aneignen. Es war auch nicht
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