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1977 - Transformation

Titel: 1977 - Transformation
Autoren: Unbekannt
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Wir müssen versuchen zu retten, was noch zu retten ist."
    Die HUMBOLDT raste weiter auf den ersten Planeten zu, immer noch verzögernd. Als sie ihn fast erreicht hatte, besaß sie noch knapp 100.000 Kilometer in der Stunde Fahrt. Die zehn Echos wurden nun auch auf den Schirmen der Fernoptik sichtbar. Es handelte sich zweifellos um zehn Diskusschiffe der Blues, mit einem Durchmesser von 500 bis 800 Metern.
    Die HUMBOLDT kam jetzt fast zum Stillstand, noch gut fünfzigtausend Kilometer von Xynax und den Blues-Raumern entfernt. Die Kommandantin rief über Normalfunk die Einheiten der Blues an und forderte sie auf, sich augenblicklich aus dem System zurückzuziehen. Andernfalls würde sie ohne weitere Warnung das Feuer eröffnen lassen. „Die lachen doch nur über uns", sagte Ephraim Stone. „Sie reagieren überhaupt nicht."
    Lotho Keraete hatte sich ebenfalls in die Zentrale begeben und verfolgte den verzweifelten Abwehrkampf der Planetarier. Immer wieder zuckten Feuerfinger von den Stellungen der Kolonisten ins All, verfehlten aber die Diskusse der Blues oder wurden von deren Schutzschirmen absorbiert. Dafür schlugen die Strahlbahnen der Blues ununterbrochen auf dem Planeten ein. Es gab Explosionen an der Oberfläche, die mit bloßem Auge zu sehen waren. „Also gut", sagte Negra Tolt. „Wir haben ihnen eine Chance gegeben. Sie sind zwar in der Übermacht, aber wir haben die überlegeneren Waffen. Captain Blyss!"
    André Blyss meldete sich aus dem Feuerleitstand. Die Kommandantin befahl ihm, alle vier Transformgeschütze auszurichten und abzufeuern. „Auf der Stelle", bestätigte der Gunner der HUMBOLDT. „Denen wird gleich Hören und Sehen vergehen."
    Negra nickte. „Schutzschirme voll aktiviert?" fragte sie. „Aktiviert!"
    „Dann los! Zeigt den Tellerköpfen, dass wir hier sind!"
    Die Raumpiraten hatten noch durch nichts zu erkennen gegeben, dass sie von der Ankunft des Explorers Notiz genommen hätten. Jetzt änderte sich das. Das Verderben kam innerhalb von Sekundenbruchteilen über sie - in Form von vier gleichzeitig explodierenden Diskussen. „Warten Sie mit der nächsten Salve, Captain!" befahl die Kommandantin. „Sie sollen Gelegenheit haben, sich zu verziehen. Ich will nicht als Schlächterin in die Geschichte eingehen."
    Die Gesichter ihrer Offiziere zeigten, dass sie von dieser Geste nicht begeistert waren, aber niemand widersprach. Atemlose Spannung herrschte in der Zentrale der HUMBOLDT. Die Blues hatten ihr Feuer auf Xynax eingestellt. Noch rührten sie sich nicht und behielten ihre Positionen bei.
    André Blyss meldete, dass die nächste Transform-Salve jederzeit abgegeben werden könne. Negra Tolt schüttelte den Kopf. Beide Parteien schienen sich gegenseitig zu belauern. Und dann schlugen die Blues zurück. Wie auf ein geheimes Kommando hin sprengten ihre Schiffe auseinander und eröffneten das Feuer auf den Explorer. Die Schutzschirme der EX-1298 flammten auf. An mindestens einer Stelle wurden sie sogar durchschlagen. Das Explorerschiff wurde heftig durchgerüttelt, und ein Alarm zeigte an, dass in einem Sektor die Außenhülle aufgerissen war. Sofort wurden alle betreffenden Zugänge dorthin hermetisch geschlossen. Der Alarm verstummte, aber der Schock saß tief. „Sie feuern Punktbeschuss!" rief Blyss von seiner Zentrale aus. „Ich schieße die zweite Salve ab!"
    Diesmal traf er nur zwei der linsenförmigen Raumer. Die Blues rochierten so schnell, dass die Zielerfassung erschwert wurde. So eine Blöße wie zum Anfang des Kampfes würden sie sich nicht mehr geben. „Jemand muß Blyss unterstützen!" rief die Kommandantin und sah sich um. „Sie, Keraete! Sie haben hier nichts zu tun!"
    „Äh... jawoll, Sir", stotterte der Exobiologe. „Ich weiß, dass Sie keine Kampferfahrung haben. Dann holen Sie sich jetzt welche. Die Geschütze sind weitgehend computergesteuert, Sie können nicht viel falsch machen!"
    Lotho Keraete rannte los.
    Er hatte nicht viel Zeit, sich weitere Fragen zu stellen. Lotho lief, so schnell ihn die Beine trugen.
    Dann wurde die HUMBOLDT abermals erschüttert, diesmal viel schwerer als beim erstenmal. Lotho verlor das Gleichgewicht und fiel. Er schlug hart auf und zog sich an einer Wandstrebe in die Höhe. Er hörte Schreie. Das Schiff ächzte in seinen Verstrebungen. Irgendwo erfolgte eine Explosion. Lotho glaubte, die Welt müsse sich um ihn herum drehen. Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn und sah, dass er blutete.
    Aber er hatte keine Zeit, sich darum zu
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