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1966 - Der Schattenbruder

Titel: 1966 - Der Schattenbruder
Autoren: Unbekannt
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Wissenschaftlern auf Thagarum als Unterstützung zur Verfügung gestellt hatte.
    Miller musste auch nicht fortfahren. Sie alle wussten genau, wie kritisch die Lage war. Es war den alliierten Verbänden der Chearther, Maahks und Cameloter gelungen., Thagarum einzunehmen, den von den Algioten besetzten fünften Planeten des Lhanzoo-Systems, zugleich Sitz des Pilzdoms und der Hauptschaltstation des Sonnentresors. Die in ihre dreizehn Module aufgesplitterte GILGAMESCH hatte dabei endlich einmal ihre wahre Stärke unter Beweis stellen können. Noch jetzt, Tage nach dem letzten großen Gefecht, flüsterten die Wlatschiden verstohlen von der unglaublichen Feuerkraft des Schiffes und seinen überlegenen technischen Fähigkeiten. In ganz Chearth gab es kein anderes Raumschiff, das sich mit diesem vergleichen ließ.
    Die Algioten hatten anfangs zwar wütende Angriffe geflogen, um die Chearther wieder von Thagarum zu vertreiben, dann jedoch einsehen müssen, dass sie den Verteidigern technisch hoffnungslos unterlegen waren. Daraufhin hatten sie ihre Taktik des blindwütigen Anstürmens zumindest vorerst aufgegeben, um ihre Kräfte nicht unnütz zu vergeuden. Sie beschränkten sich nun auf Einzelaktionen schnelle Vorstöße, denen genauso schnelle Rückzüge folgten. Das führte zu gelegentlichen Scharmützeln, aber die großen Angriffswellen waren seit einiger Zeit ausgeblieben. Außerdem waren ihrem Vorgehen von vornherein gewisse Grenzen gesetzt. Die Invasoren konnten die Module der GILGAMESCH nicht mit voller Kraft und letztem Einsatz angreifen, da sie damit Thagarum gefährdet hätten.
    Und sie wollten den Planeten mit der Hauptschaltzentrale auf keinen Fall zerstören, sondern erobern. Dennoch durften die Verteidiger in ihrer Wachsamkeit nicht nachlassen, sonst würde es den Algioten vielleicht tatsächlich doch gelingen, das System mit einem kühnen Handstreich einzunehmen. Aber die eigentliche Gefahr drohte von einer ganz anderen Seite. Die Funktion des Sonnentresors wurde von insgesamt zwölf Schaltstationen kontrolliert. Mit Thagarum hatten die alliierten Verbände zwar die wichtigste davon eingenommen, doch die elf anderen befanden sich noch in den Händen der Algiotischen Wanderer. Und mit ihnen nahmen sie pausenlos Manipulationen an dem Gebilde aus einundsechzig Sonnen vor.
    Dabei verfolgten sie nur ein Ziel: Sie wollten den Sonnentresor kollabieren lassen und damit Gaintanu, ihren Gott der Unsterblichkeit, aus seinem Gefängnis befreien. Wobei sie sich einfach nicht überzeugen ließen, dass keine Gottheit in dem Tresor eingesperrt war, sondern fremdartige, fast völlig unbekannte Geschöpfe, deren einziges Wirken darin zu bestehen schien, Sonnen in Novae zu verwandeln und auf .diese Weise ganze Galaxien zu entvölkern. „Porrista!" dröhnte einer der gharrischen Hyperphysiker. „Die Schaltstation Porrista hat das Schutzfeld um Skoghal durchlöchert.
    Deshalb ist es den Sonnenwürmern gelungen, zur Nachbarsonne Moinghas überzuwechseln!"
    „Das ist doch was!" Granger Miller wandte sich vom Resonator ab und programmierte auf einer Konsole einen regulierenden Steuerimpuls. „Mal sehen ... Porrista ist die Schaltstation Nummer sieben ... auf der Thagarum gegenüberliegenden Seite postiert ... Wir müssen unsere Störsignale auf Porrista konzentrieren!"
    „Die reinste Sisyphusarbeit", murmelte Myles Kantor. Die Schutzfelder um die einzelnen Sonnen des Tresors, die die Würmer an Ort und Stelle hielten, kamen durch das Zusammenwirken aller sechzig Sterne zustande. Mit ihren Störimpulsen brachten die Algiotischen Wanderer das empfindliche Gefüge durcheinander. Zuerst brachen Felder um einzelne Sonnen zusammen, und die Würmer konnten innerhalb des Tresors von einem Stern zum anderen springen. Dadurch wurde das allumfassende Schutzfeld geschwächt, und irgendwann würde es sich auflösen.
    Dann konnten die Sonnenwürmer den Tresor verlassen, über die Sterne von Chearth herfallen und sie in Novae verwandeln. Und danach zur nächsten Galaxis weiterziehen... Bei der es sich durchaus um die Milchstraße handeln konnte, wenn man davon ausging, dass Shabazza den Algiotischen Wanderern die nötigen technischen Mittel übergeben hatte, um die Sonnenwürmer zu befreien. Ohne Grund hatte er das jedenfalls nicht getan. Die Hyperphysiker der Gharrer und Cameloter waren pausenlos damit beschäftigt, auf die Manipulationen der Algiotischen Wanderer aus diesen elf anderen Schaltstationen zu reagieren. Sie versuchten, auf jeden
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