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1936 - Im Para-Bunker

Titel: 1936 - Im Para-Bunker
Autoren: Unbekannt
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leben. Schwer verletzt, wie es scheint, aber am Leben."
    „Bringt den Verletzten und die beiden Toten sofort zu mir!" schaltete ich mich ein. „Und zwar schnellstens, vielleicht kann ich noch etwas machen! In die Medosektion mit ihnen!"
    Für die beiden Toten an Bord der Space-Jet, das war klar, konnte ich nichts mehr tun. Alle drei hatten SERUNS getragen, und wenn jemand trotz aktivierter Systeme des SERUNS verletzt war, mußte er es in jedem Fall sehr schwer sein. Es kam überhaupt einem Wunder gleich, in einem SERUN verletzt zu werden die Alternative lautete normalerweise: unverletzt oder tot.
    Auf dem Bildschirm konnte ich sehen, wie die Gestalten sich in der Zentrale der Space-Jet bewegten.
    Roboter waren aufgetaucht und übernahmen den Transport der Toten und des Verletzten. Ich sah, wie sie aus der Space-Jet geschafft wurden, dann wandte ich mich ab und aktivierte alle Systeme der Medostation, um sofort loslegen zu können.
    Eine Space-Jet war schneller als das Licht, aber der Transport der Toten und des Verletzten nahm fast eine Viertelstunde in Anspruch, bis das Schott der Medostation geöffnet wurde und die Roboter mit den reglosen Gestalten erschienen. Auf Notfälle war ich eingerichtet und trainiert, dennoch krampfte sich mein Magen zusammen, als ich die Körper sah.
    „Bringt die Toten in den Nachbarraum!" befahl ich den Robotern. „Den Verletzten legt hier ab!"
    Das kleine Namensschild auf der Brust des SERUNS verriet mir, um wen es sich handelte: Vincent Garron. Der arme Kerl, gleich beim ersten Einsatz in solch ein Desaster zu geraten. Er tat mir sehr leid.
    Der SERUN sah äußerlich völlig intakt aus, wie auch bei den beiden Toten. Ein bißchen angesengt, aber das besagte nicht viel. Ich trat zu Vince Garron und sah, daß er sich im Inneren des SERUNS leicht bewegte. Er lebte noch immer, und das gab mir eine Chance. Wenn ein Verletzter lebend die Notfalistation erreichte, hatte er in fast jedem Fall eine gute Chance, den Unfall zu überleben. Und beim Stand der Medizin im 13.
    Jahrhundert NGZ würde es auch möglich sein, Verletzungen und ähnliches so zu behandeln, notfalls mit Transplantationen, daß später so gut wie keine sichtbaren Schäden zurückblieben.
    Ich öffnete den Helm des SERUNS und blickte in das Gesicht von Garron. Unwillkürlich stöhnte ich auf.
    Wie war das möglich?
    Garron hatte Verbrennungen davongetragen, schwere Verbrennungen sogar. Die starke Rötung seiner Gesichtshaut, die weißlichen Blasen das kümmerte mich wenig. Aber an einigen Stellen hatte sich die Hitze bis ins Fleisch ausgedehnt. Ich konnte schwärzliche, verbrannte Hautfetzen sehen und einige Krusten aus verbranntem und verkohltem Fleisch.
    Und Vince Garron war bei Bewußtsein. Er stöhnte halblaut, warf den Kopf hin und her. Offenbar war jene Komponente des SERUNS, die Cybermed genannt wurde, bei der Katastrophe ausgefallen oder beschädigt worden. Anderenfalls hätte der Pikosyn, der alle Komponenten des SERUNS selbsttätig steuerte, längst dafür gesorgt, daß Garron ein starkes Analgetikum gegen seine offenkundigen Schmerzen verabreicht worden wäre.
    Ich holte das Versäumnis sofort nach, und Garron wurde nach kurzer Zeit etwas ruhiger.
    Dann schälten wir ihn mit größter Behutsamkeit und sehr langsam aus dem SERUN.
    Nicht nur das Gesicht war stark verbrannt, seine. ganze Körperoberfläche hatte Schaden genommen, aber ich stellte erleichtert fest, daß er - wenigstens auf den ersten Blick - keinerlei Schäden davongetragen hatte, die ich mit den Mitteln der Medosektion nicht rasch und wirksam bekämpfen konnte. So betrachtet, war Vincent Garron der Katastrophe, die zwei seiner Kameraden getötet hatte, noch recht glimpflich entkommen.
    Seine Verbrennungen wurden gesäubert und mit Wundplasma besprüht; innerhalb von Stunden würden sie verschwunden sein, ohne Spuren zu hinterlassen. Die syntronunterstützte Diagnose ergab, daß Vincent Garron abgesehen von den äußerlichen Verbrennungen und dem .unvermeidlichen Wundschock in wirklich ausgezeichneter Verfassung war.
    Ich stieß einen Seufzer der Erleichterung aus - wenigstens einer.
    Dann kam jener Teil der Arbeit, den ich zutiefst verabscheute und haßte. Ich mußte bei den anderen Opfern die Verletzungen begutachten, einen Bericht erstellen und dabei sehr genau erklären, welche Ursachen zum Tod der beiden Wissenschaftler geführt hatten.
    Ich ging langsam, mit schleppenden Schritten hinüber in den benachbarten Raum. Dort lagen die beiden
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