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1925 - Fremde über Alashan

Titel: 1925 - Fremde über Alashan
Autoren: Unbekannt
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haben einen weiteren kleinen Schritt getan, um uns in dieser Region des Universums zu etablieren, das ist alles. - Ich danke für eure Aufmerksamkeit."
    Damit warf Navajo die obligatorische Flasche Sekt gegen die Bordwand der halb aus dem unterirdischen Hangar gehobenen 280-Meter-Kugel, die nur dadurch wieder flugtüchtig gemacht worden war, daß man aus dem wracken 200Meter-Raumer SHUMAN die noch brauchbaren Teile herausmontiert und in die ALVAREZ eingebaut hatte. Wie durch ein Wunder war dort vieles von dem vorhanden gewesen, was hier fehlte. Die dann noch benötigten Teile waren in einer der beiden inzwischen vorhandenen automatischen Fabriken hergestellt worden.
    Spontaner Beifall brandete auf. Navajo hatte sich mit seiner Rede wieder einmal in Understatement geübt, das kannten die zweihunderttausend Einwohner des ehemaligen Terrania-Stadtteils Alashan inzwischen von ihrem Bürgermeister. Tatsächlich bedeutete die Indienststellung eines zweiten Raumschiffs so etwas wie den Beginn einer eigenständigen Handelsflotte der Nation Alashan. Die bisherige Kapazität der GOOD HOPE III war auf einen Schlag mehr als verdoppelt worden.
    Das wußten die Menschen. Darauf waren sie stolz. Sie hatten das nicht für möglich Gehaltene geschafft.
    Niemand von ihnen übersah die Gefahr, in der sie alle nach wie vor schwebten. Daran änderten auch die wirtschaftlichen Erfolge und die neuen Robotfabriken nichts. Wie ein Damoklesschwert schwebte die Möglichkeit eines jederzeit möglichen neuen Dscherro-Angriffs über ihnen, trotz der nahezu perfekten Tarnung. Aus dem All oder einem Orbit betrachtet, wirkte Alashan aufgrund der vorgenommenen baulichen Veränderungen wie ein Teil der angrenzenden Thorrimer-Metropole Zortengaam. Zusätzliche Dächer waren errichtet oder gespannt worden, ganze Straßenzüge überdeckt, bis Alashan aus der Luft das gleiche „orientalische" Aussehen bot wie die Thorrimer-Stadt. Gewächse des Planeten Thorrim wucherten überall, bedeckten ehemalige Grünflächen, wuchsen an Hauswänden und Dächern empor, bildeten schattige Inseln auf freien Flächen. Verbindungsstraßen waren angelegt worden, alles sah wirklich so aus, als handele es sich tatsächlich um eine Stadt.
    Den Verantwortlichen machten nicht nur die Dscherro Sorgen. TLD-Chefin Gia de Moleon und Stendal Navajo hielten es außerdem für möglich, daß der unbekannte Widersacher der Menschheit - Shabazza - die Stadt angreifen würde.
    „Du hast wieder einmal maßlos übertrieben", sagte de Moleon sarkastisch zu Stendal, als er wieder neben ihr auf dem Podest stand. „Hoffentlich nehmen die Leute sich deine Worte nicht zu sehr zu Herzen. Sie könnten depressiv werden."
    „Das Gegenteil wäre genauso tödlich", erwiderte der hagere Mann mit der Hakennase und dem Zylinderhut mit seinem feinen Lächeln. „Wir sollten immer mit dem Schlimmsten rechnen - zum Beispiel auch damit, daß der plötzliche neue Reichtum im Thorrtimer-System andernorts Begehrlichkeiten wecken könnte. Wer Erfolg hat, der hat viele potentielle Feinde. Muß ich dir das erklären?"
    „Scher dich zum ..."
    Gia verkniff sich den Rest. Das Verhältnis zwischen ihr und Navajo schwankte nach wie vor; mal war es schlecht, dann wurde es wieder erträglich. Von guter Freundschaft und Zusammenarbeit konnte keine Rede sein, sie hatten sich aber immerhin aufeinander eingependelt und kamen auf einer geschäftlichen Ebene miteinander klar.
    Gia de Moleon hatte ihre Ideen davon, wie sich die Terraner in DaGlausch behaupten sollten, Stendal Navajo hatte die seinen. Und was in der Vergangenheit zwischen ihnen vorgefallen war, ließ sich nicht mit Worten allein wegwischen.
    „Die KOMPANIE ist auf Kristan äußerst aktiv", sagte er ruhig. „Früher oder später werden wir mit der Undercover-Organisation auf weiteren Handelswelten Fuß fassen. Und die Zahl derer, die sich für uns interessieren, wird wachsen und wachsen."
    „Wir arbeiten daran", meinte sie stur. „Am Krisenfall Robinson. Mehr können wir jetzt nicht tun."
    „Das, meine Liebe, ist meine Rede. Und das und nichts anderes wollte ich den Menschen sagen. Wir sollten jetzt gehen und den Raumhafen frei machen. Die GOOD HOPE III wird in wenigen Stunden zurückerwartet."
     
    *
     
    Das 120-Meter-Kugelschiff der KOMPANIE beziehungsweise der Nation Alashan senkte sich vom klaren Himmel und sank in seinen unterirdischen Hangar mit der simplen Bezeichnung „Hangar A". An Bord war eine Reihe von Personen, die beim letzten Start von
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