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1922 - Die Solmothen

Titel: 1922 - Die Solmothen
Autoren: Unbekannt
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mit Überanstrengung erklären. Die Reise nach Zyan, dem zweiten von insgesamt vier Planeten der gelben Sonne Gorkan. war ereignislos verlaufen und hatte ihm genug Zeit für die letzten Vorbereitungen gelassen.
    Perk Zaidan war Student der Exobiologie an der Universität Terrania. Da er sich auf die Meeresbiologie fremder Welten spezialisieren wollte, hatte er lange vor dem Überfall der Dscherro beantragt, das erforderliche einjährige Praktikum jeweils zur Hälfte auf den Wasserwelten Eaudewuer und Zyan zu absolvieren. Die schrecklichen Kriegstage selbst hatte er nicht miterlebt, da war er schon auf Eaudewuer gewesen. Immerhin wußte er mittlerweile, daß keiner seiner Familienangehörigen und Freunde unter den über hunderttausend Todesopfern war, die die schrecklichen Ereignisse gefordert hatten. Es war auch keiner seiner Angehörigen verletzt worden, einige hatten jedoch ihre Wohnungen verloren. Immerhin hatte man bereits vor gut zwei Monaten mit dem Wiederaufbau Terranias begonnen.
    „Worauf wartest du?" riß Marga ihn aus seinen Gedanken. „Ich dachte, du brennst darauf, nach draußen zu kommen."
    „Sicher." Es bereitete ihm einige Mühe, sich in das unförmige Monstrum zu zwängen - im Gegensatz zur Meeresbiologin, die ihren Taucheranzug in Sekundenschnelle angelegt hatte. Perk wurde klar, daß sie ihn bewußt auf die Probe gestellt hatte. Sie hatte ihn nicht auf die Notwendigkeit hingewiesen, im Freien stets einen Schutzanzug zu tragen, sondern abgewartet, ob er selbst daran dächte, die Vorschriften einzuhalten.
    „Verdammt", raunzte er, „warum müssen wir so unförmige Dinger tragen? Ein SERUN würde doch denselben Zweck erfüllen und wäre viel praktischer in der Handhabung."
    Marga lachte leise auf. „Mein Lieber", drang dann ihre Stimme aus dem Lautsprecher seines Helmfunkgeräts, „hast du eine Ahnung, was ein SERUN kostet? Das ist ein hochwertiges Gerät und dementsprechend teuer. Alle Taucheranzüge auf Neptun Vier zusammen sind in der Herstellung nicht so kostspielig wie ein einziger SERUN. Außerdem erfüllen sie völlig ihren Zweck."
    Endlich gelang es Perk, den Helm seines Anzugs zu schließen.
    „Ich erkläre dir kurz die Funktionsweise der Kombination", hörte er Margas Stimme, „dann führe ich dich über die Oberfläche von Neptun Vier. Erwarte aber nicht zuviel. Wie du weißt, hat unsere Forschungsstation nur eine Größe von einhundert mal einhundertfünfzig Metern. Die LFT unterhält auf Zyan rund zwei Dutzend solcher Stationen unterschiedlicher Größe. Es gibt auch Stützpunkte auf einigen Inseln, doch für engere Kontakte mit den Solmothen haben die Schwimmenden Städte sich besser bewährt, da die Ureinwohner des Planeten seichtes Wasser meiden. Selbstverständlich gibt es auf Zyan auch wissenschaftliche Stationen und Handelsstützpunkte anderer Milchstraßenvölker, aber wir haben kaum Kontakt mit..."
    „Marga", drang eine männliche Stimme aus den Helmlautsprechern. „Komm bitte in die Zentrale! Du mußt dir unbedingt etwas ansehen. Das gilt übrigens für alle, die nicht unaufschiebbare Arbeiten erledigen müssen."
    „Verstanden, Sergo". antwortete die Wissenschaftlerin. „Wir sind unterwegs." Sie öffnete den Helm ihrer Montur wieder. „Tut mir leid", sagte sie zu Perk. „Dein erster Ausflug wird wohl noch etwas auf sich warten lassen."
     
    *
     
    Die „Zentrale" der Schwimmenden Stadt erinnerte nur entfernt an die der Raumschiffe, die Perk bislang gesehen hatte. Sie war kleiner und nicht annähernd so hochtechnisiert. In diesem Raum. der aus Sicherheitsgründen fast genau im Mittelpunkt der Station lag, war auch die Syntronik untergebracht. Trotz der Stimmerkennung ermöglichten Terminals als Redundanzsystem einen direkten Zugriff. Über zahlreiche Monitoren unterschiedlicher Größe konnten Bilder der Außenkameras eingespielt werden, nicht nur der Geräte, die auf der Station selbst angebracht waren, sondern auch die der submarinen Kontaktstellen der Solmothen, wie Perk wußte.
    Von den elf Personen, die die Besatzung von Neptun Vier bildeten, waren sechs anwesend, und von denen wiederum hatte Perk bislang zwei persönlich kennengelernt. In der Mitte des Raums stand, das Gesicht zu einem düsteren Stirnrunzeln verzogen, Sergo Vormaster, der Sicherheitschef der Station. ein untersetzter Mann von siebzig Jahren, der Perk bei der Begrüßung eher wortkarg vorgekommen war. Und hinter einem Terminal saß Jyrrgen Voss, ein blonder Mann von vierzig Jahren, der erst
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