Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1919 - Die Goldnerin

Titel: 1919 - Die Goldnerin
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Abbruch.
    Es war gar nicht einfach, die Übersicht zu behalten, trotz der Unterstützung durch ihre Pikosyns. Die unterschiedlichsten Wesen drängelten sich auf acht verschiedenen Ebenen vor den vielen Geschäften, die mit leuchtenden Neonschildern. Werbetafeln und Holofilmen um die Gunst der potentiellen Kunden warben.
    Die meisten Wesen gingen zu Fuß, doch gab es auch Transportbänder, Antigravilfte und als schnellstes Fortbewegungsmittel horizontale und vertikale Rohrbahnen. Fluggleiter oder Lufttaxis existierten anscheinend nicht; in dem Gewirr an Verbindungsstraßen und Rohrbahnen hätte sich auch schlecht ein übersichtliches Verkehrsleitsystem durchsetzen können.
    Außerdem waren die Entfernungen nicht allzuweit, die Einwohnerzahl von Leilanza mochte bei etwa fünf Millionen liegen; dazu kamen noch einmal fünf Millionen Auswärtige. Unter das übliche Stimmengeschwirr in Glausching mischten sich hie und da artspezifische Dialekte oder das hohe Summen Insektoider.
    Der Geräuschpegel war für das empfindliche Gehör der kleinen Swoons zuviel; sie waren gezwungen, ihre Anzüge zu schließen. Sie ritten auf Norman, um damit gleichzeitig auf ihn aufzupassen. Der Kleine durfte ohne Anzug laufen, und er schnorchelte aufgeregt mit langem Rüssel und mit heftig wedelnden Ohren.
    Es war kühl, aber erträglich. An den etwas geringeren Sauerstoffgehalt hatten sich alle Besatzungsmitglieder schnell gewöhnt.
    Nur Poulton Kreyn bewegte sich etwas vorsichtiger und langsamer. Der Ertruser hatte seinen Mikrogravitator natürlich eingeschaltet, wie fast immer? der ihm die Schwerkraft seiner alten Heimat vermittelte. Derzeit zeigte er sich ausgesprochen friedlich, anscheinend war er sogar glücklich über die Abwechslung.
    Von seiner Größe her fiel der Ertruser nicht sonderlich auf, denn neben Wesen, die noch kleiner waren als Eismer (aber dennoch sehr viel größer als die Swoons), konnte man durchaus imponierenden Raumfahrern begegnen, die bis zu 2,80 Meter erreichten. Die meisten Reisenden waren von humanoidem Körperbau, doch es zeigten sich auch Insektoide und einige bizarre Gestalten, für die es nach terranischem Begriffsvermögen keinen richtigen Vergleich gab.
    Niemand nahm Notiz von dem Bebenforscher und seiner Begleitung. So fremd konnte man hier gar nicht aussehen. Nur der eine oder andere, der einen zweiten Blick auf den langen, lichtverschlingenden Mantel des Goldners warf, wich ihm mit einer deutlichen Ehrerbietung aus.
    Es herrschte eine lebhafte, ein wenig hektische, nicht unangenehme Atmosphäre, die schnell auf die Neuankömmlinge Einfluß nahm.
    „Also, irgendwo hat Poulton recht", murmelte Mondra, die direkt neben Rhodan ging. „So eine Abwechslung macht doch auch mal Spaß und würde sicherlich die Laune heben ..."
    Die ehemalige Agentin lächelte den Terraner an. Beim Gehen berührten sich kurz ihre Hände, beide zogen sie sofort wieder zurück, vergrößerten den Abstand zwischen sich, ohne sich dessen bewußt zu sein.
    „Wir wollen uns nicht unnötig aufhalten", schnitt Rhodan ihre zaghafte Bitte ab. „Wir müssen uns nach Eismer richten, und der ist nur an seinem neuen Ortersystem interessiert."
    „Das so ganz urplötzlich erfunden worden ist", orakelte Mondra. „Prompt stürzt sich jeder Bebenforscher wie wild darauf Ich will nicht hoffen, daß das nur ein Reklametrick ist."
    „Ich kann mir nicht vorstellen, daß das jemand wagen würde, Mondra", ließ Reginald Bull sich vernehmen. „Hinter den Bebenforschern stehen die Tampa, und es geht schließlich um das Überleben ganzer Völker. Selbst Profitgier hat in solchen Größenordnungen ihre Grenzen."
    Mondra Diamond zog ein skeptisches Gesicht.
    „Ich habe schon so manches als TLD-Agentin erlebt, was du nicht einmal erahnen würdest. Ich war immer an der Basis, verstehst du? Ich kenne den ganzen Schmutz und Dreck, im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Ihr beide seid diesen Dingen doch völlig fern."
    „Man kann aber auch zuviel Mißtrauen haben, denkst du nicht? Das System ist schließlich nicht frei verkäuflich, sondern nur über die Tampa-Stützpunkte."
    Eismer Störmengord suchte sich zielstrebig seinen Weg durch das Gedränge.
    „Wir sind bald da", versprach er. „Bitte erliegt keiner Versuchung und bleibt in meiner Nähe. Sobald ich den Orter habe, fliege ich sofort wieder ab."
    Der Goldner machte schließlich vor einem überraschend nüchternen, kastenartigen Gebäude halt, das überhaupt nicht in das übliche Stadtbild
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher