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1919 - Die Goldnerin

Titel: 1919 - Die Goldnerin
Autoren: Unbekannt
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bemerkte den aufblitzenden Unwillen in den graublauen Augen seines ältesten Freundes. Auch Poulton Kreyn machte durch ein walroßartiges Schnauben deutlich, daß er mit der Verzögerung nicht einverstanden war.
    „Selbstverständlich", antwortete der Bebenforscher verdutzt.
    „Ich hoffte, wir könnten ohne Verzögerung weiterfliegen", bat Rhodan höflich - und erlebte eine Überraschung.
    Der nicht einmal eineinhalb Meter große Zwerg wirbelte zu ihm herum und baute sich breitbeinig vor ihm auf. Unter dem langen, alles verhüllenden schwarzen Mantel schauten zwei sehr breite Füße hervor, die in roten Stiefeln steckten.
    „Hör zu, Perry Rhodan!" begann Eismer zornig. „Ich bin dir dankbar, daß du mir das Leben gerettet und gleichzeitig eine zweite Chance ermöglicht hast. Ich habe es deswegen hingenommen, daß du meine Yacht mehrmals eigenmächtig übernommen hast. Darüber hinaus habe ich mich bereit erklärt, euch an einen Ort zu bringen, zu dem ihr unbedingt hinwollt. Solange ruht meine überaus wichtige Arbeit, und ich muß mich erst wieder neu orientieren, nachdem ich euch abgesetzt habe. was ebenfalls Zeit in Anspruch nimmt. Das alles ist in Ordnung - bis hierher."
    t Eismer Störmengord zog seinen lichtschluckenden Mantel enger um sich und straffte seine Figur. Durch seinen Zorn wirkte er größer und eindrucksvoller.
    „Laß dir jetzt ein für allemal etwas gesagt sein, Perry Rhodan: Dieses Schiff gehört mir; ihr seid meine Gaste, noch dazu unentgeltlich. Ich allein bestimme den Kurs. Euer Transport bringt für mich keinerlei Vorteile und kostet zudem viel Zeit. Euer Anliegen hat galaktisch gesehen überhaupt nichts mit DaGlausch oder Salmenghest zu tun, da ihr aus der Milchstraße kommt und nach einem Objekt sucht, das von dort gekommen ist. Euer Anliegen hat für mich und meine Aufgabe deshalb keinerlei Bedeutung."
    Eismer machte einen Schritt nach vom, um seinen Worten noch mehr Nachdruck zu verleihen und deutlich zu machen, daß er weder spaßte noch zu irgendeinem Kompromiß bereit war.
    „Wirklich bedeutend aber ist diese Information der Tampa. Für uns Bebenforscher kann es kaum etwas Wichtigeres geben. Je besser die Orter sind, desto genauer werden unsere Vorhersagen. Jede noch so kleine Verbesserung kann uns einen großen Schritt weiterbringen und vielleicht einmal in Zukunft den Untergang eines so bedauernswerten Volkes wie der Setchenen verhindern. Wenn dir kein Grund wichtig genug erscheinen mag, dann vielleicht dieser! Daher wirst du jetzt endlich, endlich einmal den Mund halten und mir dankbar sein, daß ich keinen größeren Umweg mache!"
    Als Eismers Stimme verhallt war, herrschte für ein paar Sekunden verlegenes Schweigen. Dann lachte Poulton Kreyn dröhnend.
    „Donnerwetter, Perry, jetzt hat er's dir aber gegeben!" Der Ertruser stampfte zu dem Goldner und tippte seine Schulter vorsichtig mit einem mächtigen Zeigefinger an. „Du gefällst mir, Kleiner! Du bist in Ordnung!"
    Norman trompetete übermütig, zum ersten Mal war der kleine Elefant vor der gewaltigen Stimme nicht davongelaufen. Der Kleine konnte die gute -und daher ungefährliche - Laune des ertrusischen Riesen spüren.
    Eismer Störmengord wirkte für einen Moment verwirrt, dann ließ er sich in seinem Pilotensessel nieder und machte sich an den Kontrollen zu schaffen, um den neuen Kurs einzugeben.
    Perry Rhodan sagte nichts. Der Terraner schien nicht einmal verärgert zu sein.
    Im Gegenteil, Reginald Bull glaubte fast so etwas wie einen heiteren Funken in seinen Augen glitzern gesehen zu haben.
     
    3.
     
    Der Einflug des Goldners in das System brachte einige Aufregung mit sich.
    Erst nach einigen Funkgesprächen zeigten sich die Behörden überzeugt davon.
    daß Eismer keine Bebenwarnung überbrachte, sondern das System aus purem Interesse besuchte. Prompt legte sich die Aufregung wieder, und die verschiedensten Intelligenzen gingen ihren üblichen Tätigkeiten nach.
    Leilanz XI war die elfte und einzige besiedelte Welt eines 13-Planeten-Systems mit einem Blauen Riesen, wie der Bordrechner der GLIMMER verriet. Die Besiedelung hatte jedoch nur an einer einzigen Stelle stattgefunden - im ewigen Eis des Südpols, in einer Talsenke, umgeben von massigen Eisgebirgen. Die dünne Sauerstoff-Atmosphäre wurde im Stadtgebiet mittels eines semidurchlässigen Energieschirms nicht nur gehalten, sondern zusätzlich mit Sauerstoff angereichert, so daß sich die wenigsten Besucher in einem geschlossenen Raumanzug bewegen
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