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1884 - Botschaft des KONT

Titel: 1884 - Botschaft des KONT
Autoren: Unbekannt
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Zugriff auf alle Neuronen im Telleur-Systems sicher und beschleunigte die Kommunikation zwischen den Neuronen und dem Zugriffsberechtigten.
    Aber da das Kenteullen-Makro offenbar ausgefallen war, war es für Down Kempesch Kort nicht möglich, seinen persönlichen Server zu erreichen. Er konnte sich so nicht vergewissern, ob die Neuronen der anderen Sphärenräder noch funktionierten.
    Er ging aber davon aus ... Denn ein Zusammenbruch aller Neuronen im gesamten Teuller-Systems war eine Katastrophe, die den Untergang der gesamten Nonggo-Zivilisation bedeuten konnte.
    Die Sicherheit und das Überleben zahlreicher Nonggo hingen davon ab, daß die Neuronen funktionierten, daß die Wechselwirkung zwischen Nonggo und Neuronen einwandfrei verlief.
    Die technische Seite der Neuronen konnte nicht ausfallen, und wenn, dann nur in sehr geringem Umfang; dafür war die Technologie der Nonggo viel zu hoch entwickelt.
    Die Gefahr bestand vielmehr darin, daß sich bei den in einem Neuron zusammengeschlossenen Nonggo so etwas wie eine kollektive Psychose ausbildete. Es war ein in sich geschlossener Teufelskreis: Einzelne Nonggo wurden unsicher und nervös, was sich kaum merklich auf andere Nonggo desselben Neurons übertrug; das Gefühl steigerte sich, zuerst langsam, dann immer schneller. Kam es in diesem Fall wegen falscher Impulse an die vernetzten technischen Geräte zu Fehlfunktionen, selbst kleinen, wuchs die Unsicherheit lawinenartig an, geriet zur Panik und konnte von einem vergleichsweise kleinen Neuron leicht überspringen auf ein MakroNeuron ...
    In solchen Fällen war es die Pflicht derjenigen Nonggo, die über die neuronische Allmacht verfügten, lenkend und stabilisierend einzugreifen, die Kommunikation der psychotischen Nonggo wieder in normale Bahnen zu lenken und für ein einwandfreies Funktionieren des betroffenen Makro-Neurons zu sorgen.
    In der näheren Umgebung von Down Kempesch Kort war es ruhiger geworden. Viele seiner Artgenossen hatten das Bewußtsein verloren; ihre überlasteten Nerven hatten sich gleichsam in die Wohltat einer Ohnmacht geflüchtet. Andere wimmerten leise vor sich hin, gänzlich unfähig, den Zustand der Trennung von allen Neuronen zu verkraften.
    Noch einmal versuchte Down Kontakt zu seinem neuronischen Server aufzunehmen; es gelang ihm selbst nach mehreren Versuchen nicht, die Verbindung herzustellen. Da sich andererseits aber auch keiner seiner bevollmächtigten Kollegen bei ihmmeldete, kam Down Kempesch Kort nach kurzer Zeit zu einer Einsicht, die ihn bis in den Kern seiner Persönlichkeit entsetzte ...
    Es sah ganz danach aus, als seien im Teuller-System nicht nur ein Makro-Neuron ausgefallen, sondern vielmehr die Gesamtheit aller Neurone ...
    Wie damals! dachte Down Kempesch Kort schaudernd. Es hatte ähnliche Vorgänge schon einmal gegeben.
    Lange, lange Zeit zurück ...
     
    2.
     
    In sehr ferner Vergangenheit Der KONT verlangsamte seine Fahrt unmittelbar nach dem Wiedereintritt in den Normalraum. Drei Lichtstunden von ihm entfernt bewegte sich der blaue Planet auf seiner Umlaufbahn um das Zentralgestirn.
    Der KONT hatte diese Welt schon vor Tagen geortet. Es war ihm nicht entgangen, daß es auf dieser Welt höheres Leben geben mußte. Leben, das zivilisatorisch und technisch so weit entwickelt war, daß es sich anschickte, in den Weltraum vorzustoßen.
    Weit außerhalb der Ökosphäre des Sonnensystems hatte der KONT bei einem kurzen Zwischenaufenthalt einen Flugkörper entdecken können, den er genau untersucht hatte. Der Bewegungsimpuls des antriebslos im Raum driftenden Körpers hatte bewiesen, daß er aus ebenjenem System stammen mußte, das sich der KONT als Ziel ausgesucht hatte.
    Der KONT hatte den Flugkörper sehr genau analysiert. Die Technologie der Bewohner jenes blauen Planeten war primitiv; so hatte der Körper einen uralten chemischen Antrieb benutzt, um die Beschleunigungsphase seiner Reise zu bewältigen. Das Ergebnis war eine Reisegeschwindigkeit weit unterhalb der Lichtgeschwindigkeit gewesen; von einer „Eroberung des Weltalls" konnte marr unter diesen Umständen nur in ironischem Tonfall sprechen.
    Immerhin hatte der KONT schon eines feststellen können: Die Lebewesen auf dem blauen Planeten mußten offenbar bereits begriffen haben, daß sie nicht allein im Kosmos waren. Dem Weltraumkörper hatten sie eine Botschaft mitgegeben, die wohlan keinen bestimmten Adressaten gerichtet war, aber wenigstens darüber Auskunft gab, von wo der Flugkörper gestartet war und
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