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1876 - Das Heliotische Bollwerk

Titel: 1876 - Das Heliotische Bollwerk
Autoren: Unbekannt
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regelrecht durchleuchtet würde.
    An den Gesichtern und Bewegungen der anderen Anwesenden sah er, daß es ihnen ähnlich ergehen mußte.
    „Strahlung!" rief einer der Wissenschaftler, der sich um die Kontrollgeräte kümmerte und irgendwelche Daten, Anzeigen und Diagramme ablas, die für Monn ebenfalls nur spanische Dörfer waren. „Eine pulsierende Strahlungsform unbekannter Natur. Die Box sendet sie aus!"
    „Kein Zweifel möglich?" fragte ein anderer.
    „Kein Zweifel, Josh."
    Vielleicht ist diese Strahlung tödlich, dachte Monn entsetzt.
    Die Übelkeit nahm weiter zu. Alles in ihm drängte darauf, aus dem Tresorraum zu fliehen.
    Doch so einfach war das nicht. War er nicht an allem schuld, was jetzt vielleicht passierte? Hätte er nicht besser achtgeben müssen? Hatte sich diese verrückte Entwicklung schon irgendwie angekündigt, bevor der Schirm zu leuchten begann, und er hatte es nur nicht gesehen?
    Aus gutem Grund verließ man sich nicht allein auf die Überwachungscomputer, sondern hatte zusätzlich menschliche Wachen abgestellt.
    „Der Würfel!"
    Jemand schrie es, und dann sah Monn es selbst.
    Der schwarze Würfel hatte sich zu bewegen begonnen. Die Kraftfelder im Innern des Energiesafes konnten ihn offenbar nicht mehr halten.
    Das geheimnisvolle Ding begann im Innern der Blase zu schlingern - es war fast wie ein absurder Tanz, den es aufführte.
    Die Bewaffneten machten einige Schritte zurück. Jemand rief einen leidenschaftlichen Befehl: „Auf gar keinen Fall schießen!"
    Für Monn war klar: Jeder hier fühlte sich wie er bedroht. Nach Jahrzehnten des stillen Verharrens hatte sich der schwarze Würfel zu rühren begonnen, als sei er (oder etwas in ihm) nach dieser Zeit der vielleicht nur scheinbaren Ruhe zum Leben erwacht.
    Perry Rhodan hatte ihn von seiner großen Expedition mitgebracht. Angeblich hatte er ihn von Ernst Ellert erhalten, dem Boten von ES, nach Abschluß der Geschehnisse an der Großen Leere und auf der anderen Seite des Universums.
    An die Gegenwart der Unsterblichen hatte Monn sich gewöhnt. Er empfand es sogar als Auszeichnung und als Glück, einer der relativ wenigen zu sein, die in dieser Zeit mit ihnen und für sie arbeiteten.
    Aber bei Superintelligenzen und ihren Helfern und Machtinstrumenten hörte es für ihn auf. Das war ihm zu abstrakt.
    Er hatte sich immer gewünscht, einmal zu erfahren, was das Geheimnis des Würfels war, den er regelmäßig zu bewachen hatte: Er hatte sich aber nie danach gesehnt dabeizusein, wenn er zum Leben erwachte.
    Das hatte nichts mit Feigheit zu tun, sondern mit Monns gesunder Selbsteinschätzung als Mensch, dessen Möglichkeiten, mit unbegreifbaren Dingen umzugehen, Grenzen gesetzt waren.
    Die Wissenschaftler redeten nach wie vor aufgeregt durcheinander. Attaca Meganon erschien im Eingang und starrte entgeistert auf den tanzenden Würfel, der sich in diesem Augenblick aus dem Energiesafe befreite und plötzlich etwa in Kopfhöhe zwischen den Camelotern schwebte.
    „Keiner von euch ist Perry Rhodan", hörte Monn eine fremdartige Stimme in seinem Kopf. „Wo ist Perry Rhodan?"
    Die Box wartete nicht darauf, daß jemand antwortete, sondern war im nächsten Moment verschwunden.
    Das war fast genau fünf Minuten, nachdem Alvin Monn aufgestanden war, um sich ein letztes Getränk zu holen, bevor sein Dienst an diesem Tag endete.
    Und es war rund eine halbe Stunde, bevor die erste Meldung im Forschungszentrum von Camelot, zu dem der Tresorraum gehörte, einging, daß ein schwarzer Würfel gesichtet worden sei, der nach Perry Rhodan gefragt habe.
    Von da an überschlugen sich die Nachrichten, als sei eine regelrechte Lawine ins Rollen gekommen.
    Es schien keinen Ort auf dem Planeten Camelot zu geben, an dem die Box nicht auftauchte.
    „Wir müssen sie einfangen", sagte Meganon heftig.
    Der mittelgroße, mit seinen 71 Jahren vergleichsweise relativ junge Hyperspezialist, Kybernetiker und KocoInterpreter sah sich um, als wartete er darauf, daß der Würfel urplötzlich wieder materialisierte, in irgendeiner Ecke, unter der Decke, auf dem Boden vielleicht. Seine hellblauen Augen zuckten nervös.
    „Aber wie denn?" fragte ein anderer Wissenschaftler.
    „Laßt euch etwas einfallen! Versucht festzustellen, ob sie in einem bestimmten System über Camelot springt, und erstellt ein Raster. Ich brauche Antigravplattformen mit Paratron-Projektoren, nachdem ein normalenergetischer Schirm offenbar kein Hindernis für den Würfel darstellt. Herrje, fragt mich
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