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184 - Das Kreuz der blinden Göttin

184 - Das Kreuz der blinden Göttin

Titel: 184 - Das Kreuz der blinden Göttin
Autoren: A.F.Morland
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fanden Cruvs Gefängnis.
    »Es kommt aus diesem Ofen«, sagte Cranner nervös. »Da muß einer drinnen sein.«
    »Mach mal die Tür auf.«
    »Warum ich?«
    Liston schob den Bettelbruder zur Seite und öffnete die Ofentür. Cruv hatte lange kein Licht gesehen. Es schmerzte ihn in den Augen, deshalb legte er die Hand darüber.
    Liston lachte. »Wen haben wir denn da? Einen Zwerg?«
    »Euch schickt der Himmel«, stöhnte Cruv.
    Liston schüttelte den Kopf. »Nee, von so weit kommen wir nicht her. Bobby, faß mal mit an.«
    Gemeinsam hoben sie den Gnom aus dem Ofen.
    »Sag mal, Kleiner, wie kamst du da hinein?« wollte Liston wissen.
    »Das ist eine lange, unglaubliche Geschichte«, antwortete der Gnom.
    »Gehört der Rolls Royce dort draußen dir?«
    »Ja. Das heißt, nein, eigentlich nicht.«
    »Das dachte ich mir«, sagte Liston. »Du hast ihn geklaut, nicht wahr?«
    »Er gehört dem Industriellen Tucker Peckinpah. Ich arbeite für ihn«, erklärte Cruv.
    »Hat man dich entführt oder etwas Ähnliches?«
    »Könnte man sagen.«
    »Wenn wir dich bei Peckinpah abliefern, rückt er dann ein paar Lappen raus?« fragte Liston geschäftstüchtig. »Garantiert«, antwortete Cruv.
    »Dann komm mal mit, Kleiner.«
    ***
    Sie kamen von Icod de los Vinos zurück, hatten sich den uralten Drachenbaum angesehen und Dutzende Male von allen Seiten fotografiert. Rock Cassavetes hatte aus dem Reiseführer, ohne den er keinen Schritt machte, zitiert, daß der Baum ein einzigartiges, aus der Tertiärzeit stammendes Liliengewächs war, dessen blutrotes, undurchsichtiges und sprödes Harz früher für die Mumifizierung von Toten verwendet wurde. Vor einiger Zeit noch hatte man den Drachenbaum auf mehr als 10.000 Jahre geschätzt. Neueren Forschungen zufolge sollte das Alter jedoch wesentlich darunter liegen.
    Glynis hatte beim Fotografieren stets darauf geachtet, daß sie neben Rock Cassavetes stand.
    »Ich halte das nicht aus!« hatte Martin vor sich hingestöhnt.
    Sally hatte es gehört und erwidert: »Laß ihr doch die kleine Freude. Was ist schon dabei, wenn sie Rock gern mag?«
    »Das sagst du als Rocks Frau?«
    »Er wird mit ihr nicht schlafen. Sie ist nicht sein Typ.«
    »Soll mich das beruhigen?«
    Martin nahm sich vor, seiner Frau im Hotel den Kopf zu waschen. Wenn er das nicht gleich zu Beginn des Urlaubs besorgte, hatte er drei schreckliche Wochen vor sich und kam mit einem dicken Magengeschwür nach Hause.
    Sobald er mit Glynis allein war, wollte er loslegen und sie zur Ordnung rufen.
    Sie betraten ihr Zimmer, Glynis streckte die Arme hoch, seufzte glücklich und sagte: »Ach, war das ein herrlicher Tag.«
    »Ich muß mit dir reden!« grollte Martin Elcar.
    »Wir müssen heute abend unbedingt tanzen gehen«, sagte Glynis, als hätte sie ihn nicht gehört.
    Damit du dich Rock Cassavetes an den Hals werfen kannst, dachte Martin wütend.
    »Wir werden nicht tanzen gehen!« sagte er entschieden.
    Sie drehte sich um, ließ die Arme sinken und sah ihn verwundert an. »Du bist doch nicht etwa müde. Wir saßen die meiste Zeit im Wagen. Ich lasse mir von dir den Abend nicht verderben. Nimm dir ein Beispiel an Rock, der sprüht geradezu vor Vitalität.«
    »O ja, Rock Cassavetes ist ein Traummann, aber du bist - so bedauerlich das für dich auch sein mag - nicht mit ihm, sondern mit mir verheiratet, verdammt noch mal!«
    »Was soll dieser Ton?« gab Glynis spitz zurück. »Bist du verrückt? Ich lasse mich von dir nicht anbrüllen! Dazu hast du weder einen Grund noch ein Recht!«
    »Als dein Ehemann habe ich dieses Recht, und den Grund lieferst du mir seit Beginn dieses verfluchten Urlaubs!«
    »Bist du etwa eifersüchtig?«
    »Wie du dich benimmst, ist skandalös!« schrie Martin Elcar seine Frau an. »Begreifst du nicht, daß du damit unsere Ehe aufs Spiel setzt?«
    Glynis warf ihm einen ärgerlichen Blick zu. »Ich höre mir diesen Schwachsinn nicht länger an«, sagte sie und schloß sich im Bad ein.
    Martin schlug mit der Faust gegen die Tür. »Ich bin noch nicht fertig. Mach die Tür auf, Glynis! Du wirst dir gefälligst anhören, was ich zu sagen habe!«
    Glynis wollte sich ausziehen und ein Bad nehmen - aber die Wanne war »besetzt«.
    Von einer riesigen Schlange!
    ***
    Asmodis hatte sich Glynis Elcar ausgesucht. Sie wollte er verderben und für seine Zwecke mißbrauchen. Er erschien ihr in Gestalt einer großen, erdfarbenen Schlange.
    Glynis’ Herzschlag setzte für einen Moment aus, als sie das Reptil sah. Rock hatte doch
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