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1836 - Mission in Fornax

Titel: 1836 - Mission in Fornax
Autoren: Unbekannt
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City erwartete, dem eigentlichen Zentrum auf wenigen Quadratkilometern Durchmesser. Alles, was er gehört und gelesen hatte, schien zu stimmen. Die Tolkander hatten auch hier die Menschen zusammengetrieben.
    Der Haluter erhöhte sein Tempo und brach durch eine Hecke. Vor ihm ragten die Bürotürme der City immer höher in den klaren Himmel. Er ging den geraden Weg, vom Versteck seines Raumboots bis dort, wo die Tolkander waren.
    Das Boot lag in einem stark und offenbar schnell rankenden Gebüsch auf der anderen Seite eines der Hügel, wo ein kleiner gewundener Fluß eine Art Schlucht in das Gelände gegraben hatte. Tomo Mirkus hatte es nach der Landung dort deponiert.
    Zusätzlich hatte er es durch eine andere Variante des Virtuellbildners getarnt, auf die er selbst als Einzelwesen setzte. Die Energien, die zum Aufbau des aktivierten Deflektorfelds verwendet wurden, projizierte ein Virtuellbildner mit Hilfe des Kleinsyntrons des Fahrzeugs an einen zwanzig Kilometer entfernten Ort.
    Sollten die Tolkander etwas auffangen, dann sollten sie eben dort suchen. Sie würden die Welt nicht mehr verstehen.
    Der Pikosyn von Mirkus’ Kampfanzug schuf ebenso eine virtuelle Projektion der von ihm benötigten Energien an einen anderen Ort. Tomo wollte es nicht darauf ankommen lassen, die Verläßlichkeit dieser Methode hier und jetzt zu überprüfen. Normalerweise, das hatten die Versuche auf Halut bewiesen, konnte er sich darauf verlassen. Doch da dies der erste Test unter Ernstfallbedingungen war und seine Aufgabe wichtig, verhielt er sich so, als gebe es diesen Ortungsschutz nicht. Daher der Verzicht auf das bequemere Fliegen.
    Erfolgte Wegen, wenn sie in die richtige Richtung führten, und nahm oftmals brachiale Abkürzungen, wenn es anders war. Hochstraßen gab es hier nicht. Diese begannen erst beim äußeren Gebäudering der City.
    Tomo Mirkus’ Bewegungen wurden vom Planhirn bestimmt. Er spürte den Tangle-Scan, der sich durch ein beständiges Sirren im Geist ausdrückte. Dazu kam das Locken, sich im Zentrum der Stadt einzufinden.
    Das Ordinärhirn allein litt unter der Psychostrahlung. Mirkus entlastete es, so gut es ging, durch die zweite Hirnkomponente eines Haluters’ Endlich hatte er den breiten Gürtel der Wohnanlagen hinter sich und sah die erste der Ringstraßen, welche die exakt kreisförmig aufgebaute Stadt umgaben und teilten. Sechs sternförmig zum Zentrum, einem Monolithen, führende Straßen teilten sie wie sechs große Stücke in einem riesigen Kuchen aus Glas, Plast und Metall.
    Hier gab es kein Grün mehr, kein offenes Wasser, keine Farben. Die City von Orgomona war auf dem Reißbrett erschaffen worden, ein kalter Platz für Menschen, die hier nur die gerade nötigste Zeit verbrachten, bevor sie nach getaner Arbeit nach Hause zurückkehrten. Die Zeit, um all das zu regeln, was zum Handel mit anderen Welten, zur Produktion von planetenspezifischen Waren und zur Abwicklung der Finanzwirtschaft und der Verwaltung gehörte.
    Normalerweise hätte hier emsiges Treiben herrschen müssen, Gleiterverkehr, Menschen in den Straßen.
    Nichts davon.
    Tomo Mirkus blieb stehen und lauschte.
    Es gab keine Geräusche, die auf das Vorhandensein von menschlichem Leben und Bewegung deuten ließen - nur das Zirpen im Schädel, das er wie ein Geräusch wahrnahm.
    Wo waren die siebzigtausend terranischen Siedler?
    Der Haluter sah Streifen am Himmel, und dann die Igelschiffe, die von ihrem vergeblichen Einsatz gegen die Phantomraumer zurückkehrten. Damit stand sein Ziel fest. Am Raumhafen mußte er suchen. Dort fand er entweder die Siedler oder wenigstens eine Spur von ihnen.
    Ein plötzlicher Wind trug dichte Wolken von Blütenblättern und Pollen heran. Als sich das Gestöber verlor, war der vorher glatte Straßenbelag teilweise zentimeterdick von flauschigem Weiß bedeckt.
    Tomo Mirkus ließ sich erneut auf die Laufarme nieder und rannte die gerade Straße entlang in Richtung Zentrum. Der Raumhafen lag, nach seinen Beobachtungen unmittelbar vor der Landung, auf der entgegengesetzten Seite der Stadt.
    Nach einigen hundert Metern beschleunigte er sein Tempo. Es gab nichts und niemanden hier, nicht einmal Patrouillen der Tolkander. Sie mußten alle dort sein, wo die Menschen zusammengetrieben worden waren und wohl bald ihre Brut schlüpfte.
    Der Haluter überprüfte ständig sein Ordinärhirn. Noch konnte er keine Veränderung daran feststellen, auch wenn er dem Planhirn weiterhin Vorrang einräumte. Aber vielleicht hielt er
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