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1832 - Flucht von Lokvorth

Titel: 1832 - Flucht von Lokvorth
Autoren: Unbekannt
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benötigten die Vivoc-Larven der Tolkander Intelligenzwesen als solchen „Bund", um sich zu befruchten oder befruchten zu lassen. Das geschah ohne körperlichen Kontakt, offenbar rein durch die Ausstrahlung der betreffenden Intelligenzen.
    Jetzt also entwickelte sich die dritte Larve - nur warum so spät?
    Und weshalb zeigten die beiden letzten immer noch keine Reaktion?
    „Ich kann mir doch auch nicht erklären, weshalb die Entwicklung in Stufen vor sich geht", reagierte Arfe gereizt auf Atlans ungeduldige Frage. Noch eine Minute! „Wenn ich es wüßte, dann hättet ihr die Antwort längst. In etwa zwölf Stunden werde ich schlauer sein - vielleicht und frühestens."
    „Es sollte kein Vorwurf sein", hörte der Arkonide sich sagen.
    „Warum dann ... Ach, ich verstehe."
    Ihr Holo erlosch wieder. Atlan bedauerte, sich ihr in diesen Augenblicken nicht gebührend widmen zu können. Immerhin hing von ihren Forschungen möglicherweise viel ab, sehr viel sogar.
    In der RICO-Zentrale hielten sie alle den Atem an.
    Dreißig Sekunden ...
    „Diesmal melden sie sich", wiederholte Gerine. „Ganz bestimmt."
    „Weibliche Intuition?" fragte Atlan gedankenabwesend.
    Fünfzehn ...
    Zehn Roboter, dachte Atlan. Kampf-Modulas. Eine Minor Globe und zusätzliche SERUNS. Natürlich diesmal ohne IQ-Dimmer. Dazu ein portabler Transmitter und weiteres Gerät für den Bodeneinsatz: Antigravplatten, Projektoren, Waffen.
    Die Bilder seines bevorstehenden Einsatzes zogen schon vor Atlans geistigem Auge vorbei. Nein, keine menschlichen Begleiter. Kein solches Risiko mehr. Auch wenn Hermon noch so sehr darum bettelte.
    „Funkkontakt!" rief in diesem Moment Sevia. „Das Fenster ist offen. Die Tolkander funken wie der Teufel nach 47 Tucani. Und wir bekommen eine Botschaft! Das sind sie! Das ist Tek!"
    Es war alles andere als Ronald Tekener.
    Atlan glaubte, der Verstand stünde ihm still, als er in das verzerrt wiedergegebene Gesicht eines Kartanin blickte.
     
    3. Lokvorth
     
    „Ich", sagte der Kartanin zu der über die Maßen überraschten Terranerin, „bin Ronald Tekeners schlimmster Feind. Ich müßte ihn sofort töten."
    Die Frau starrte ihn an, als er den Terraner von dem SERUN befreite, dessen Automatik ihn sonst zu Tode gespritzt hätte. Sie bewegte die Lippen, doch heraus kamen nur Silben ohne jeden erkennbaren Zusammenhang. Sie war nicht viel besser dran als Tekener; auch ihr SERUN injizierte ihr weiter und weiter jenes Mittel, das sie zur Idiotin gemacht hatte. .
    Aber sie war nicht so wertvoll für ihn wie der Todfeind.
    Oh, es war hart gewesen.
    Der Kampf des Verstandes gegen den Trieb zu töten. Ronald Tekeners Tod hätte dem Karaponiden die langerwartete, unverhoffte Genugtuung verschafft.
    Sein Leben aber konnte das eigene retten, wenn er es nur geschickt genug anstellte.
    Wenn der Terraner hier im Einsatz war, dann war er nicht alleine gekommen. Irgendwo im Scarfaaru-System oder in dessen Umgebung stand ein Raumschiff, auf dem er zurückerwartet wurde..
    Ten-No-Thau hatte entsprechende Gespräche belauscht und beobachtet, wie Tekener offenbar Funkkontakt geführt hatte.
    Während der letzten vier Perioden, in denen die Funksperre von den Fremden jeweils für kurze Zeit aufgehoben worden war, war er dazu jedoch anscheinend nicht mehr in der Lage gewesen - ebensowenig wie seine einzige verbliebene Begleiterin.
    Dies war der zweite Grund, um Tekener aus dem SERUN zu helfen.
    Als Ten-No-Thau es tat, erntete er nur einen vollkommen ausdruckslosen Blick des Verhaßten, schlimmer als der seiner Begleiterin. Tekener blieb vor ihm stehen, schwankte, behielt aber das Gleichgewicht, auch wenn er mit den Armen ruderte. Sie befanden sich in dem Versteck der beiden Terraner, einem unaufgeräumten, staubigen Keller der ehemaligen Künstlerkolonie. Hier gab es noch keine Vivoc-Brut, die in sämtliche Eingänge kroch.
    Nur überall das Zirpen im Äther, der Ruf zu kommen ...
    Ten-No-Thau ignorierte den Ruf weiter.
    In wenigen Minuten, das wußte er, öffnete sich das Funkfenster wieder. Mit dem Sender des SERUNS konnte er dann mit jenen in Verbindung treten, die Tekener geschickt hatten und zurückerwarteten. Und konnte ihnen seine Forderungen mitteilen.
    Er selbst konnte die Überlebensmontur nicht anlegen, sosehr er sich auch die ganze Zeit über solch einen SERUN gewünscht hatte. Er würde dabei nur riskieren, wie Tekener zu einem lallenden Wrack gespritzt zu werden. Und das war absolut nicht in seinem Sinn.
    Den Hypersender aber
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