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1830 - Der IQ-Dimmer

Titel: 1830 - Der IQ-Dimmer
Autoren: Unbekannt
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sein!
    Die Enge der Ein-Mann-Sicherheitszelle war nicht gerade dazu angetan, mein Wohlbefinden zu steigern. Seit meinem Sarg-Erlebnis hatte ich enge Räume tunlichst vermieden, ja, ich hatte seitdem nicht einmal einen geschlossenen Raumanzug getragen.
    Mit Erleichterung stellte ich fest, daß sich dennoch keine klaustrophobischen Zustände einstellten. Das konnte man bei einem gestandenen Mann mit der Erfahrung von Jahrtausenden wie mir wohl auch voraussetzen, aber trotzdem war es befreiend, daß ich keine psychischen Probleme hatte.
    Mein Alter, ich denke, du wirst wieder, sagte ich mir.
    „Alles in Ordnung", meldete Assiter schließlich. „Kann ich noch etwas für dich tun, Tek?"
    „Von wem kann ich Einzelheiten über das Unternehmen Humanidrom erfahren?" wollte ich wissen.
    „Wenn es um die Simple Minds geht, wendest du dich am besten an Arte Loidan", antwortete Assiter.
    Er machte sogar einen Scherz. „Aber laß dich von ihr nicht ‘als Versuchskaninchen verwenden."
    Ich fragte nicht nach, was er unter „Simple Minds" verstand, denn das erfuhr ich lieber aus erster Hand.
    Ich ließ mich ohne weitere Umschweife per Materie-Transmitter ins HQ-Camelot abstrahlen.
    Das Hauptquartier mit dem angrenzenden Forschungszentrum lag außerhalb des Grüngürtels um die Hauptstadt Port Arthur. Ich hatte dort mein eigenes Büro, das ich in den Jahrzehnten seines Bestandes jedoch nicht viel öfter als ein dutzendmal benutzt hatte.
    Camelot war nicht mein persönliches Projekt. Ich war höchstens ein Anhängsel oder Mitläufer. Aber ich könnte auch nicht sagen, daß ich dem Projekt gegenüber negativ eingestellt war; meine Interessen hatten sich zuletzt nur eben auf Hangay konzentriert. Meine Abkehr von den Galaktikern hatte sich unter anderem darin begründet, daß man uns nach der Rückkehr von der zweiten Coma-Expedition einen so herben Empfang bereitet hatte.
    Zellaktivatorträger waren in der Milchstraße damals eben out. Ich hatte mich danach gerichtet.
    Aber nun war die Situation eine ganz andere.
    Es waren erst wenige Minuten seit meinem Eintreffen vergangen - ich hatte mich noch nicht einmal richtig reorientiert - als Myles Kantor mich aufsuchte.
    „Willkommen zu Hause, Tek", begrüßte er mich und kam sofort zur Sache. „Schön, dich wieder mal in der Milchstraße zu sehen. Es ist inzwischen einiges passiert."
    „Ich bin in groben Zügen informiert. Aber was genau ist mit Perry, Bully und Alaska passiert?"
    Myles schilderte mir den Vorfall im Detail, konnte mir aber nicht sagen, was mit den drei Freunden wirklich passiert war. Man ging davon aus, daß sie noch im hermetisch verschlossenen Pilzdom gefangen waren, ebensogut konnten sie aber auch ins Nirgendwo verschlagen worden sein.
    „Ich fliege in den nächsten Tagen mit den Vandemar-Zwillingen nach Trokan", fügte Myles seinem Bericht hinzu. „Ich habe mich davon überzeugen lassen, daß Mila und Nadja unsere letzte Chance sind, den Pilzdom doch noch zu erforschen. Du könntest uns begleiten, um dich von den Ergebnissen an Ort und Stelle zu überzeugen."
    „Ich fürchte, ich würde euch nur im Wege stehen", widersprach ich, weil ich mir wirklich nicht vorstellen konnte, wie ich den drei verschollenen Freunden helfen könnte. „Mich zieht es eher zum Point Survive."
    „Ich weiß, dich lockt das Abenteuer sagte Myles. „In diesem Fall solltest du dich an Arfe Loidan halten.
    Sie fliegt morgen zu Atlan, um ihm ein Medikament zu bringen, das gegen den Tangle-Scan immun machen soll. Du kannst dir denken, daß ich nichts von solcherart Einflußnahme auf den Organismus halte. Man sollte das Problem technisch lösen."
    Myles hatte kaum ausgesprochen, als die Xenomedizinerin anrief.
    „Ich habe gehört, du interessierst dich für die Simple Minds, Tek?"
    Das war so nicht ganz richtig. Aber ich widersprach nicht und machte mich auf den Weg zu Arfe Loidans Forschungsabteilung.
     
    *
     
    Ismeera, Arkonidin: Die Frage unserer Zugehörigkeit war ein wenig verzwickt. Zwar gehörten wir, die Mannschaft der RICO, die das zweite Modul der GILGAMESCH war, der Camelot-Bewegung an, gleichzeitig fühlten wir uns auch Atlans IPRASA zugehörig. Alle auf Camelot wußten das, aber keiner der anderen Zellaktivatorträger hatte dagegen Einwände.
    Atlan hatte die IPRASA für den Untergrundkampf gegen das herrschende arkonidische Regime gegründet. Jeder aufrechte Arkonide mußte sich für die Zustände im Kristallimperium schämen und dagegen ankämpfen. So fiel es mir nicht
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