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1830 - Der IQ-Dimmer

Titel: 1830 - Der IQ-Dimmer
Autoren: Unbekannt
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forderte mich auf, ein routinemäßiges Antragsformular über ein Terminal auszufüllen. Während ich damit beschäftigt war, tauchte aus dem Hintergrund ein kleiner rundlicher Terraner auf, der überaus jovial und doch souverän wirkte.
    Er begrüßte mich freundlich, stellte sich als Bertram Fuller vor und wollte mit der Befragung beginnen.
    „Lassen wir diesen Unsinn, Berti", sagte ich routiniert. Es war schließlich nicht das erstemal, daß ich auf diese Weise nach Camelot gelangte. Ich hätte mich auch einfach zu erkennen geben können, aber ich machte dieses Spielchen immer wieder mit den Camelot-Beauftragten, um mich an ihren überraschten Reaktionen zu ergötzen.
    „Kommen wir gleich zum Test!" schlug ich vor.
    Er gehorchte etwas indigniert meinem Wunsch. Aber nachdem er mich an das Testgerät angeschlossen hatte, dauerte es nur eine weitere Minute, bis er plötzlich überrascht ausrief: „Ronald Tekener! Ich ... Warum hast du nicht ..."
    Es passierte nicht oft, daß ihn etwas zum Stottern brachte. Ich erklärte ihm, daß ich nach Camelot wolle und aus Sicherheitsgründen diesen Umweg wählte.
    „Es eilt!" fügte ich hinzu.
    „Ich werde dir so schnell wie möglich einen Lotsen bereitstellen."
    Es dauerte nur ein paar Stunden, die ich dazu nutzte, Bertram Fuller über die aktuelle Situation in der Milchstraße auszufragen, bis der Lotse eintraf. Er hieß Beran und war ein Ebenbild der anderen AndroidenLotsen, mit denen ich bisher zu tun gehabt hatte. Es hatte ursprünglich insgesamt dreißig von ihnen gegeben, aber meines Wissens waren inzwischen drei ausgefallen.
    „Zuletzt war Kerom mein Begleiter", sagte ich zu meinem Lotsen, nur um etwas zu sagen, obwohl mir gar nicht nach Konversation zumute war.
    „Kerom ist nicht mehr", antwortete Beran; also waren es nur noch sechsundzwanzig. „Er kam um, als er Kummerog nach Camelot brachte. Kummerog hat ihn mit seiner Jet bei der Landung in die Luft gesprengt, um alle Spuren zu verwischen."
    „So geht es natürlich auch", sagte ich.
    Das irritierte den Androiden offensichtlich. Aber ich konnte nicht anders.
    Beran hatte eine schnelle Space-Jet zur Verfügung. Eine Stunde später starteten wir in Richtung Sternhaufen M30 - das heißt, natürlich nicht in gerader Linie. Beran flog eine Reihe von Ablenkungsmanövern, bis er sicher sein konnte, daß niemand uns folgte oder in der Ortung hatte.
    Beran gab mir die letzten noch fehlenden Informationen über die Lage und die Aktivitäten der Cameloter. Demnach hatte Atlan die LFT und das Forum Raglund für eine gemeinsame Aktion gegen die Tolkander gewonnen. Die alliierten Flotten hatten sich am Point Survive, 500 Lichtjahre vom Scarfaaru-System entfernt, versammelt, um eine Befreiungsaktion für das besetzte Lokvorth zu starten.
    „Ich dachte, kein Galaktiker, außer den Halutern und geistig Behinderten, kann sich dem Einfluß des TangleScans entziehen", sagte ich. „Oder habe ich da etwas falsch verstanden?"
    „Gewiß nicht", bestätigte Beran. „Genau so ist es. Aber Atlan hat irgend etwas ausgebrütet, um ein Kommando zum Humanidrom entsenden zu können. Auf Camelot wirst du sicher mehr erfahren."
    „Das hoffe ich."
    Ich bereute es schon, den Weg nach Olymp genommen zu haben und nicht direkt zum Point Survive.
    Denn dort spielte die Musik!
    Nachdem er das vorgezeichnete Ritual der Sicherheitsbestimmungen hinter sich gebracht hatte, steuerte Beran die Jet in die Peripherie des Ceres-Systems und flog mit drei Viertel der Lichtgeschwindigkeit ein. Auf Höhe des fünften Planeten signalisierte er den Tageskode, dann meldete er: „Lotse Beran bringt den Zellaktivatorträger Ronald Tekener nach Camelot."
    Der Androide lieferte mich an einer der acht Orbitalstationenich glaube, es war Cam-IV - ab. Dort wurde ich vom Bodensicherheitschef Armin Assiter empfangen, der mich einem peniblen Sicherheitscheck unterzog.
    „Seit die Sache mit Kummerog passierte, kontrollieren wir noch gründlicher", entschuldigte er sich über die Sprechanlage der Quarantänezelle.
    „Klar, mein Unsterblichkeitschip könnte ja eine Fälschung sein", ätzte ich; man konnte es auch übertreiben. „Und vergiß nicht, jede meiner LashatNarben unter die Lupe zu nehmen. Dort sind Schlupflöcher für Hunderte von Mikrospionen."
    „Tut mir leid, aber du warst ein ganzes Jahr mit unbekanntem Aufenthalt weg", erwiderte Assiter. „Da kann eine Menge passieren."
    Oder so wenig, daß man meint, eine Ewigkeit in völligem Nichtstun erstarrt zu
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