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1821 - Invasion der Igelschiffe

Titel: 1821 - Invasion der Igelschiffe
Autoren: Unbekannt
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zu räumen?"
    Daniela schüttelte den Kopf.
    Einstweilen war Sohle achtzehn intakt; zu einer kompletten Räumung bestand kein Anlaß. Außerdem würden die Mannschaften genug damit zu tun haben, den Schaden auf der sechzehnten Sohle abzuschätzen und zu beheben. Ein Schwarm aufgescheuchter Arbeiter, der in Panik nach oben drängte, war das letzte, was in dieser Lage gebraucht wurde.
    „Offenbar hat es die Leitungen erwischt", konstatierte der Koreaner.
    Daniela aktivierte wieder ihr Funkgerät.
    „Hier Sohle achtzehn, Daniela. Haemat, bitte melden!"
    „Alles wohlauf, Daniela?" erklang die gereizt klingende Stimme von Chylus Haemat.
    „Bei uns ja!" Daniela ließ einen leisen Seufzer der Erleichterung hören. „Und wie sieht es auf sechzehn aus?"
    „Katastrophal, einstweilen nicht abzuschätzen. Ein großer Teil der Stollen ist zusammengekracht.
    Rettungsteams sind unterwegs, um Verletzte und Tote zu bergen ..."
    „Tote?"
    „Wahrscheinlich ja, es war eine schwere Schlagwetterexplosion", gab Haemat zu. „Mit verheerenden Konsequenzen, auch für euch. Der Hauptschacht ist teilweise eingestürzt."
    Daniela schluckte. Übermäßig ängstlich war sie nicht, das konnte man sich in diesem Beruf nicht leisten, aber es gab Informationen, die auch einem Abgebrühten erst einmal die Sprache verschlugen. Und dies war eine solche Mitteilung.
    „Wir sind abgeschnitten?"
    „Kein Grund zur Panik, Daniela. Immerhin seid ihr da unten autark. Wir werden sechzehn klären, und dabei wird automatisch für euch der Weg frei. Hoffentlich nur eine Sache von wenigen Stunden. Wir werden an Menschen und Gerät einsetzen, was wir haben."
    Das war keineswegs eine Nachricht, die Daniela beruhigte. Im Gegenteil. Wenn der bekannte Knicker Chylus Haemat einen solchen Aufwand trieb, dann mußte es Sohle sechzehn wirklich sehr schwer erwischt haben.
    „Können wir helfen?" fragte Daniela an.
    „Keine Aussicht", lautete die Antwort. „Verhaltet euch ruhig und wartet ab, bis wir euch herausholen.
    Ende!"
    Die Verbindung wurde von Haemat getrennt.
    Auf Kees Stirn standen steile Falten.
    „Das gefällt mir nicht", sagte er leise. „Überhaupt nicht. Ist dir etwas aufgefallen?"
    „Er wirkte ziemlich nervös. Würde ich auch, bei einer solchen Katastrophe. Immerhin sind wir nicht in Gefahr. Aber die armen Kerle über uns ... Ich mag gar nicht daran denken."
    Kee schloß für einige Sekunden die Augen.
    „Das meine ich nicht", sagte er sehr leise. „Etwas ganz anderes ist mir aufgefallen: Er hat uns nicht aufgefordert, die Arbeit fortzusetzen!"
    Daniela starrte ihn entgeistert an.
    Kim Chun Kee hatte recht. Dies war ein Katastrophentag, und der Frau begann zu schwanen, daß ihr und den anderen extrem harte Zeiten bevorstanden.
    „Kein Wort zu den anderen", bat sie drängend. „Eine Panik ist das letzte, was wir jetzt brauchen können.
    Ich werde ihnen nur das Nötigste erklären, mehr nicht." Sie lächelte schief. „Vielleicht dauert es ja nicht lange?"
    Durch die Mannschleuse kehrten die beiden in die Sicherheitshalle zurück. Inzwischen war es dort ruhiger geworden. Man hatte aufgeräumt, und die Männer und Frauen sahen Daniela neugierig an.
    „Nun, was gibt es?"
    Daniela wiegte den Kopf.
    „Es hat gekracht", sagte sie dann laut. „Nicht bei uns, das habt ihr ja wohl selbst schon bemerkt. Es hat eine Explosion auf Sohle sechzehn gegeben."
    „Was für eine Explosion?" kam eine schnelle Zwischenfrage.
    „Schlagwetter", antwortete Daniela. „Eine schwere Detonation. Sohle sechzehn hat",es übel erwischt."
    „Dann müssen wir sofort los und den anderen helfen!"
    Mit dieser Reaktion hatte Daniela gerechnet. Die Menschen, die hier arbeiteten, waren ein harter Schlag, keineswegs zimperlich, nicht gerade zart besaitet - aber Solidarität und Hilfsbereitschaft in Notfällen wurden traditionell großgeschrieben.
    „Das wird leider nicht möglich sein", gab Daniela bekannt. Sofort breitete sich Schweigen aus. Die Menschen kannten ihr Handwerk und wußten augenblicklich, daß etwas nicht stimmte. „Die Zugänge sind zusammengekracht."
    „Heißt das ...?"
    Daniela nickte.
    „Wir sitzen hier fest, bis von oben her der Schacht geräumt und neu gesichert worden ist. Rettungs- und Bautruppen sind bereits auf dem Weg nach unten. Die Grubenleitung setzt alles ein, was sie hat." Wieder das schiefe Grinsen. „Ihr kennt ja Chylus Haemat: Er wird alles daransetzen, daß dort so schnell wie möglich wieder voll gearbeitet werden kann."
    Bevor das
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