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1821 - Invasion der Igelschiffe

Titel: 1821 - Invasion der Igelschiffe
Autoren: Unbekannt
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zuckte zusammen. Also doch, das Methan war hochgegangen. Und es war erst wenige Augenblicke her, daß sich das schwere Schott hinter ihr geschlossen hatte.
    Der Boden rumpelte so heftig, daß fast alle Bergleute von den Beinen gerissen wurden, Schreie gellten auf, teils wütend, teils panisch.
    „Ruhe bewahren!" rief Daniela M’Puno. „Uns kann hier nichts geschehen! Wir sind in Sicherheit!"
    Die Menschen, die vor Ort arbeiteten, konnte sie damit beruhigen, nicht aber das übrige Personal. Jede Ebene des riesigen Bergwerks war eine Welt für sich, mit zahlreichen Bewohnern und allen Einrichtungen, die für den dauernden Aufenthalt von Menschen gebraucht wurden. Auch der Transport der Mitarbeiter hinab in den Berg und hinauf an die Oberfläche kostete Zeit.
    Folgerichtig waren die Schlafgelegenheiten unter Tage angelegt worden, dazu Sanitäreinrichtungen, Küchen, Aufenthaltsräume, ein Trividsaal, Sportanlagen - es war eine kleine, komplett eingerichtete Stadt für sich. Darin war das übliche Personal eingeschlossen.
    Den Service hätte man natürlich Robotern überlassen können, es wäre sogar billiger gewesen. Aber es hatte sich gezeigt, daß dann die Mitarbeiter meuterten. Hätte man sie lediglich mit Robotköchen, Massageautomaten, MedoRobots und ähnlichen Einrichtungen abgespeist, wären sie sich vorgekommen wie Sträflinge, nicht wie Menschen.
    „Ruhe!" brüllte Daniela mit höchster Stimmkraft, und beinahe augenblicklich trat Stille ein.
    „Uns ist nichts passiert, kein Grund zur Aufregung!" wiederholte Daniela laut. „In ein paar Minuten hat sich die Aufregung gelegt, dann stellen wir die Schäden fest und machen weiter."
    Kim Chun Kee schob sich an sie heran. Seine Miene war düster.
    „Das war nicht auf unserer Ebene", sagte er leise. „Es hat über uns gekracht!"
    Daniela nickte verhalten.
    „Kein Wort zu den anderen", bat sie halblaut. „Sonst gibt es tatsächlich eine Panik!"
    Sie machte eine weit ausholende Geste und deutete damit auf umgestürzte Stühle und andere Gegenstände.
    „Räumt das auf", bestimmte sie laut, „damit es gleich weitergehen kann! Zeit ist Geld, Leute. Wenn die Arbeit stillsteht, verdient ihr nichts."
    Sie zog sich in einen Winkel der. großen Sicherheitshalle zurück. Das Gewölbe bot Platz für zweitausend Personen und war so massiv mit Terkonit verschalt, daß es sogar einem tektonischen Beben hätte standhalten können. Räume wie dieser waren Vorschrift; anderenfalls hätte sich die Grubengesellschaft wahrscheinlich mit simplen Tapeten begnügt.
    „M’Puno an Haemat!" gab sie über Funk durch. „Was ist passiert?"
    Sie bekam keine Antwort. Daniela wiederholte den Funkspruch. Erst beim vierten Anruf konnte sie Signale empfangen.
    „...echzehn, schlagendes Wetter. Große Zerstörungen ..." Der Rest ging in Krächzen und Störgeräuschen unter.
    Daniela murmelte einen Fluch.
    Der hagere Koreaner hatte mit seiner Einschätzung recht gehabt. Offenbar hatte es zwei Etagen über dieser Sohle gekracht. Vielleicht gab es einen ursächlichen Zusammenhang, das würde man später genau erforschen müssen. Wahrscheinlich, so vermutete Daniela, hatte der Sohlenchef dort nicht die nötige Durchschlagskraft gehabt und keinen allgemeinen Sicherheitsalarm ausgelöst.- mit genau jenen Folgen, die Daniela für ihren Sektor hatte vermeiden wollen. Allem Anschein nach hatte sie das auch geschafft.
    „Ich gehe nach draußen", gab Daniela bekannt. „Hoffentlich ist die Verbindung dort besser. Ich werde nachsehen, was für Schäden aufgetreten sind."
    „Ich werde dich begleiten!"
    Kim Chun Kee grinste diesmal nicht. Wenn es darauf ankam, konnte er das Dauergebalze abstellen, wie in diesem Fall. Daniela nickte knapp.
    Sie verließen die Sicherheitshalle durch die Mannschleuse. Jeweils drei Personen konnten die extrem stabile Terkonithalle auf diese Weise verlassen. Wenn die Gefahr vorüber war, wurde das große Portal geöffnet, durch das Hunderte den Raum gleichzeitig verlassen konnten.
    „Das, was ich befürchtet habe", seufzte Daniela, kaum daß sie in das Stollensystem zurückgekehrt war.
    In der Luft hing schwarzer Staub, die Anzeige verriet, daß es noch immer Reste von Methan in diesem Sektor gab, allerdings war der Wert unterkritisch.
    Einige Dutzend Meter entfernt gab es eine Interkomleitung, die Daniela benutzen wollte. Aber der Apparat blieb stumm.
    „Ganz schöner Flurschaden", stellte Kee lakonisch fest. „Wenn auch nicht bei uns. Erwägst du, den Sektor komplett
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