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1813 - Königin der Knochen

1813 - Königin der Knochen

Titel: 1813 - Königin der Knochen
Autoren: Jason Dark
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schlürfte einige Schlucke von dem edlen Getränk. Auch Suko nahm Platz und meinte: »Da bin ich dann mal gespannt.«
    »Ich auch.« Worauf ich gespannt war, konnte ich nicht mehr erklären, denn es meldete sich das Telefon. Eine Nummer sah ich nicht auf dem Display, aber ich hörte sehr bald eine Stimme, die mir vertraut vorkam.
    »Hallo, John, wie geht es dir?«
    Ich musste lachen. »Godwin, du alter Krieger, genau an dich habe ich gedacht und wollte dich anrufen.«
    »Das habe ich mir gedacht.«
    »Woher das denn?«
    »Durch Bill Conolly.«
    »Dann hat er mit dir telefoniert?«
    »Ja, John, er hielt es nicht mehr aus. Man merkte ihm den Druck direkt an.«
    »Kann ich mir denken, denn ich weiß ja auch, was passiert ist. Den Templern ging es um das Schwert der Isabella.«
    »Genau.«
    »Kennst du diese Person?«
    »Ich habe sie nicht selbst erlebt, aber ich habe mich für ihre Geschichte interessiert. Sie war eine Kreuzritterin, obwohl das niemand wissen durfte. Sie hat sich immer hinter ihrer Rüstung versteckt, aber wenn sie in den Kampf zog, dann fiel sie auf. Sie war eine der Besten, wenn nicht die Beste, und man gab ihr den Namen Königin der Knochen.«
    »Sehr gut. Wie ist sie denn umgekommen? Kannst du mir darüber auch etwas sagen?«
    »Ja, ganz profan.«
    »Wie denn?«
    »Sie ertrank«, sagte Godwin.
    Ich schwieg zunächst und fragte dann mit leiser Stimme: »Stimmt das denn?«
    »Ja, das stimmt. Sie ist ertrunken, und das in einem Wasserlauf, aus dem jeder Mensch hätte rauskommen können. Aber mit ihrer Rüstung war das nicht möglich. Das war ihr Pech. Was willst du noch wissen?«
    »Wo hat sie der Tod ereilt?«
    »Irgendwo im heutigen Bosnien. Da sie den Templern nahestand, haben die ihre Gebeine nach Schottland gebracht und sie dort begraben.«
    »Kennst du ihr Grab?«
    »Nein, ich war nie dort.«
    »Aber der Ort sagt dir was – oder?«
    Godwin musste lachen. »Du hast Glück, dass mich dein Freund Bill schon vorgewarnt hat. Da habe ich in alten Büchern nachgeschaut.«
    »Super. Und wo finden wir das Grab?«
    »Ihr müsst in die Kilsyth Hills.«
    Ich schluckte und war erst mal still.
    »Bist du noch dran?«
    »Ja, das bin ich. Aber wo, zum Henker, finden wir die Kilsyth Hills?«
    »Das ist einfach.«
    »Hör auf, du bist nicht von hier.«
    »Deshalb musste ich mich auch erst schlau machen. Diese Hills laufen an der nördlichen Stadtgrenze von Glasgow aus.«
    »Aber wie groß sind sie?«
    »Das muss euch nicht kümmern. Ihr braucht euch nicht weit von Glasgow zu entfernen.«
    »Und wo müssen wir genau hin?«
    »Ihr könnt euch in Kilsyth ein Hotel nehmen. Der Ort ist einen Steinwurf von Glasgow weg, aber da seid ihr schon in den Bergen.«
    »Und dort finden wir das Grab der Knochen-Königin?«
    »Ja. Man hat ihre Gebeine dort begraben. Wo genau, weiß ich nicht. Fragt bei den Einheimischen nach, dort wird man euch bestimmt helfen können.«
    »Und sonst kannst du mir nichts über diese Person sagen?«
    »Nein.«
    »Auch nicht über das Schwert?«
    »Nein, aber es muss sehr wichtig für sie gewesen sein.«
    »Und ich glaube daran, dass etwas passieren wird, wenn das Schwert und diese Isabella zusammenkommen.«
    »Ihre Gebeine müssen längst verwest sein.«
    Ich lachte. »Aber sie werden noch vorhanden sein. So ist sie dann zu einer echten Knochen-Königin geworden.«
    »Die wieder lebendig wird?«
    Ich schwieg.
    Das wiederum passte Godwin de Salier nicht. »He, bist du noch am Telefon?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »So etwas Ähnliches befürchte ich auch. Wir haben schon so einiges erlebt.«
    »Da stimme ich dir zu, und ich gehe sogar noch einen Schritt weiter. Es kann durchaus sein, dass diese drei Ritter sich schon längst auf den Weg zu ihr gemacht haben.«
    Ich stieß ein kurzes Lachen aus. »Das kann nicht nur so sein, das wird sogar der Fall sein.«
    »Dann solltest du dich beeilen, John.«
    »Genau das werde ich auch tun …«
    ***
    Bill Conolly war gekommen und auch der Kollege Murphy. Er hatte die Bänder aus den beiden Überwachungskameras mitgebracht. Wir alle hofften auf gute Ergebnisse, und auch Sir James hatte sich zu uns gesellt.
    Suko hatte es sich auch nicht nehmen lassen, uns zu begleiten. Jetzt waren wir gespannt, was die Aufnahmen hergaben.
    Auf den harten Stühlen saßen wir und schauten auf den großen Bildschirm.
    Es war so einiges aufgenommen worden, was uns nicht interessierte, und das Band wurde von dem Kollegen Murphy vorgespult, bis eine bestimmte Stelle erreicht war.
    »So,
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