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1809 - Werwolf-Falle

1809 - Werwolf-Falle

Titel: 1809 - Werwolf-Falle
Autoren: Jason Dark
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der Ortsmitte nicht weit von der Polizeistation entfernt.«
    »Okay.«
    »Die Besitzerin heißt Ulrike Schneider. Sie vermietet nur vier Zimmer, die allesamt sehr gemütlich eingerichtet sein sollen. Und sie gibt die Zimmer auch nur auf Empfehlung ab.«
    »Aha. Dann reiß dich mal zusammen.«
    Harry lachte mich an. »Wieso ich? Du bist doch derjenige, der sich immer daneben benimmt.«
    »Ja, ja, immer auf die Kleinen.«
    Wir lachten beide. Dann rollten wir an und fuhren den Rest der Strecke.
    Es war nicht weit. Der Ort grüßte mit einem großen Holzschild am Straßenrand. Schneereste lagen noch an den Straßenrändern oder schimmerten auf Dächern.
    Die Geschäfte hatten offen, und da es nicht schneite oder regnete, waren einige Ständer nach draußen geschoben worden. An ihnen hingen Klamotten und ansonsten Souvenirs und allerlei Zeug, das die Welt nicht brauchte.
    In der Ortsmitte mussten wir einen Marktplatz umfahren, auf dem noch einige Marktstände standen. Die meisten waren schon abgebaut worden.
    Vom Markplatz führten mehrere Straßen in verschiedene Richtungen, und in eine dieser Seitenstraßen mussten wir, um zu unserer Unterkunft zu gelangen.
    Der Weg führte bergauf. Niedrige Häuser säumten beide Seiten der Straße. Es war wirklich ein Bild, das man als heile Welt bezeichnen konnte. Fachwerk schmückte die Fassaden, und wenn man durch Lücken zwischen den Häusern blickte, dann fiel der Blick auf die Berge.
    Und dann sahen wir auf der linken Seite das Haus, das die Pension beherbergte. Es lag etwas zurück von der Straße, und das war unser Vorteil, denn so konnten wir dort auch parken.
    Kein anderes Fahrzeug behinderte uns. Frau Schneider hatte wohl keine anderen Gäste.
    »Das ist doch toll«, sagte Harry, als er den Wagen auf die Einfahrt lenkte.
    »Finde ich auch.«
    Wir stiegen aus. Auch dieses Haus hatte nur eine Etage. Zur Haustür führten drei Stufen hoch. Auch die Fassade zur Straße hin zeigte das Fachwerk. Auf dem Dach lagen Schneereste. Die Fenster wirkten blank wie Spiegel, und kaum hatten wir den Wagen verlassen, als auch schon die Haustür geöffnet wurde und eine Frau erschien. Sie schaute zu, wie wir unsere Reisetaschen aus dem Kofferraum holten. In ihrem Gesicht regte sich kein Muskel. Erst als wir näher an sie herankamen, da verzog sich ihr Mund zu einem Lächeln. Jetzt sah sie uns besser, und wir schienen ihr auch sympathisch zu sein.
    »Die Herren Stahl und Sinclair?«
    »Richtig«, erwiderte Harry, der vorging.
    »Dann kommen Sie mal rein und seien Sie herzlich willkommen.«
    Wir betraten das Haus, in dem es recht dunkel war. Die Zimmer lagen in der ersten Etage. Wir mussten eine schmale Treppe hochgehen, und im Flur gab uns die Wirtin die Schlüssel. Die Zimmer lagen nebeneinander und nach vorn raus.
    »Wenn Sie am Abend etwas essen wollen und nicht in ein Gasthaus gehen, dann lassen Sie es mich wissen. Ich bereite Ihnen dann etwas zu.«
    »Das ist aber nett«, lobte Harry und erkundigte sich dann nach einem Aufenthaltsraum.
    »Den habe ich nicht, aber der Frühstücksraum ist groß genug. Erwarten Sie denn Besuch?«
    »Ja, Herr Rüger wollte kommen.«
    »Ach, der Walter. Ja, der kennt sich aus. Er hat hier schon öfter gegessen.«
    »Dann sind Sie eine gute Köchin«, sagte ich.
    Sie winkte ab. »Ach nein, das kann man so nicht sagen. Es reicht für den Hausgebrauch.«
    »Der ist bestimmt super.« Wir gingen nicht länger auf das Thema ein und wurden auch allein gelassen. Die Zimmer waren klein, aber gemütlich eingerichtet. Vor den Fenstern hingen Gardinen, die ein Blumenmuster zeigten. Dunkle Möbel, die aber sauber waren, und in dem kleinen Bad hätte man vom Fußboden essen können.
    Ich öffnete das Fenster, ließ frische Luft in den Raum und stand kaum ein paar Sekunden dort, als es klopfte und Harry Stahl das Zimmer betrat.
    »Was gibt’s?«
    »Walter Rüger ist auf dem Weg. Ich habe gesagt, dass wir unten im Wohnzimmer der Pension auf ihn warten.«
    »Okay, dann lass uns gehen.«
    Wir schritten die Treppe hinab und trafen Ulrike Schneider in ihrem Wohnzimmer. Sie war eine Frau um die fünfzig Jahre. Das Haar war kurz geschnitten und leicht ergraut. Sie war dabei, frische Decken auf die Tische zu legen, und schaute uns überrascht an. »Oh, Sie …«
    »Ja«, sagte Harry, »wir warten hier auf Walter Rüger.«
    Frau Schneider zog die Nase hoch und nickte. »Ja, das ist gut«, sagte sie, bevor sie über ihre Augen rieb, die gerötet waren. Das war mir bei der Ankunft
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