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1809 - Werwolf-Falle

1809 - Werwolf-Falle

Titel: 1809 - Werwolf-Falle
Autoren: Jason Dark
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hellen Vollmondnächten in diese Werwölfe. Ansonsten glitten sie wieder zurück in ihr Menschsein.
    Das musste doch auch bei Helene so sein!
    Ulrike Schneider legte ihre Hände auf die mit Fell besetzten Schultern ihrer Tochter. »Es ist mir egal, wie du aussiehst, meine Liebe. Ja, das ist mir egal. Du bist meine Tochter, und das wird immer so bleiben. Wir finden einen Weg zurück in die Normalität, das verspreche ich dir. Die Nächte, in denen du dich verwandelst, die gehen auch vorüber, und dann führen wir wieder ein normales Leben.«
    Helene tat nichts. Sie gab auch keine Antwort, denn das konnte sie nicht, aber ihre Mutter war dennoch froh, etwas über die Tochter erfahren zu haben.
    Sie dachte schon jetzt darüber nach, dass sie ihre Tochter in den bestimmten Nächten verstecken musste. All das würde ihr gelingen, das stand für sie fest.
    Aber sie dachte auch realistisch. Von allein war Helene nicht mutiert. Es musste jemanden geben, der das in die Wege geleitet hatte, und mit dem würde sie kein leichtes Spiel haben. Aller Voraussicht nach musste es sich dabei um einen Überträger handeln, und das konnte nur ein Werwolf sein.
    Er lief also noch hier herum, aber er hielt sich bestimmt im Dorf auf, um sich weitere Opfer zu holen. Und er wusste, dass hier noch eine Artgenossin herumlief.
    Das waren alles Unwägbarkeiten, die sie aber einkalkulieren musste.
    Sie sprach die Tochter an.
    »Ich stehe mal auf.«
    Ob sie verstanden worden war, das wusste sie nicht. Jedenfalls drückte sie sich in die Höhe, und der Werwolf oder die Wölfin hinderten sie nicht daran.
    »Ja, das ist gut. Ich schaue jetzt nur noch die Straße hinunter, ob sich noch jemand im Ort aufhält, der auf uns fixiert ist.«
    Die Wölfin gab keine Antwort. Ulrike erklärte ihr noch mal die Lage, dann öffnete sie die Haustür und trat mit zitternden und weichen Knien ins Freie.
    Sie spürte die Kälte, das war alles. In der Umgebung war es still.
    Nach einer Weile ging sie wieder zurück. Sie bedauerte es, dass dieses Haus keinen Keller hatte. Da hätte sie ein gutes Versteck gehabt. So aber musste sie sich etwas anderes einfallen lassen. Sie wollte mit Helene darüber sprechen. Es gab bestimmt eine Lösung.
    Dass sich ihre Tochter in eine Werwölfin verwandelt hatte, wollte ihr noch immer nicht in den Kopf. Aber das war nun mal nicht mehr zu ändern, und es musste eine Lösung gefunden werden.
    Sie betrat das Wohnzimmer, um zu versuchen, sich mit der Tochter zu verständigen, als sie wie vor eine Mauer gelaufen stehen blieb.
    Es gab nicht mehr nur einen Werwolf im Zimmer, sondern gleich zwei …
    ***
    Einen Werwolf in einem Ort zu finden, in dem wir uns nicht besonders gut auskannten, das war unsere Aufgabe, und sie war ziemlich schwierig, denn das Heulen hatte sich nicht wiederholt.
    Wir saßen in Harrys Opel und kurvten noch immer durch den Ort. Gesehen hatten wir niemanden. Weder Freund noch Feind war uns über den Weg gelaufen.
    Was tun und wo beginnen?
    Wir hatten keine Idee, und es war Harry, der den Vorschlag machte.
    »Wir fahren zurück in unsere Pension und warten dort. Wenn wir ein Fenster öffnen, können wir das Heulen auch dort hören.«
    Es dauerte nicht lange, bis Harry von mir eine Antwort bekam. Ich stimmte ihm zu.
    »Dann los.« Den Weg kannte Harry. Ich aber fing wieder an, mir Sorgen um Helene Schneider zu machen. Ich sprach mit Harry darüber, weil ich auch seine Meinung hören wollte.
    Er nickte und sagte: »Ich kann nicht dafür garantieren, dass sie noch lebt.«
    »Richtig. Aber wer ist ihr Mörder?«
    »Denkst du an den Werwolf?«
    Ich nickte. »Ja, an ihn denke ich. Und ich frage mich auch, woher er gekommen ist.«
    »Das kann ich dir auch nicht sagen. Er ist nicht vom Himmel gefallen.«
    »Genau. Vielleicht hat auch Morgana Layton hier eine Spur hinterlassen.«
    »Wer?«
    »Ach, vergiss es. Die Person ist so etwas wie die Anführerin der Werwölfe.«
    »Und wo lebt sie?«
    »Nicht hier.«
    »Aber sie könnte etwas hinterlassen haben, meinst du?«
    »Ja, eben diesen Wolf. Frag mich nicht nach den Gründen. Das ist nur so eine Idee.«
    »Hast du noch mehr davon?«
    »Nein.«
    »Ich glaube nicht daran.«
    »Kann ich dir nicht verdenken, Harry.«
    Bis zum Ziel hatten wir es nicht mehr weit. Je näher wir ihm kamen, umso nervöser wurde ich dabei. Obwohl wir nichts sahen, hatte ich es im Gefühl, genau das Richtige zu tun.
    Harry fuhr langsam, je näher wir der Pension kamen. Es hatte aufgehört zu schneien. Die Luft
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