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1798 - Werkstatt des Lebens

Titel: 1798 - Werkstatt des Lebens
Autoren: Unbekannt
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jetzt weiter, vielleicht in eine ganz andere, Ewigkeiten entfernte Region des Universums? Und was würde dort auf die Zellaktivatorträger warten? Eine Galaxis ohne Leben? Ein neuerlicher Krisenherd? Abenteuer, Kämpfe, Lebensgefahr - und das für viele weitere Jahre fern der heimatlichen Milchstraße?
    Es war offenkundig - danach stand den Zwillingen der Sinn nicht. Wie fast alle Galaktiker hatten sie nur noch ein Ziel: Heimat.
    Tekener bekam die Antwort, mit der er wohl gerechnet hatte.
    „Das wird erst dann erfahrbar, wenn die Biophore-Ladung in Empfang genommen worden ist", antwortete Voltago/Aachthor hoheitsvoll.
    Tekener lächelte infam.
    „Es wird erfahrbar ..." - hatte Voltago/Aachthor solche Angst vor der einfachen Aussage „Ich weiß es nicht", daß er zu solchen Sprachdrechseleien Zuflucht nehmen mußte?
    Immerhin, vielleicht war das ein Zeichen von Schwäche.
     
    *
     
    Wie ist das noch mit dem sogenannten Zwiebelschalenmodell?
    Über den Intelligenzen stehen die Superintelligenzen, die Beherrscher einer Mächtigkeitsballung, wie beispielsweise ES. Der nächste Entwicklungsschritt führt zu einer Materiequelle oder Materiesenke. Niemand weiß, was das wirklich ist oder sein soll. Und jenseits der Materiequellen leben - leben? - die Kosmokraten.
    Ist dies lediglich eine Entwicklungsreihe oder auch eine Rangfolge, eine Abstufung von Macht und Einfluß? Wenn ja, wäre eine Materiequelle mächtiger als ES. Und ein Kosmokrat mächtiger als eine Materiequelle?
    Wie dem auch sei, wenn ES sich zum Laufburschen und Erfüllungsgehilfen - großer Gott, wie komme ich jetzt ausgerechnet auf einen juristischen Fachbegriff? -, wenn ES die Aufträge der Kosmokraten ausführt, dann müssen sie mächtiger sein als das Fiktivwesen.
    Auf der anderen Seite weiß ich aus Erfahrung, in welch nahezu uneingeschränktem Maß ES über Raum und Zeit gebieten kann, wie ES imstande ist, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nach seinen Wünschen zu gestalten.
    Ist es vorstellbar, daß ES ein Sporenschiff baut? Mühelos. Ist es denkbar, daß ES nicht weiß, daß der Kommandant seines Sporenschiffes am Bauplatz in Schwierigkeiten geraten wird?
    Undenkbar, wenn man die Fähigkeiten des Wesens von Wanderer ins Kalkül zieht.
    Aber die Kosmokraten sollen diese Pleite-Expedition Aachthors inszeniert haben? Und nicht in der Lage gewesen sein, rettend einzugreifen, nachdem ihre Pläne gestört worden sind?
    Die Logik schlägt Purzelbäume, wenn man über den Sachverhalt nachdenkt. Auf der einen Seite eine Macht, die man sich kaum vorstellen kann, auf der anderen Seite ist ausgerechnet diese Macht auf die Hilfe von schwachen, körpergebundenen Normal-Intelligenzwesen wie uns angewiesen, um ihre Pläne und Aufgaben vollenden zu können.
    Grotesk, aberwitzig.
    Oder gehört das alles vielleicht notwendig mit zum Spiel? Zappeln wir wie Marionetten an unsichtbaren Fäden, die von Wesenheiten wie ES oder den Kosmokraten gezogen werden, die sich einen Jux daraus machen, so zu tun, als wären sie an die Gesetze der Natur, der Logik, an das blinde Walten des Schicksals ebenso gebunden wie wir?
    Liegt es daran, daß unsere Logik - unsere naturwissenschaftlichphilosophische Logik - als Instrument zur Bewältigung solcher Zusammenhänge einfach nicht ausreicht?
    Ist es das, was uns Normalintelligenzen von Superintelligenzen und Kosmokraten unterscheidet?
    Sind jene Gesetze, die wir für dem Universum immanente Unverrückbarkeiten halten, von denen wir das Gefühl haben, daß sie unserem Denken einen soliden Boden abgeben - sind diese Naturgesetze und die Logik vielleicht nichts weiter als flüchtige Regieanweisungen in einem gigantischen Schauspiel, in dem alles und jedes und dies allzeit im Fluß und in Bewegung und Veränderung begriffen sind; ein Schauspiel, in dem wir kaum mehr abgeben als Statisten ohne Einfluß auf das Geschehen, dessen wahre Zusammenhänge wir nicht begreifen können?
    Und vielleicht auch nicht wollen?
    Vielleicht nicht einmal zu begreifen versuchen sollten?
     
    *
     
    „Perry?"
    Perry Rhodan, tief in Gedanken versunken, schreckte jäh auf und blickte Atlan an.
    „Jenseits der Materiequellen?" forschte der Arkonide mit sanftem Lächeln. „Du warst sehr weit weg ..."
    Rhodan lächelte zurück.
    „Ungefähr richtig", gab er zu und blickte hinüber zu Voltago. In der Tat, jeder Zoll wie ein Mächtiger. „Was schlägst du vor? Und, übrigens - wie sollen wir dich nennen? Aachthor? Oder doch lieber Voltago?"
    Voltago/Aachthor
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