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1796 - Höllenbotin Helma

1796 - Höllenbotin Helma

Titel: 1796 - Höllenbotin Helma
Autoren: Jason Dark
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ich weiß, wie sie aussieht. Ich kenne den Namen. Sie heißt Helma. Sie ist schön und schrecklich zugleich. Sie besteht aus zwei Hälften. Aus einer schönen und aus einer schlimmen.«
    »Gut. Und jetzt?«
    Mich hatte Lucy bisher nicht wahrgenommen, das war auch ganz gut so. Ich wollte mich nun bemerkbar machen und räusperte mich.
    Lucy war so weit wieder okay, dass sie das Geräusch wahrgenommen hatte. Und sie wusste auch, dass nicht Peter es von sich gegeben hatte, sondern jemand anderer.
    Ich schob mich näher an das Sofa heran, und jetzt musste sie mich sehen. Ihre Reaktion bestand aus einem halblauten Schrei. Ihre Augen nahmen einen ängstlichen und zugleich abweisenden Blick an und ihre Hände wurden zu Fäusten.
    »Wer ist das?«
    »Bitte, Lucy, du musst keine Angst haben, es ist alles in Ordnung. John Sinclair ist unser Freund. Er steht auf unserer Seite, das kann ich beschwören.«
    »Ja, ja, ich sehe schon …« Sie schüttelte im Liegen den Kopf und verdrehte die Augen.
    »John Sinclair ist Polizist.«
    Lucy Graham sagte zunächst nichts. Sie drehte leicht den Kopf und schaute mich an. Dabei sah sie auch mein Lächeln, als ich ihr zunickte.
    »Ja, Peter hat recht. Ich bin von der Polizei. Von Scotland Yard, wenn Sie das beruhigt.«
    »Und weiter?«
    »Ich möchte gern mit Ihnen über das reden, was Sie erlebt haben. Ich weiß, dass es nicht leicht für Sie sein wird, aber ich denke, dass wir schon einen gemeinsamen Nenner finden.«
    »Egon ist tot«, sagte sie.
    »Ja, das ist leider so.«
    »Das war sie.«
    »Wissen Sie das genau?«
    »Ja, das weiß ich. Ich weiß alles. Er hat sich aufgehängt, und sie hat ihm dabei geholfen.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Sie hat es mir gesagt.«
    Jetzt waren Peter Moore und ich überrascht. Wenn sie so etwas behauptete, dann musste sie Kontakt mit der anderen Seite gehabt haben.
    »Du hast sie gesehen?«, fragte Peter.
    »Ja, ich habe beide gesehen. Den Toten und auch sie.«
    »Was hat sie denn getan?«
    Lucy Graham deutete ein Kopfschütteln an. »Mir hat sie nichts getan. Noch nicht. Aber ich glaube nicht, dass es dabei bleiben wird. Sie ist unterwegs und sie hat mit Egon Shelly angefangen.«
    »Wer ist jetzt noch übrig?«, fragte ich.
    Peter Moore zählte die Namen auf. »Lucy Graham, Angie Warren, Fabio Bureni und ich.«
    »Noch vier«, murmelte ich.
    »Genau.«
    »Dann müssen wir damit rechnen, dass diese vier Personen, ihr eingeschlossen, in Lebensgefahr schweben.«
    Lucy und Peter sagten kein Wort. Sie dachten über das nach, was sie gehört hatten, das sah ich ihren Gesichtern an, die sich verzogen hatten.
    Ich sprach weiter. »Es hat keinen Sinn, wenn ich um den heißen Brei herumrede. Diese Helma wird es weiter versuchen, und bei Ihnen, Peter, hat sie es schon versucht.«
    »Ist das wahr?«, schnappte Lucy.
    »Ja.«
    »Und du lebst noch?«
    Sein Blick glitt von ihren großen Augen weg hin zu mir. »John Sinclair hat mich gerettet. Es war Zufall, dass er sich in der Nähe aufgehalten hat.«
    »Hättest du dich auch aufgehängt?«
    »Nein, das wohl nicht. Ich war dabei, mit meinem Auto in den Kanal zu fahren.«
    Lucy konnte es nicht glauben und wandte sich an mich. »Stimmt das, Sir?«
    »Ja, ich kann es bestätigen, und damit meine ich, dass Sie beide in Gefahr sind.«
    »Und was ist mit Ihnen?«
    »Ich bin das gewöhnt.«
    »Ja, das denke ich, wenn Sie Polizist sind. Aber was sollen wir denn machen?« Sie sah mich an, dann ihren Mitbewohner. »Hat denn keiner von euch eine Idee?«
    Peter fragte: »Und wenn wir verschwinden?«
    »Abhauen, meinst du?«
    »Ja.«
    Sie erwarteten von mir eine Antwort. Beide lauerten darauf, Lucys schmales Gesicht hatte wieder etwas Farbe angenommen.
    Ich wollte ehrlich sein und sie nicht mit irgendwelchen Beschwichtigungen einlullen. »Was besser ist, weiß ich noch nicht. Ich kann nicht in die Zukunft schauen und weiß zudem nicht, wie gefährlich der Gegner genau ist. Deshalb kann ich auch keine Lösung anbieten. Ich hoffe, Sie verstehen das.«
    Peter Moore brachte einen Einwand vor. »Aber wenn wir fliehen, hätten wir doch …«
    »Eine Chance?«, fragte ich.
    »Ja.«
    »Nein, Peter, da denken Sie falsch. Ich kenne diese Helma zwar nicht, kann mir aber vorstellen, dass sie ungeheuer gefährlich ist. Und dass sie über Kräfte verfügt, an die wir Menschen nicht im Traum denken können. So sieht es aus.«
    »Dann glauben Sie, dass sie uns überall finden wird?«
    »Richtig, Peter.«
    Er sagte zunächst nichts mehr. Bis er
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