Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1796 - Höllenbotin Helma

1796 - Höllenbotin Helma

Titel: 1796 - Höllenbotin Helma
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
standen nahe der Leiche. »Was sagen Sie dazu, Frank?«, fragte Tanner.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wieso wissen Sie es nicht?«
    »Es ist so, Sir. Ich habe wenig Erfahrung und weiß im Moment nicht, ob dieser Mann sich selbst umgebracht hat oder aufgehängt wurde.«
    »Ja, das ist eine Überlegung wert.«
    »Und was sagen Sie, Sir?«
    »Ich würde behaupten, dass man ihn aufgehängt hat.«
    »Ja.« Frank war erleichtert.
    »Aber da ist noch etwas«, sagte Tanner.
    »Und?«
    Tanner grinste. »Warum sieht die rechte Körperhälfte anders aus als die linke?«
    »Ja, das habe ich auch gesehen.«
    »Super. Und was ist Ihre Meinung?«
    »Ich habe keine. Ehrlich nicht.« Frank Robson trat sicherheitshalber zwei Schritte zurück. Er hatte schon mal erlebt, dass der Mann mit dem grauen Filzhut einen Wutanfall erlitt, und das schien sich jetzt zu wiederholen. Andere Mitarbeiter, die in der Nähe standen, setzten schon ihr Grinsen auf.
    Aber Tanner fuhr nicht aus der Haut. Er blieb ruhig, sogar sehr ruhig, und sagte mit leiser Stimme: »Das hier ist ein Phänomen. Es würde mich nicht wundern, wenn wir eine Erklärung außerhalb alles Normalen finden würden.«
    »Kein Job für uns?«, fragte jemand.
    »Nicht ganz. Natürlich werden wir unsere Pflicht tun, das steht außer Frage. Aber ich denke da schon an einen anderen Mann, den wir herholen sollten. Deshalb möchte ich, dass der Tote so lange hängen bleibt, bis John Sinclair hier ist. Ich werde ihn sofort anrufen.«
    Tanner holte sein Handy hervor und wählte eine Nummer. Er hatte seine Erfahrungen sammeln können und wusste genau, dass es auf dieser Welt Dinge gab, über die man manchmal nicht nachdenken sollte, weil man sonst verrückt werden konnte. Zum Glück gab es Menschen, die so etwas taten, und dazu gehörte ein gewisser John Sinclair …
    ***
    Ich war unterwegs und fragte mich mal wieder, in was für einen Fall ich da hineingeraten war. Zwischendurch telefonierte ich mit Suko, um ihn einzuweihen, und war froh, dass der Rover mit einer Freisprechanlage ausgerüstet war.
    Wer war diese Helma?
    Sie musste etwas Besonderes sein, das war mir klar. Sie musste zur anderen Seite gehören, und wenn mich nicht alles täuschte, wohnten zwei Seelen in ihrer Brust.
    Rechts war sie eine Schönheit. Links das genaue Gegenteil. In ihr schienen sich Himmel und Hölle vereint zu haben. Beide Hälften waren eine Symbiose eingegangen, und sie schienen sich sogar miteinander zu vertragen. Was diese Gestalt genau von Peter Moore gewollt hatte, das war mir nicht klar. Hatte sie ihn wirklich in den Tod treiben wollen? Wenn ja, warum hatte sie das getan?
    Auf diese Fragen konnte ich keine Antwort geben. Noch nicht, aber ich ging davon aus, dass mir noch einiges bevorstand.
    Wir rollten durch die Stadt. Es gab mal wieder eine Menge Stopps. Von dem Grand Union Kanal war nichts mehr zu sehen, dafür erreichten wir Pentonville, wobei ich davon ausging, dass hier auch unser Ziel lag.
    Ich sollte mich nicht geirrt haben. Nach einer großen Kurverei durch verschieden breite und auch lange Straßen fuhren wir auf einen breiten Eingang zu. Oder ein Tor, das eine Hausfassade unterbrach und uns den Weg in den hinteren Teil des Geländes freigab, in den wir allerdings nicht tiefer hineinfuhren, denn einige Polizeiwagen standen kreuz und quer. Zudem kam ein Uniformierter auf uns zu, um uns zu verscheuchen. Er tat es nicht, weil er mich erkannte, und ich kannte auch ihn. Er war einer aus Tanners Mannschaft.
    »He, was ist passiert?«, fragte ich.
    »Das wird der Chef Ihnen gleich selbst sagen. Er schien richtig erleichtert gewesen zu sein, als ihm die Idee kam, Sie anzurufen.«
    »Ich habe keinen Anruf bekommen. Ist auch nicht wichtig. Warum sind Sie denn hier?«
    »Es gab einen Toten. Ein junger Mann hat sich aufgehängt, und er sieht seltsam aus.«
    »Kennt man den Namen?«, fragte Peter Moore mit Zitterstimme.
    »Ich weiß ihn nicht.«
    »Danke.«
    »Werden wir gleich haben«, sagte ich und ließ meinen Blick über die Häuser schweifen, die hier unten dicht an dicht standen und aus rötlichen Steinen errichtet waren.
    Ich ging auf eine Tür zu, vor der zwei Polizisten standen. Erreicht hatte ich sie noch nicht, als sich mein Handy meldete.
    Ich grinste und meldete mich mit den Worten. »Hallo, Tanner, du alter Eisenfresser, was gibt’s denn? Fühlst du dich in dem alten Bau auch richtig wohl?«
    »Ha!«, rief er.
    Sekunden später betrat ich das Haus und damit den Flur, der recht breit war, sogar
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher