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1792 - Lebensziel Rache

Titel: 1792 - Lebensziel Rache
Autoren: Unbekannt
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überhaupt jemals jemand die subplanetarischen Anlagen benutzt hätte. Es gab keine Spur einer früheren Benutzung des Erzählers und - wie Rhodan in diesem Moment über Funk von Atlan hörte - auch der Kantinen.
    Auch dort, berichtete der Arkonide, hatten sie bisher alles klinisch rein vorgefunden. Wenn im Bodengeschoß jemals nach Hirdobaan gelockte Zwangsarbeiter gelebt und gelitten hatten, dann war danach mit unvorstellbarer Gründlichkeit reingemacht worden.
    Atlan glaubte nicht daran, und er hatte noch etwas zu verkünden: „Was wir bisher zu Gesicht bekommen und untersucht haben, ist einwandfrei positronischer Natur, Perry", sagte er. „Einige der Nahrungsspender, zum Beispiel, lassen sich völlig problemlos in Betrieb nehmen und von uns durchchecken. Tolot hat drei Steuereinheiten aktiviert - es gibt keinen Zweifel. Sie sind positronisch."
    Rhodan war nicht besonders wohl bei dem, was er hörte.
    „Was soll's", deutete Atlan sein Zögern richtig. „Entweder wir wecken durch unsere Aktivitäten irgendwelche Geister oder Wächter hier unten auf oder nicht. Irgendwann wird man auf unser Hiersein reagieren - wir können es höchstens beschleunigen. Denk an Bully. Je eher er in die richtigen Hände kommt, desto besser für ihn."
    „In die richtigen", dehnte Rhodan, dann trat er bis an die Säule heran.
    Als er seine erste Frage an den Erzähler richtete und von ihm wissen wollte, wo genau auf Zeytter sie sich befanden, erlebte er gleich drei Überraschungen.
    Die erste bestand darin, daß der Erzähler ihm nicht, wie von den übrigen Levels gewohnt, in mentaler, allgemein verständlicher Symbolsprache antwortete, die im eigenen Geist Bilder und Zusammenhänge entstehen ließ, sondern laut.
    Eine angenehme Kunststimme erklang aus nicht lokalisierbaren Lautsprechern, gerade so stark, als redete ein ihm gegenüberstehender Mensch zu dem Terraner.
    Die zweite Überraschung war, daß die Antwort in der Sprache der Mächtigen gehalten war.
    Und die dritte, mit Abstand unangenehmste war, daß sie wie folgt lautete: „Ihr seid unwürdiges Leben, und Zeytter ist kein Ort für unwürdiges Leben. Deshalb müßt ihr eliminiert werden."
     
    *
     
    Es war ein Schock.
    Perry Rhodan war auf einiges gefaßt gewesen. Es hätte ihn nicht verwundert, wenn ihm der Erzähler in dieser schweigenden Station überhaupt nicht geantwortet hätte. Eigentlich wäre ihm dieser Fall als am wahrscheinlichsten erschienen.
    Es hätte auch sehr gut sein können, daß der Erzähler die immer wieder gleiche, angebliche Geschichte Gomasch Endreddes herunterbetete wie auf den anderen Levels. Doch dies hier sprengte, trotz aller im stillen gehegten Hoffnungen, alle Erwartungen.
    Die Antwort hallte in Rhodans Bewußtsein nach, als wäre sie doch noch zusätzlich dort hineinprojiziert worden.
    „Ihr seid unwürdiges Leben!"
    Seit dem ersten Auftauchen der Posbis im Jahr 2112 hatte er solchen Unsinn nicht mehr gehört.
    Perry unterrichtete sofort Atlan und die anderen. Er und der Arkonide waren die beiden einzigen, denen die Sprache der Mächtigen geläufig war, und Tolot, wenngleich nicht perfekt.
    Alle anderen waren darauf angewiesen, daß Perry für sie „dolmetschte".
    Der Terraner fühlte mit jeder Faser seines Seins, daß die Drohung keine leere Floskel gewesen war. Als er sie hörte, hatte er sich instinktiv in der Vorstellung verkrampft, aus der Hallendecke könnten unbekannte Strahlen schießen, die seinen Schutzschirm durchdrangen und ihn innerhalb von Sekundenbruchteilen zu einem Häufchen Asche verbrannten.
    Aber noch geschah nichts, obwohl sich das Gefühl, beobachtet zu werden, fast bis zur Unerträglichkeit verdichtete.
    Rhodan sah sich um und fand nur Adams und Dow (Adams sichtlich verstört und nervös), Voltago mit Bully und Atlan, der mit Alaska und den GRIBBON-Leuten aus der Kantine gestürmt kam.
    „Tolot sucht noch nach Daten oder Hinweisen", erklärte der Arkonide schnell. „Wie war das gerade, Perry?"
    Er wiederholte es. Er drehte sich abermals zum Erzähler um und stellte seine Fragen neu.
    Die Antwort war die gleiche. Atlan verstand sie ebenso wie Perry. Adams, Saedelaere und der Rest konnten nur darauf warten, daß einer von ihnen die erschreckende Drohung noch einmal übersetzte.
    „Wenn das wirklich so ernst gemeint wäre, wie es klingt", sagte Atlan, inzwischen neben Rhodan auf der Metallscheibe, „dann würde wahrscheinlich keiner von uns jetzt mehr leben - es sei denn, unser Freund überschätzt unsere Schirme
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